Die Menge und Qualität der Brotgetreideernte 2016 waren ebenso Thema der Qualitätstagung wie die Entwicklung der Sorten und ihres Proteingehalts sowie das Marketing für Schweizer Brot.

.Die Qualitätstagung wird jährlich von swiss granum in Zusammenarbeit mit dem Verein Schweizer Brot organisiert und bietet allen Akteuren der Wertschöpfungskette Getreide wertvolle Informationen. Letzte Woche ging es im Berner Stade de Suisse besonders um Menge und Qualität der Ernte und ihres Proteingehalts und um Marketing.

Erntemenge und -qualität

Andreas Dossenbach, Laborleiter von Richemont, schilderte die Laborresultate und Backversuche zur neuen Ernte und die daraus folgenden Verarbeitungshinweise (s. gedruckte Ausgabe). Sein Fazit: «Es wird möglich sein, mit diesen gezielten Korrekturen ein ideales Gebäck herzustellen.»

André Betschart und Matthias Staehelin, Leiter Beschaffung der Groupe Minoteries bzw. Swissmill, beschrieben die Erntequalität aus Sicht der Müller. Kleinere Körner, höherer Aschegehalt und geringere Wasseraufnahme sind negativ für die Mühlen. Der Proteingehalt ist erfreulicherweise höher (bei 54 % der Ernte über 14 %); dessen Berücksichtigung beim Preis stärkt die Position des Schweizer Getreides.

Der ETH-Student und gelernte Bäcker-Konditor Sandro Rechsteiner präsentierte seine Masterarbeit zur Entwicklung der Qualität von Schweizer Weizen, Thomas Weisflog (stv. Direktor swiss granum) die Resultate der fürs Schweizer Niveau wichtigen Sortenprüfungen.

Blick über die Landesgrenzen

Agronomiestudent Rémy Courbou aus Lyon (F) verglich die Qualität und Proteingehalte von Weizen in Frankreich und der Schweiz. Frankreich setzte ab 1970 unter vergeblichem Protest der Bäcker auf Hochertragssorten, deren Proteingehalt aber bei tiefen 11 % liegt. Rund 50 % werden expotiert, v. a. nach Afrika.

Die gemeinsame Kommunikation in der deutschen Getreidebranche schilderte Dr. Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mühlen. Er zeigte die Zusammenarbeit der Getreidebranche in Deutschland auf. Eine alle Akteure umfassende Organisation wie swiss granum fehlt, vieles geschieht bilateral, und die aktuelle Bezahlung nach Proteingehalt steht in Kritik.

Schweizer Brot positionieren

Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse, warb für die bessere Nutzung des sehr bekannten Labels Swiss Garantie bei Brot.

Sara Meyer sprach über die Wahrnehmung von Schweizer Brot bei den Konsumenten.

Auch für Eiweisspflanzen wie Raps und pflanzliche Futtermittel ist swiss granum die Branchenorganisation. So fand parallel zur Qualitätstagung ein Treffen zu Eiweisspflanzen und alternativen Eiweissquellen statt. Zu letzterem wurde der geplante Insekten-Zuchtbetrieb der Entomeal SA (www.entomeal.ch ) in Kerzers vorgestellt.

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