Eine grosse Mehrheit der Mitglieder des Zentralvorstandes hat zum Reorganisationsprojekt «Reload» ja gesagt. Das letzte Wort hat der Kongress am 18. Juni in Bern.

Der Zentralvorstand hat Ende April für «Reload» definitiv zuhanden des Kongresses grünes Licht gegeben und die Statutenänderung, das Organisations-, das Entschädigungs- und das Beitragsreglement genehmigt. Der Antrag der Glarner Bäcker-Confiseure, «Reload» um ein Jahr zu verschieben, wurde ebenso klar abgelehnt wie die Forderung, eine Abstimmung mit
Namensaufruf durchzuführen. «Die Romandie ist bereit für Reload», betonte Didier Ecoffey, Präsident des welschen Verbandes der Bäcker-Confiseure. «Wir sind bereit für die Zukunft!»
Zu diskutieren gaben nur wenige Punkte. Da war die Frage, wie die Kommunikation künftig erfolgen soll sowie wann und wie der Regionenvertreter mit Einsitz im neuen ZV (siehe Kasten «Die Nominierten für den neuen ZV») die Informationen überbringen und abholen soll (siehe Abbildung). Oder: Soll es für die Mitglieder des neuen ZV bzw. die Regionenvertreter einen Stellvertreter geben? Hans Jenny forderte im Namen der Glarner Bäcker-Confiseure ein solche Lösung. Ein Stellvertreter müsste ebenfalls vom Kongress gewählt werden, gab Verbandsjuristin Harisa Reiz zu bedenken. Die gewählten ZV-Mitglieder seien Organ- und Verantwortungsträger. Diese Funktion kann nicht delegiert werden. Die Erfahrung zeige, dass eine Übergabe an einen Stellvertreter in der Regel nicht nahtlos funktioniere, da viel Detailkenntnisse aus den bis­herigen Diskussionen fehlen. Der Glarner Antrag wurde mit 19 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Es wurde ausserdem bestimmt, dass die Regionenvertreter nach zwei Jahren in ihrem Amt bestätigt werden müssen. Damit folgte der ZV einem Antrag der Bäcker-Confiseure der Region Bern – Solothurn. Die maximale Amtszeitdauer von zwölf Jahren bleibt unverändert. Für die erneut kandidierenden Mitglieder der aktuellen Übergangsorganisation beginnt die Zählung der Amtsjahre ab deren Wahl am Kongress 2019 bei 0, die bisherigen Amtsjahre werden also nicht angerechnet.
Der Zentralvorstand lehnte den Vorschlag, dass der Erwerb oder die Veräusserung von Liegenschaften vom Kongress bewilligt werden muss, grossmehr­heitlich ab. Es wäre ein zu schwerfälliger Weg und der Faktor Zeit spielt bei solchen Geschäften oft eine grosse Rolle, lauteten die Argumente des VR.
Etwas mehr zu diskutieren gab die Frage, ob der Gesamtarbeitsvertrag künftig vom Kongress genehmigt werden soll. «Der GAV muss von jedem einzelnen SBC-Mitglied umgesetzt werden», argumentierte Adrian Knobel (SZ/ZG). Hans Jenny (GL) unterstützte diesen Antrag. Es sei ein Zeichen an die Basis. Und Josef Kreyenbühl ergänzte, dass der GAV auf diese Weise mehr mitgetragen werde. Verbandsjuristin Harisa Reiz warnte davor, jedes Mal den Kongress-Entscheid abwarten zu müssen, da dies zu einer grossen Verzögerung der Verhandlungen und des AVE-Verfahrens führe. Der AVE-Antrag könnte erst nach Annahme durch den Kongress an das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gestellt werden. So würden nochmals Monate verstreichen, bis der GAV für alle in Kraft treten kann. Die Beschlusskompetenz beim ZV schliesse die Mitwirkung der Basis keinesfalls aus, so Reiz. Der Entscheid im Zentralvorstand fiel äusserst knapp aus: 15 Mitglieder befürworten, dass der neue Zentralvorstand über den GAV entscheiden soll. 14 wollen den Entscheid dem Kongress überlassen.
Die Statuten mit den vorgeschlagenen Änderungen inkl. dem Beitragsreglement sowie das Organisations- und das Entschädigungsreglement sind ab Ende Mai im Intranet auf www.swissbaker.ch abrufbar.

Der neue Zentralvorstand
Stimmen die Delegierten am SBC Kongress vom 18. Juni dem Reorganisationsprozess «Reload» zu, werden die zwei strategischen Gremien des SBC, die heutige Geschäftsleitung und der Zentralvorstand, zu einem einzigen Organ fusioniert. Der Name: Zentralvorstand.
Die vom Kongress in den neuen Zentralvorstand gewählten Personen nehmen einerseits die Inter­essen der Regionen wahr, andererseits zeichnen sie verantwortlich für die strategische Führung des SBC in seinen vielfältigen Facetten.
Zudem nehmen einige neue ZV-Mitglieder Einsitz in den Stiftungsrat der Richemont Fachschule sowie den Verwaltungsrat der Richemont Dienstleistungs AG. So ist sichergestellt, dass der SBC, die Fachschule und die Richemont Dienstleistungs AG aus einer Hand geführt werden.

Weitere Informationen zum Kongress: www.swissbaker.ch/kongress

Die Nominierten für den neuen ZV
Der Zentralvorstand hat an seiner letzten Sitzung seine Unterstützung für die bis zum Zeitpunkt seiner Sitzung (26. April) definitiv Nominierten ausgesprochen. Die Nomination von Manfred Hasler sollte nach Redaktionsschluss, am 16. Mai, durch die Bäcker-Confiseure Bern –Solothurn erfolgen. Noch offen ist, ob das Tessin einen Regionenvertreter entsenden wird. In der «panissimo»-Kongress-Sondernummer vom 14. Juni werden die Nominierten näher vorgestellt:

  • Silvan Hotz, Präsident
  • Martin Schnyder, Finanzen
  • Lisa Frunz, Verkauf
  • Peter Signer, Ausbildung Produktion
  • Dominik Frei, Versicherungen
  • Edgar Ehrbar, GAV
  • Elias Läderach, IG Grosse
  • Jean-François Leuenberger, Romandie
  • Wilhelm Ohnmacht, Romandie
  • Manfred Hasler, Bern – Solothurn
  • Barbara Richner, Basel – Aargau
  • Franz Willi, Zentralschweiz
  • Peter Lyner, Zürich – Schaffhausen
  • Roland Räber, Ostschweiz

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