Die Energieversorgungslage in der Schweiz ist derzeit stabil und nicht mehr so angespannt wie im letzten Jahr. Natürlich hatten wir das Glück eines sehr milden Winters. Wir können allerdings nicht damit rechnen, dass dies künftig wieder der Fall sein wird. Zudem gab es wenig Schnee und Regen, wodurch das Wasser in den Speicherseen fehlt. Hält diese Trockenheit an, führt dies zu einer eingeschränkten Produktion bei der Wasserkraft sowie auch bei der Kernenergie.
Die anhaltenden technischen Probleme in den Kernkraftwerken in Frankreich, die Einstellung dreier Kernkraftwerke in Deutschland und der heute kaum berechenbare Füllstand der europäischen Gasspeicher im kommenden Herbst sind beunruhigende Zeichen: Die Situation bleibt insgesamt angespannt. Damit wir weiterhin mit einer sicheren Versorgung rechnen können, braucht es eine gute Vorbereitung in den Unternehmen. Das lohnt sich nur schon wegen den gestiegenen Energiepreisen.
Kurzfristig ist die Versorgungssicherheit gewährleistet, aber diese Situation kann sich schnell wieder ändern. Ein sorgsamer Umgang mit Energie ist deshalb weiterhin sinnvoll. Nachdem der Fokus im letzten Winter auf schnell umsetzbare Massnahmen für Energie-einsparungen lag, ist nun die richtige Zeit für den nächsten Schritt: Die Überprüfung Ihrer Prozesse, Anlagen und Infrastrukturen um vorhandene Energiesparpotenziale gezielt aufzuspüren und längerfristig zu nutzen. Der Bund stellt Ihnen auf der Webseite nicht-verschwenden.ch von der Beratung bis zur Finanzierung verschiedene Angebote zur Verfügung, damit Sie die Energieeffizienz Ihres Unternehmens weiter optimieren können. Unabhängig von der Branche oder Grösse gibt es dabei für jeden Betrieb die passende Energielösung.
Wir haben grosse Anstrengungen unternommen, um unsere Mitglieder vor gravierenden Einschränkungen bei einer Mangellage zu bewahren. Wir konnten uns bei den Verordnungen im Zusammenhang mit einer Mangellage direkt einbringen und sind weiterhin im Austausch mit den Behörden. Hoffen wir, dass diese Verordnungen nicht angewendet werden.
Urs Wellauer-Boschung, SBC-Direktor