Butternotstand für unsere Branche in der Schweiz? Die Lager werden knapp, aber gemäss Pistor sollte die Versorgung bis Ende Jahr gewährleistet sein.

«Butter-Notstand in Frankreich!» – war vor Kurzem in den Medien zu lesen. Die französische Zeitung «Le Figaro» schrieb von der schlimmsten Butterknappheit in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg. Nun wird dies auch in der Schweiz ein Thema. Der «TagesAnzeiger» titelte neulich «Auch in der Schweiz wird Butter knapp». Wie sieht die Lage für unsere Branche in der vorweihnächtlichen Zeit aus? Und was ist mit dem Preis?

Sei es von Seiten der Schweizer Milchproduzenten wie auch von Pistor kommen beruhigende Aussagen. «Die aktuellen Butterlager sind effektiv sehr tief. Per 1. Oktober hat es eine Erhöhung der Milchpreise gegeben. Es ist sicher so, dass wir im Moment gegenüber anderen Jahren keinen Butterberg haben. Wir gehen aber davon aus, dass die Versorgung bis Ende Jahr knapp gewährleistet ist», hält Pistor-Mediensprecherin Andrea Fischer fest.

Diskussion um den Butterpreis

Der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) hat zur aktuellen Diskussion eine Medienmitteilung veröffentlicht. Seit Monaten verlangen die Schweizer Milchproduzenten eine Anpassung der Butterpreise in der Industrie und im Detailhandel. International seien die Butterpreise so hoch wie noch nie und «die Butterlager in der Schweiz sind, mit einem Bestand von rund 1050 Tonnen sozusagen leer. Es zeichnet sich gegen Ende Jahr, wo traditionellerweise viel Butter abgesetzt wird, sogar eine Butterknappheit ab», warnt der SMP. Die Marktlage würde eine Butterpreiserhöhung absolut rechtfertigen. «Leider konnten wir zwischen September und Oktober 2017 nur bei Coop (durchschnittlich rund + 70 Rp. pro kg) und bei Lidl (durchschnittlich rund + 50 Rp. pro kg) eine Erhöhung der Butterprodukte beobachten. Eine substanzielle Butterpreisanpassung bei allen Anbietern würde es erlauben, den Produzentenmilchpreis, zusätzlich zur Anpassung aufgrund der Richtpreisanhebung, um weitere 2–3 Rp. anzuheben», heisst es weiter.

Gemäss Richemont-Direktor Reto Fries hat diese Entwicklung kurzfristig keinen grossen Einfluss auf unsere Produktenpreise. «Wir werden es weiterhin beobachten und allenfalls eine entsprechende Empfehlung bekanntgeben», versicherte er gegenüber «panissimo».

Der Schweizerische Bauernverband wirft den Verarbeitern vor, die höheren Butterpreise nicht an die Bauern weiterzugeben, sondern das Geld in die eigene Tasche zu stecken.

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