Der Preis für eine Tasse Café crème ist 2023 in der Deutschschweiz um durchschnittlich zehn Rappen auf CHF 4.49 angestiegen. Das ist der höchste Anstieg der letzten zehn Jahre und er liegt deutlich über der diesjährigen schweizweiten Inflationsrate.

Es handelt sich um den zweiten deutlichen Anstieg in Folge. Letztes Jahr betrug die Erhöhung durchschnittlich 9 Rappen. Seit 2013 ist der Kaffeepreis um 36 Rappen gestiegen (2013: CHF 4.13). Den höchsten durchschnittlichen Preis für ein Café crème verzeichnet mit CHF 4.69 der Kanton Zürich. Der höchste durchschnittliche Anstieg wurde im Kanton Solothurn registriert, nämlich 11 Rappen.

CHF 6.50 für eine Tasse Café crème

Das teuerste Café crème wird ebenfalls im Kanton Zürich serviert, nämlich für CHF 6.50. Gleichzeitig wurde da auch der tiefste Preis verrechnet, gemäss Verbandspräsident Hans-Peter Oettli knapp unter drei Franken. Bei den Städten führt nach wie vor Zürich die Tabelle mit durchschnittlich CHF 4.78 pro Tasse an.

Kaffeepreisumfrage 2023

Preisentwicklung Café crème 2023 gemäss Umfrage Cafetier Suisse (in CHF):

Resultate 2022/2023 Ø 2022Ø 2023tiefsthöchst
Kanton Aargau 4.38 4.40 3.50 5.20
Kanton Bern 4.25 4.35 3.40 5.50
Kanton Basel-Landschaft 4.26 4.34 3.505.20
Kanton St. Gallen 4.36 4.46 3.80 5.50
Kanton Luzern 4.25 4.25 3.80 5.40
Kanton Solothurn 4.17 4.33 3.00 5.50
Kanton Zug 4.62 4.66 4.00 5.50
Kanton Zürich 4.58 4.69 3.00 6.50
Ostschweiz 4.32 4.41 3.00 5.50
Zentralschweiz 4.37 4.46 3.20 5.50
Ø Deutschschweiz 4.39 4.49

Die Preisunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen bleibe sichtbar, schreibt CafetierSuisse in seiner Medienmitteilung. Auch in den ländlichen Regionen seien die Preise gestiegen, in den grossen Städten sei der Anstieg aber mit über 10 Rappen noch ausgeprägter.

Stadt-Resultate 2022/2023Ø 2022Ø 2023tiefsthöchst
Stadt Bern 4.50 4.62 3.30 5.30
Stadt Zürich 4.68 4.78 3.00 6.00
Stadt Winterthur 4.48 4.62 3.50 5.00
Kanton Basel-Stadt 4.50 4.63 3.50 5.00

Trotz dem erheblichen Anstieg: Die Preiserhöhungen 2023 würden unter den Erwartungen von CafetierSuisse liegen, erklärte Hans-Peter Oettli. Der Verband CafetierSuisse kündigte an seiner Jahresmedienkonferenz von Anfang Woche für 2024 noch weitere Erhöhungen an. Oettli nannte als Ursache die steigenden Personal- und Nebenkosten. Unabhängig von der Erhöhung der Mindestlöhne erwartet der Verband einen Lohnanstieg von 3,5 % für das nächste Jahr. Insbesondere in den Städten würden die Löhne deutlich über dem Mindestlohnniveau liegen.

Konsumation abgeflacht

Die Nachfrage und das Umsatzwachstum in der Café-Branche würden fast wieder dem Niveau von vor der Pandemie entsprechen, stellte Sylvie Vogt, Geschäftsführerin von CafetierSuisse, fest. Der Nachholbedarf bei den Gästen nach Covid sei im zweiten Halbjahr 2023 erstmals wieder abgeflacht. Die Qualitätserwartung der Gäste nehme weiterhin zu.

Das Bundesamt für Statistik erhebt zudem die Durchschnittspreise für einen Espresso. 2023 bis Oktober) beläuft sich der Preis auf CHF 4.43 (2022: CHF 4.31).

650 Betriebe befragt

Die telefonische Umfrage von CafetierSuisse schliesst grundsätzlich jedes Jahr dieselben Betriebe ein. Seit 2017 wurde die Datenbasis der Umfrage auf 650 Unternehmen erweitert. Es betrifft die gesamte Deutschschweiz sowie den französischsprachigen Teil des Kantons Bern.

CafetierSuisse kündigte an der Medienorientierung für 2024 eine neue Verbandsorganisation an. In diesem Jahr seien entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt worden: Die Delegiertenversammlung habe einstimmig den Grundsatzentscheid für eine neue Verbandsstruktur gefällt. Per 2024 sollen die beiden Regionalverbände im Nationalverband CafetierSuisse integriert werden. Ein neuer Vorstand mit Regionalvertreter/innen soll eine moderne Organisationsstruktur bieten. «Wir wollen neue und jüngere Mitglieder für die Vorstandsarbeit gewinnen und den Verband mit einer modernen Struktur und von den Mitgliedern gewünschten Dienstleistungen in die Zukunft führen», unterstrich Hans-Peter Oettli.

com/cv

Das könnte Sie auch interessieren

Deklarationspflicht und Pflichtlagerhaltung