Erstmals waren an der Herbstsitzung des Zentralvorstandes des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes SBC in Bern die beiden am diesjährigen Kongress neu gewählten Mitglieder, Gregor Menzi (Café-Bäckerei-Konditorei Abderhalden, Wattwil/SG) und Konrad Pfister (Bäckerei-Conditorei Fleischli AG, Niederglatt/ZH) dabei.
Die Budgets 2024 des SBC sowie der Richemont Fachschule (RFS) wurden einstimmig genehmigt. Das Verbandsbudget weist einen Überschuss von CHF 16‘200 auf, dasjenige der RFS ist praktisch ausgeglichen (- CHF 243). Intensiv diskutiert wurde über den neuen Gesamtarbeitsvertrag und das künftige Berufsbild in unserer Branche.
Diverses
UIBC: neuer Präsident
Der internationale Bäckerei-Konditoreiverband (UIBC) hat einen neuen Präsidenten: Am jährlich stattfindenden Kongress, der heuer an der Fachmesse IBA in München (D) durchgeführt worden war, wurde der Franzose Dominique Anract zum neuen Präsidenten gewählt. Er löst damit den Schweden Günther Koerffer ab.
Der Präsident des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes, Silvan Hotz, wurde als UIBC-Vorstandsmitglied bestätigt.
Olympische Spiele in Mailand
2026 finden die Olympischen Winterspiele in Mailand (I) statt. Der italienische Verband hat am letzten Treffen des Bäckerei-Konditorei-Weltverbandes (UIBC) vorgeschlagen, für diesen Event Brot, Sport und gesunde Ernährung zu thematisieren und beispielsweise ein gesundes Brot zu kreieren. Die UIBC-Delegierten haben diesen Plan gutgeheissen. Jetzt gelte es, ein Projekt zu erarbeiten, hielt UIBC-Vorstandsmitglied Silvan Hotz fest.
Treffen Dachverband Schweizerischer Müller
Vertreter des SBC, unter der Leitung von Präsident Silvan Hotz, und des Dachverbandes Schweizerischer Müller treffen sich einmal jährlich im Herbst zu einem Austausch. Dieses Meeting sei wie immer informativ und konstruktiv gewesen, informierte Silvan Hotz die ZV-Mitglieder.
Schweizerischer Gewerbeverband
Fokus KMU
SBC-Präsident Silvan Hotz hat an einer Talkrunde zum Thema Energie im sgv-TV-Kanal Fokus KMU teilgenommen. Die 20-minütige Sendung ist seit Montag, 6. November während einer Woche auf mehreren TV-Kanälen zu sehen. Fokus KMU wird vom Schweizerischen Gewerbeverband sgv präsentiert und auf TeleZüri, Tele M1, TeleBärn, Tele 1 und Tele Ostschweiz jeweils montags ab 17.30 h ausgestrahlt und während einer Woche wiederholt. Zudem sind die Sendungen im Web über die Vimeo-Plattform des sgv abrufbar. zur Sendung…»
Urs Furrer neuer sgv-Direktor
Die Gewerbekammer des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv hat Ende Oktober Urs Furrer einstimmig zum neuen Direktor gewählt. Der designierte Direktor des sgv ist Jurist und Rechtsanwalt und seit 2014 Geschäftsführer der Branchenverbände Chocosuisse und Biscosuisse. Zuvor war Furrer Mitglied der Geschäftsleitung von Expertsuisse und von economiesuisse sowie Wirtschaftsanwalt bei KPMG. Furrer ist Mitglied der FDP und wohnt im Kanton Aargau. Sein voraussichtlicher Amtsantritt ist der 1. Mai 2024. Er tritt die Nachfolge des altershalber zurückgetretenen Direktors Hans-Ulrich Bigler an.
Verband
Rückblick Präsident/innen- und Sekretär/innen-Konferenz
Im September fand im Rahmen der zweitägigen ZV-Sitzung in Bulle (FR) das Treffen der regionalen und kantonalen Präsident/innen und Sekretär/innen statt. Wie bereits in seinem Editorial im «Panissimo» vom 27. Oktober, sprach SBC-Präsident Silvan Hotz auch gegenüber den ZV-Mitgliedern sein Bedauern aus, dass die Teilnahme aus den Kantonen und Regionen zu gering ausgefallen sei. «Dabei ist dies die einzige Gelegenheit, wo sich die kantonalen und regionalen Vertreter austauschen könnten …»
Editorial Silvan Hotz…»
Kongress 2024
Erstmals wurde am Vorabend des diesjährigen Kongresses ein Netzwerkanlass für die SBC-Mitglieder veranstaltet. Der Event auf dem Gurten, dem Berner Hausberg, war ein voller Erfolg und soll 2024 wiederholt werden. Austragungsort wird das legendäre Lokal Bierhübeli in Bern sein.
Der nächste Kongress findet am 4. Juni 2024 in Bern statt.
Finanzen
Assoziierungsvertrag mit Coop und Migros
Der Zentralvorstand genehmigte einstimmig den Assoziierungsvertrag mit Coop und Migros. Die beiden Grosshändler entschädigen den Verband für den Aufwand in der Grundbildung Produktion.
Hilfskassenstiftung
Das Budget 2024 der Hilfskassenstiftung in der Höhe von CHF 13‘060 (2022: CHF 12‘300) wurde vom Zentralvorstand einstimmig angenommen.
Budget 2024 SBC und Richemont Fachschule
Der Zentralvorstand hat die Budgets des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes SBC und der Richemont Fachschule einstimmig gutgeheissen. Das kumulierte Budget der Richemont Fachschule schliesst praktisch ausgeglichen ab, mit einem Minus von CHF 243. Dasjenige des SBC sieht ein Plus von CHF 16’200 vor (2023: 23’300 / Rechnung 2022: CHF 21’412).
ÜK Produktion: Preiserhöhung
Die Preise für ÜK Produktion sind seit 2011, seit der Einführung der Bildungsverordnung (BiVo), nicht mehr erhöht worden. Die aktuellen Kurspreise basieren auf der damals festgelegten Teilnehmendenzahl von 16 Personen pro Klasse. «Diese Klassengrösse ist nicht mehr realistisch», hielt Reto Fries, Direktor der Richemont Fachschule, fest. Teils, weil ausdrücklich von den Kantonen eine kleinere gewünscht werde und teils, weil sich die Klassen nicht mehr füllen lassen. Die durchschnittliche Anzahl Teilnehmende beträgt aktuell elf Personen pro Klasse. Dies sind 31 % weniger als zu Beginn kalkuliert. Weiter wurde die Teuerung von Personal, Energie und/oder Rohstoffen in den letzten zwölf Jahren nicht weitergegeben. Deshalb hat der Zentralvorstand mit grossem Mehr beschlossen, eine Korrektur vorzunehmen: Die Erhöhung beläuft sich auf 22,5 % oder 53 CHF pro Kurstag des ursprünglichen Kurspreises. Der Aufwand für Übernachtungen und Verpflegung ist davon nicht betroffen. Die neuen Tarife gelten ab Beginn des Lehrjahres 2024.
SBC-Präsident Silvan Hotz empfahl den ZV-Mitgliedern, das Thema in den Regionen zu diskutieren und die Verantwortlichen aufzufordern, grössere Klassen anzustreben und sich flexibel bei deren Zusammensetzung zu zeigen.
Aus- und Weiterbildung
Jahresthemenkurse
Die Richemont Fachschule arbeitet zurzeit an einem neuen Konzept für zukünftige Jahresthemenkurse, die 2024 wieder angeboten werden sollen. Diese heissen neu «Richemont-Bildungstage» und sollen ein Mix aus Workshop und Richemont-Tagung sein, erklärte Richemont-Direktor Reto Fries.
Bildung und Verwaltung
Revision Grundbildung Produktion
Die Grundbildung Produktion bedarf einer Revision. Doch wie soll diese aussehen? Eine Total- oder eine Teilrevision? Peter Signer, verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung Produktion, unterbreitete seinen ZV-Kollegen HIntergrundinformationen. «Die Attraktivität, eine Ausbildung in unserer Branche zu machen, muss wieder gesteigert werden», unterstrich Signer. Er stelle bei den Betrieben einen Trend zur Spezialisierung fest, «diese Ausbildungsbetriebe dürfen wir nicht verlieren.»
Peter Signer plädierte für eine Totalrevision und gegen eine «Pflästerlipolitik». Die Kosten für die letzte Revision beliefen sich auf eine Viertelmillion Franken, ohne den finanziellen Aufwand für die Anpassung in den Berufsschulen, den Lehrmitteln und den Inhalten der überbetrieblichen Kurse.
Dass gehandelt werden muss, ist allen im Zentralvorstand bewusst. Doch wohin soll die Reise gehen und mit welchen Kosten muss gerechnet werden? Die Kommission Bildung und Qualifikation B&Q erhält den Auftrag, ein entsprechendes Papier für die ZV-Sitzung im Dezember vorzubereiten.
Brotsommelierkurse in der Schweiz
Künftig werden Brotsommelierkurse für Schweizer Teilnehmende nicht mehr in Weinheim (D), sondern in der Richemont Fachschule in Luzern stattfinden, informierte Direktor Reto Fries: In enger Zusammenarbeit werden die Kurse auf die Schweiz adaptiert, die Prüfungskommission wird weiterhin von Weinheim gestellt. Die ersten 6 x 3 Ausbildungstage werden in Luzern unterrichtet, die weiteren 2 x 3 Tage Prüfungen finden wie bisher in Weinheim statt. Dieses Angebot gilt ab April 2024.
Informationen dazu folgen in den nächsten Wochen auf den Webseiten der Richemont Fachschule oder Weinheim.
Claudia Vernocchi