Cyril Bezençon, ein leidenschaftlicher Bäcker und verliebt in seine Region, eröffnete mit seiner Ehefrau Nathalie ein Geschäft in seinem Heimatdorf im Herzen des Bezirks Gros-de-Vaud. Vier Jahre nach der Eröffnung hat das einzige Unternehmen in Goumoëns (VD) seine Mitarbeitendenzahl vervierfacht und es bereitet sich auf eine Expansion vor. Nahaufnahme einer Erfolgsgeschichte, die alles auf Gastfreundschaft, Verfügbarkeit und Nähe setzt.

In Goumoëns (VD) kann das Branchenpaar Nathalie und Cyril Bezençon auf die Unterstützung der Dorfbewohner*innen zählen. Im September besuchten 87 von ihnen anlässlich des Anlasses Fest der Feste das Freilichtmuseum Ballenberg (BE), um die Aufnahme ihres Bäckers in die Waadtländer Bruderschaft der «Chevaliers du bon pain» zu feiern. «Morgens um 6 Uhr habe ich geweint, als ich sah, wie sie sich im Regen versammelten, um den Bus vor der Bäckerei zu nehmen. Wenn ich nur schon davon rede, habe ich immer noch Gänsehaut», erinnert sich der Vierzigjährige.

Eine Bäckerseele

Cyril Bezençon, der zweite Knabe in einer Familie mit vier Kindern, interessierte sich schon früh für das Backen. Während sein älterer Bruder bei der Arbeit auf dem Bauernhof half, bereitete er lieber die Mahlzeiten gemeinsam mit seiner Mutter zu. Zu seinen frühesten Erinnerungen gehört das Flechten des Zopfteiges und das Geräusch, wenn dieser auf den Tisch knallt. «Das war meine Aufgabe und ich habe sie geliebt !» Als er fünf Jahre alt war, notierte er in einem Notizbuch seinen Wunsch, das Bäckerhandwerk zu seinem Beruf zu machen.
Dieser Wunsch liess ihn nie mehr los und er entwickelte sich so weit, dass Bezençon «ein Brot- und Sauerteig-Enthusiast» wurde. In seinem Betrieb nutzt er seinen eigenen Sauerteig, den er mit seiner Grossmutter Gisèle entwickelt hatte. «Sie wählte die Frucht, den Apfel, und machte den ersten Ansatz. Obwohl sie letztes Jahr verstorben ist, bleibt sie die Seele der Bäckerei.» Ihr Enkel hat sich kürzlich einen Gärautomaten angeschafft, um seinen Sauerteig «Gigi» optimal zu lagern. «Eher ein Bäcker als ein Konditor», setzt er sich gerne mit klimatischen Bedingungen und Variationen beim Mahlen auseinander und passt Rezepte von Tag zu Tag an.

Heimatverbunden

Echallens (VD), Eclublens (VD), Bercher (VD), Daillens (VD) … Von seinem ersten Praktikum bis zu seinen Jobs, einschliesslich seiner Ausbildung, hat er sich kaum je von seinem Herkunftsort entfernt. «Ich habe ihn eigentlich nur für drei Monate verlassen. Mit 29 nahm ich an einem Sprachkurs in Berlin (D) teil, um das Ende meines Lebens unter der Landjugend zu feiern.» Präsident des Vereins Goumoëns, Vizepräsident des Waadtländer Verbandes und seine ehrenamtlichen Engagements in lokalen Vereinen, haben ihm eine gewisse regionale Anerkennung eingebracht. Was seinen Deutschland-Abstecher angeht, bestätigte dieser nur, was er bereits vermutet hatte: «Ich wollte nirgendwo anders leben als hier!»

…. Lesen Sie den vollständigen Artikel im «Panissimo» vom 18. August 2022.

Johann Ruppen

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