Ein paar Tage vor dem Frühlingsanfang treffen wir den Walliser Bäcker-Konditor-Confiseur Albert Michellod. Dieser aufrichtige Fachmann ist fest überzeugt, dass die Weitergabe von handwerklichem Können, die Verwendung lokaler Rohstoffe und eine gewinnbringende Zusammenarbeit ganz entscheidend sind. Und so hat unsere Begegnung einen optimistischen Anstrich: Es geht um Möglichkeiten, wie man die Branche erhalten und das Verschwinden des Bäckereihandwerks verhindern kann.

Schweizer Brot Albert Michellod
Albert Michellod

Albert Michellod trifft uns in Leytron, einem Walliser Weindorf mit 3 300 Einwohnern. Auf dem Weg sieht man in der Ferne die beiden Kirchtürme des Dorfs, die im Herzen der steilen, von Trockensteinmauern gesäumten Strassen aufragen. Eine Postkartenkulisse, wo Traditionen und Bräuche des Kantons tiefe Wurzeln schlagen.
Hier an der Hauptstrasse hat der Bäcker-Konditor-Confiseur vor 40 Jahren sein Geschäft «Le Délice» eröffnet. Es wurde zu einem sozialen Mittelpunkt für die Einheimischen und einem Haltestopp für Kunden auf Durchreise.
In der Bäckerei duftet es nach warmem Brot. Und nicht nur wegen der Gaumenfreuden ist die Tür offen, sondern auch als Einladung, um die Freuden des Lebens zu teilen, zu debattieren und zu diskutieren. Wir treten in einen Raum ein, der von Grosszügigkeit und Echtheit geprägt ist, genau wie der Patron. Dieser setzt alles daran, um das grosse Wissen eines in Schwierigkeiten geratenen Berufs zu erhalten.

LOKALE ROHSTOFFE

Die Branche der Bäckerei-Konditorei-Confiserie erlebt schwere Turbulenzen. Der Beruf aber ist unverzichtbar, es ist ein schöner Beruf, es gilt, ihn zu schützen. Doch Albert Michellod erkannte schon früh Wert und Wichtigkeit des Lokalen und setzt auch nicht erst heute auf kurze Lieferketten. Mit der wachsenden Konkurrenz vor Augen weiss er sehr gut, dass er sich keinen Fehler erlauben darf und Produkte höchster Qualität anbieten muss, die sich geschmacklich und ästhetisch auszeichnen. Als Antwort auf eine Kundschaft, die immer mehr Interesse an lokalen Produkten bekundet, bietet der Bäckermeister zwar ein Grundnahrungsmittel an, jedoch in der «Luxus»-Ausführung, nämlich ausschliesslich mit lokalen oder einheimischen Rohstoffen.
Dieses Vorgehen setzt eine enge Zusammenarbeit mit den direkten Nachbarn voraus: den Schweizer Produzenten.
«Ich setze mich mit Herzblut gegen das Verschwinden der handwerklichen Betriebe ein, egal, ob sie sich auf dem Land oder in der Stadt befinden.»

«Ich will zurück zu dem, was vorher war: edle Produkte in einem zeitgemässen Umfeld verarbeiten.»

Albert Michellod

GEGENSEITIGE UNTERSTÜTZUNG

Albert Michellod, das Zugpferd zur Rettung der Branche, beginnt das Gespräch mit dem folgenden Vergleich: «1985 gab es im Wallis 270 Bäckereien, heute sind es 55, und schweizweit sank die Anzahl von 4500 auf 1300.»
Mit dem Beginn eigener Produktionen bei den Grossverteilern wurden Lieferungen durch regionale Bäckereien überflüssig, was ein grosser Teil dieser Betriebe nicht überstand.
«Ich will zurück zu dem, was vorher war: edle Produkte in einem zeitgemässen Umfeld verarbeiten. Im Wallis ist alles erhältlich. Alles. Man muss lokal produzieren.»
Albert Michellod beliefert den Volg in Saillon (VS), der eine partner-schaftliche Strategie mit dem lokalen Gewerbe und einigen Vinotheken der Region aufgebaut hat. Auch freut sich der Bäckermeister sehr darüber, das «Le Nouvo Bourg» in Saillon (VS) mit drei neuen Brotsorten zu beliefern, sobald das Restaurant die Karte ändert. Weil er überzeugt ist, dass exklusives Handwerk von höchster Qualität entscheidend ist, schliesst er sich im Jahr 2022 der Marke Schweizer Brot an.

BEITRITT ZUR MARKE SCHWEIZER BROT: EINE LOGISCHE FOLGE SEINER ÜBERZEUGUNGEN

Das Label Schweizer Brot informiert über die Schweizer Herkunft des Brots. Albert Michellod engagiert sich seit mehr als zehn Jahren gegen Importprodukte, denn von denen überqueren jedes Jahr Zehntausende Tonnen die Grenze. «Ich will mit meiner täglichen Arbeit gegen diese Situation kämpfen: Der Beitritt zum Label Schweizer Brot und die Unterstützung seiner Kriterien entspricht voll und ganz meinen Werten.» Daher hat er sich der Handwerker letztes Jahr Schweizer Brot angeschlossen. Die Marke entspricht seinen Überzeugungen vollumfänglich betreffend die Produktion und verhilft ihm vor allem zu einer besseren Sichtbarkeit dank den gezielten, professionellen Kommunikationskampagnen.
«Es ist ein Glück für unsere Landwirte, dass Brot Bestand hat, es zählt sogar zu den beliebtesten Lebensmitteln in der Schweiz und gilt als wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes. Ich unterstütze den Verein Schweizer Brot, der als Kompetenzzentrum in allen Fragen rund um Schweizer Brot, Mehl und Getreide eine neue Ära einläutet. Wir sind dringend auf seine Werbe- und Informationsarbeit in Fachkreisen und bei den Konsumenten angewiesen.»

Schweizer Brot

Lesen Sie den ganzen Artikel im «Panissimo» vom 21. April 2023

Weiter Informationen zum Markenlogo von Schweizer Brot…»

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