2022 gewann mit Reinhard AG (Bolligen/BE) erstmals eine Bäckerei-Confiserie den Gesundheitsförderungspreis Artisana Award. Für VR-Präsident Alexander Reinhard und sein Team ist diese Auszeichnung für gesunde und leistungsfähige KMU ein zusätzlicher Motivationsschub, weiterhin in die für ihn zentralen Elemente einer guten Betriebskultur zu investieren, nämlich in die Kommunikation. Was unverändert bleibt: Die Mitarbeitenden – sie stehen im Mittelpunkt und sind die wichtigsten Botschafter des Betriebs.

«Wir können und wollen uns nach dem Preisgewinn nicht zurücklehnen», betonen Alexander Reinhard und HR-Verantwortliche Angelika Jansen, «es gibt noch viel zu tun!» Nebst der Stärkung von Reinhard AG als attraktiver Arbeitgeber (Employer Branding), soll der Dialog in der Führungscrew vertieft und die Arbeitsorganisation professioneller gestaltet werden.

artisana reinhard 2022
Grosse Freude: Alexander Reinhard, VR-Präsident Reinhard AG und Angelika Jansen, HR-Verantwortliche Reinhard AG, nahmen aus den Händen von Désirée Stocker, Geschäftsführerin Stiftung Artisana, am 2. November 2022 den Artisana Award entgegen.


Die betriebliche Gesundheit ist ein weiterer bedeutender Punkt in der Personalpolitik des Unternehmens. Es beinhaltet das physische wie auch das psychische Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Dabei nehmen die Führungskräfte eine entscheidende Rolle ein. «Sie sollten sich 50 % um Fachaufgaben kümmern und die andere Hälfte für die Mitarbeiterführung wahrnehmen», erklärt Alexander Reinhard.
 

Verständnis füreinander fördern

Ein zentrales Anliegen ist für ihn und seine Geschäftsleitung auch der künftige vermehrte Einbezug der Stellvertreter. Diese seien bisher etwas vernachlässigt worden und sollen für die HR-Themen verstärkt sensibilisiert werden. «Wir wollen die Kommunikation verbessern und bis zur Basis aufzeigen, wohin unsere Reise gehen wird.» Die internen Kommunikationsabläufe müssen deshalb automatisiert und in den Arbeitsalltag integriert und vorgelebt werden. Der im letzten Herbst gestartete Führungsbasiskurs für Stellvertreter stellt einen ersten Schritt dar. Er wird von einer dem Unternehmen eng verbundenen externen Person begleitet, und er dient nicht nur zur Weiterbildung, sondern auch zur Förderung des Verständnisses füreinander, beispielsweise zwischen Verkauf und Produktion.

«Wir wollen die Kommunikation verbessern und bis zur Basis aufzeigen, wohin unsere Reise gehen wird.»

Alexander Reinhard


Zudem will Reinhard AG das interne Case-Management noch mehr intensivieren. Der Austausch bei Abwesenheiten wird spätestens nach 15 Tagen aktiviert. Die HR-Verantwortliche ist, in Absprache mit den Vorgesetzten, mit den kranken/verunfallten Mitarbeitenden in Kontakt und protokolliert den Verlauf.

Flexible(re) Arbeitszeiten in der Produktion

Weitere Projekte sind beispielsweise das Prüfen eines früheren Bestellschlusses, was den Mitarbeitenden in der Produktion die Möglichkeit zu flexibleren Arbeitszeiten gibt oder die Modernisierung der Backstube, was zusätzlich ergonomische Vorteile mit sich bringen wird.
Dass die Mitarbeiterzufriedenheit ein bedeutendes Anliegen der Reinhard AG ist, zeigt sich auch an der zum zweiten Mal online durchgeführten anonymen Mitarbeiterbefragung: Das Resultat kann sich sehen lassen; 130 von 170 Mitarbeitenden haben mitgemacht – «und das Resultat ist fast durchwegs positiv ausgefallen», hält Angelika Jansen fest. Es gebe allerdings dennoch zwei Punkte mit Verbesserungspotential, so Alexander Reinhard, und zwar in der Führung und in der Kommunikation. Trotzdem ist ihm und seinem Team bewusst, dass sie sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen dürfen: Die Arbeitgebermarke müsse weiterentwickelt werden. Dies sei kein statischer Prozess. Man werde dabei nicht immer nach Schulbuch vorgehen, meint der Berner Branchenmann mit einem Schmunzeln, sondern sich wagen, einen anderen, eigenen Weg zu beschreiten, ganz nach dem Motto «try + error». «Wir müssen den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren.»

Keine Teppichetage

Eine weitere Besonderheit der Reinhard AG stellt der im 2013 erbaute Hauptsitz mit Produktion in Bolligen dar: Hier gibt es keine sogenannte Teppichetage. Die Produktionsräume im Erdgeschoss sind lichtdurchflutet. Die Büroräumlichkeiten im zweiten Stock sind offen und der Pausenraum befindet sich mittendrin. Es soll ein Ort des Austauschs sein. «Das war mir damals bei der Planung des Neubaus wichtig», erklärt Alexander Reinhard im eigens für die offizielle Preisverleihung erstellten Video.
Die Aussage von Jorma Signer, stv. Leiter Konditorei-Confiserie, im Video  unterstreicht dies: «Reinhard ermöglicht es mir, auf einem modernen Niveau meinen Job auszuführen.» Brigit Kleinert, Standortleiterin in Ostermundigen, rühmt die kurzen Entscheidungswege und die «jederzeit offenen Türen».
Die Nähe zu den Mitarbeitenden ist für Alexander Reinhard und seine Ehefrau Simone ein wichtiges Anliegen. So gehen die beiden beispielsweise. jeweils in der Adventszeit in jeder Filiale vorbei, um die Festtagswünsche persönlich zu überbringen. Ferien kommen für ihn in dieser Zeit nicht in Frage. «Am Morgen arbeite ich jeweils in der Spedition mit. Dieses Zeichen der Verbundenheit und der Wertschätzung ist mir sehr wichtig!»

Claudia Vernocchi


Artisana Award

Seit 2005 wird jährlich der Gesundheitsförderungspreis Artisana Award verliehen. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die im Bereich Betriebliche Gesundheit ein besonderes Engagement zeigen und dabei auch Wert auf Nachhaltigkeit legen.

artisana.ch

Reinhard AG

Reinhard AG hat ihren Hauptsitz und die Produktion in Bolligen (BE), beschäftigt rund 170 Personen und hat 8 Verkaufs- und Gastrostandorte in der Region Bern.

reinhard.swiss

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