Als Kind liebte ich es, meine Mutter bei ihren Einkäufen beim Metzger zu begleiten. Der Grund? Es gab jedes Mal ein Rädchen Lyoner oder Salami. Diese Tradition des kleinen Zeichens an die künftigen Kund*innen wird in den Metzgereien nach wie vor gepflegt. Erst kürzlich hat eine Mutter, die im Marketing in unserer Branche tätig ist, mit mir darüber gesprochen. Ihre Kinder würden jeweils in freudiger Erwartung die «Haus»-Metzgerei betreten, da sie ein kleines «Goody» erhielten. Der Besuch in der Bäckerei-Confiserie werde leider nicht so freudig erwartet, bedauerte sie.

«Weshalb gibt es dies in unserer Branche nicht?» fragte sie mich. Ja, weshalb? Doch, es gibt verein-zelt Betriebe, die ihre kleinen Kundinnen mit einem süssen oder salzigen «Versucherli» oder beispielsweise einem Biberli oder einem Schokolädli beglücken.

Ein kleines Zeichen mit einer nachhaltigen Wirkung … Denn, die kleinen Kundinnen beeinflussen – bewusst oder unbewusst – das Einkaufsverhalten ihrer Eltern und Grosseltern und einigen bleibt ihre Bäckerei-Confiserie im Erwachsenenalter in köstlicher Erinnerung.
Es ist nie zu spät, mit diesem kleinen Zeichen zu starten …

Claudia Vernocchi, Vizedirektorin SBC und Redaktionsleiterin «Panissimo»

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