Die traditionelle Zeremonie zur Inthronisation der Waadtländer Chevaliers du Bon Pain fand vergangenes Wochenende im Rahmen des Events Fest der Feste (FdF) im Freilichtmuseum Ballenberg in Brienz (BE) statt. Es war ein sehr feierlicher Anlass, gespickt mit viel Leidenschaft und Emotionen, mit zwei neuen, vielversprechenden Chevaliers sowie mit einem ganz besonderen Compagnon, nämlich niemand Geringerem als Bundesrat Guy Parmelin.
Die neuen Mitglieder der Waadtländer Chevaliers du Bon Pains heissen Ronny André, der seit 2007 in Mézières seinen Betrieb führt, und Cyril Bezençon. Letzterer hat 2019 seine Bäckerei in Goumoens-la-Ville eröffnet. Für ihn, sichtlich berührt von der Aufnahme, ist damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Der Waadtländer Grand Maître Simon Nicod (La Sarrasine, Lucens) freute sich in seiner Ansprache über den Nachwuchs: «Er ist von entscheidender Bedeutung und zeigt, dass die Handwerker, die den Teig kneten, kein Mythos sind, wie manche leider versuchen uns glauben zu machen.» Neun Bäcker-Confiseure erhielten aufgrund der Brotprüfung einen weiteren Stern (siehe Liste auf Seite 37). Robert Porchet, der Grand Maître der lateinischen Schweiz, sprach von der « ‹famille d’artisan›, welche unsere Werte vermitteln». Er wünschte seinen Freunden auf der Suche nach dem Wahren, dem Guten und Schönen eine gute Reise.
Bundesrat wird Compagnon
Nach Pascal Couchepin ist Wirtschaftsminister Guy Parmelin der zweite Bundesrat, dem die Ehre des Compagnon zuteilwurde. «Hoffen wir, dass er sich bei der Energiediskussion für unser Gewerbe einsetzen wird», war da und dort in den Gästereihen zu hören. In die Gilde der Compagnon aufgenommen wurden Christian Muster (Lehrer), Christian Muralt (Berner Sektionspräsident), Jürg Tröhler (FdF-Projektleiter), Martin Michel (Ballenberg-Direktor) Laurence Cretegny (Regierungsrätin VD), Gilles Meystre (Präsident GastroVaud), Olivier Sonderegger (Präsident des Verbands kollektiver Getreidesammelstellen).
Oktober: Wettbewerb der Lernenden
«Zukunft braucht Herkunft» lautet das Motto der Veranstaltung Fest der Feste (24.9. bis 2.10.). Bereits der Eröffnungsakt am vergangenen Samstag war von der Vielfalt der Schweizer Traditionen geprägt: Nach dem beeindruckenden Einmarsch der Gäste aus Obwalden, angeführt vom Wildmaa und dem Wildwyb, sorgte der Chor der Confrérie du Gruyere für den festlichen Rahmen. Das teilweise garstige und regnerische Herbstwetter trübte die Stimmung auf dem Ballenberg kaum. Die Festpartner, die aus über zehn Kantonen und allen Sprachregionen aus der Schweiz angereist sind, präsentieren den Besucherinnen und Besuchern ihre Spezialitäten und regionalen Bräuche. Einer der Schwerpunkte ist die Wertschöpfungskette vom Getreide zum Brot unter dem Titel «Fête des moissons»: Der Waadtländer Kantonalverband ist hier mit diversen Events und Aktionen der Gastgeber und wirbt aktiv für unsere Branche.
Am kommenden Wochenende werden die Waadtländer Bäcker-Confiseure auf dem Ballenberg wiederum diverse Attraktionen bieten, so führen sie am Sonntag den Wettbewerb der Lernenden durch.