An der 24. Delegiertenversammlung der Branchenorganisation swiss granum in Bern wurde turnusgemäss, nach vier Jahren ein neuer Präsident gewählt: Fritz Glauser (Schweizerischer Getreideproduzentenverband SGPV) übernimmt das Amt von Lorenz Hirt (Dachverband Schweizerischer Müller DSM). Der Vorstand wurde in globo von den Delegierten bestätigt. Den Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verband SBC vertritt Direktor Urs Wellauer im Gremium.

Selbstbewusstere Kommunikation

Lorenz Hirt unterstrich in seiner Begrüssungsrede die ausgezeichnete Partnerschaft unter den Branchenplayern. Viele Themen würden swiss granum auf Trab halten. Hirt nannte u.a. die Absenkpfade für Dünger und Pflanzenschutzmittel, Food Waste, den Fachkräftemangel, die Energiekrise und die Folgen der Kapriolen des Wetters. «Wir nehmen diese Herausforderungen ernst und packen sie an!» Doch schlussendlich müssten die Konsumentinnen und Konsumenten bereit sein, allfällige Mehrkosten der nach Schweizer Standards hergestellten Produkte fair zu entgelten. Um dieses Ziel erreichen zu können, brauche es eine bessere und selbstbewusstere Kommunikation. Hirt setzt grosse Hoffnung auf die neue Deklarationspflicht der Herkunft von Brot im Offenverkauf, die voraussichtlich am 1. Februar 2024 eingeführt werden wird.

Foto (von links): SBC-Direktor Urs Wellauer, der neu gewählte Präsident von swiss granum Fritz Glauser und der bisherige Vorsitzende Lorenz Hirt.

Rückgang beim Brotweizen

Die Mengenentwicklung bei den Getreiden war je nach Kultur unterschiedlich. Brotweizen, Gerste und Raps verzeichneten einen mengenmässigen Rückgang von ca. 10 % gegenüber dem Vorjahr. Beim Dinkel und Roggen ist das Gegenteil der Fall. Swiss granum Direktor Stephan Scheuer führt dies vor allem auf die Flächenausdehnung zurück. Beim Brotgetreide mussten nur geringe Mengen in den Futtersektor abgesetzt werden. Die Erntequalität könne als gut bezeichnet werden, betonte Scheuner.

Die Qualitätsergebnisse von swiss granum

Marke Schweizer Brot

Weiterhin steigend seien die Zahlen bei den Importen von Back- und Konditoreiwaren, so Stephan Scheuner. Doch nun könne dies aktiv bekämpft werden. Neben der voraussichtlich im Februar 2024 in Kraft tretenden Deklarationspflicht des Herkunftslandes von Brot- und Feinbackwaren im Offenverkauf wies Scheuner auf die Marke Schweizer Brot hin. Die ganze Branche sei bestrebt, damit die Mehrwerte der einheimischen Produktion und Verarbeitung bis an den Verkaufspunkt aufzuzeigen. Der Verein Schweizer Brot habe vor diesem Hintergrund beschlossen, den Produktbereich dieser Marke zu erweitern. Neu soll dieser gleich lauten wie in den gesetzlichen Bestimmungen der Regelungen für die Herkunftsdeklaration. Das heisst, es wird sowohl Brot- wie auch Feinbackwaren eingeschlossen. Die Verantwortung für die richtige Deklaration liege nach wie vor bei den Marktpartnern, betonte Stephan Scheuner. Die Kommunikation und die Umsetzung würden in den nächsten Wochen ausgearbeitet.

Die 25. Delegiertenversammlung von swiss granum findet am 19. November 2024 statt.

www.swissgranum.ch

cv/com

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