Gut ein halbes Jahr ist es her, seit Juliana Thöny sich die Goldmedaille in der Konditorei-Confiserie an den WorldSkills 2022 in Luzern sicherte. Inzwischen hat sich ihr Arbeitsalltag an der Richemont Fachschule in Luzern eingependelt. Wie geht es der amtierenden Weltmeisterin heute? Welche Erfahrungen haben sie geprägt? Wie geht es weiter?

Ein halbes Jahr Weltmeisterin – wie geht es dir?
Tipptopp! Ich freue mich immer wieder, dass ich diesen grossen Wettkampf gewonnen habe. Nun geniesse ich aber auch die jetzige Arbeit mit einem geregelteren Alltag und Freizeit.

Was hat sich in deinem Leben verändert?
Grundsätzlich ist es mittlerweile fast wie zuvor. Neu sind kleinere Auftritte, Projekte und ein Coaching dazugekommen, welche ich sehr gerne neben meinem alltäglichen Job mache.

Darauf bin ich rückblickend besonders stolz …
… auf die Leistung, welche ich über die Monate erbracht habe und dass ich meinen Fokus auf einen schönen Wettkampf fast immer halten konnte.

Diese Situation war peinlich, weil …
… anfangs der WorldSkills hatten wir mit allen Kandidaten der anderen Länder eine Stadtführung durch Luzern. Obwohl ich bereits seit über einem Jahr hier lebe, sah ich einige Orte und Plätze das erste Mal und ich konnte nicht wirklich Auskunft geben.

Während dem WorldSkills-Training warst du u.a. bei Schweizer Cracks. Was bleibt unvergesslich?
Das Training mit meinen Coaches war super, fachlich und persönlich alles sooo sympathische Persönlichkeiten.

Als Headcoach stand dir Vanessa Schnyder zur Seite. Was hast du besonders geschätzt?
Egal was für Fragen, ich konnte jederzeit bei Vanessa Rat holen. Wir hatten einen schönen gemeinsamen Weg, der uns beide auch sehr gefordert hat. Ohne ihre Unterstützung wäre der Sieg definitiv nicht möglich gewesen.

Juliana Thöny und Coach Vanessa Schnyder freuen sich über die Goldmedaille.

Deine Medienpräsenz seit deinem Sieg im Oktober war gross. Unter anderem warst du zu Gast bei der SRF 1 Fernsehsendung «Gesichter & Geschichten». Nimm uns mit hinter die Kulissen!
Es war spannend, einmal in einer Live-Sendung dabei zu sein. Zuerst konnte ich die Zeit in der Maske geniessen. Im Anschluss gab es eine kurze Einführung in die Sendung. Zwischendurch hatte ich mich zusammen mit der Moderatorin aus Versehen aus dem SRF-Gebäude ausgeschlossen, doch kurz danach wurde ich verkabelt und schon waren wir live auf Sendung.
Es war aufregender als sonst, da ich mich nicht auf die Fragen vorbereiten konnte. Wir waren in diesem gemütlichen Studio unter uns (abgesehen von ein paar Kameras), was für eine angenehme und lockere Stimmung sorgte.


SRF Archiv «Gesichter & Geschichten»


Gibt es eine Frage, die dir noch nie gestellt worden ist und die du gerne beantworten möchtest?
Was ich mich während den Vorbereitungen selbst fragte: Wieso gab ich überhaupt alle Freizeit, Energie und Motivation für mein WorldSkills Training her?
Es war definitiv eine einmalige Chance im Leben, wofür ich mein Bestes geben wollte, um an die Spitze zu kommen und nebenbei die Branche wie auch die Schweiz bestmöglich zu repräsentieren. Für mich war es gleichzeitig eine neue Herausforderung im Leben, welche ich brauchte, um mich weiterzuentwickeln und an den neuen Aufgaben zu wachsen. Im vergangenen Jahr durfte ich Dinge erleben, welche sonst vermutlich nie möglich gewesen wären.

Welches sind deine beruflichen Ziele?
Ich würde sagen, träumen ist immer erlaubt. Mal schauen, was sich in der Zukunft alles ergeben wird…

Dein Wunsch an die Branche …
… Wertschätzung für jeden Einzelnen.

Dein Tipp für künftige SwissSkills- und WorldSkills-Kandidat*innen …
… wenn sich das Bauchgefühl gut anfühlt, dann nutze definitiv die Chance, bei so einem Wettbewerb dabei zu sein. Bleibe positiv eingestellt und gib dein Bestes. Egal, ob bei einem Wettkampf oder bei einer Prüfung: Geniesse und schätze alle Erfolge, egal wie gross oder klein sie sind.

Interview: Elina Laich

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