Diese Woche ist die Welt zu Gast in der Richemont Fachschule in Luzern. Hier finden die Berufsweltmeisterschaften in der Bäckerei-Konditorei und Konditorei-Confiserie statt. Vera Stocker (Bäckerei-Konditorei) war am Montag und Dienstag im Einsatz. Für Juliana Thöny (Konditorei-Confiserie) gilt es Freitag und Samstag die Daumen zu drücken. Am Sonntagabend werden die Resultate bekannt gegeben. Die Siegerehrung wird live übertragen.

Anfang Oktober haben die dezentralen WorldSkills endlich starten können. Für 13 der 37 Schweizerinnen ist die Berufs-WM ein Heimspiel, so auch für Juliana Thöny in der Konditorei-Confiserie und für Vera Stocker in der Bäckerei-Konditorei. Sie können bzw. konnten ihren Wettkampf in der Richemont Fachschule in Luzern bestreiten. Am Sonntag, 9. Oktober, fand die kleine, aber feine Eröffnungsfeier für die Bäckerei-Confiserie-Branche statt. Für die 29 Kandidatinnen (15 Konditorei-Confiserie und 14 Bäckerei-Konditorei) ging es am vergangenen Montag, 10. Oktober richtig los.


WICHTIGES MENTALTRAINING

Für Vera Stocker galt es bereits am Montag und Dienstag ernst. Sie startete in der Gruppe mit Finnland, Frankreich, Kasachstan und Spanien. Ihr Wettkampfbeginn war nicht gelückt. «Mir ist etwas Gravierendes passiert und ich war wirklich am Boden zerstört», erklärt sie im Interview mit dem SwissSkills-Kamerateam. «Dank meinem Mentaltraining konnte ich mich in der Mittagspause wieder fangen.» Am Ende des Wettkampfs verlässt eine erlöste, strahlende Vera Stocker den Produktionsraum. Das Schaustück zum Thema «Valentinstag» ist wunderschön und löst nicht nur bei der Betrachterin Emotionen aus. «Leidenschaft zum Beruf», sagt jemand im Publikum. Als eine der ersten umarmt und gratuliert ihr die amtierende Weltmeisterin in der Bäckerei-Konditorei Sonja Durrer. Vera Stocker hat nun bis zur Siegerehrung am Sonntag frei.

Vera Stocker


VOLLGAS GEBEN UND GENIESSEN

Anders sieht es bei Juliana Thöny aus. Sie ist heute Freitag und morgen Samstag an der Reihe. In ihrer Gruppe kämpfen um Ruhm und Ehre Teilnehmende aus Hong Kong, Indien, Korea und Südafrika. Für diejenigen Wettkämpfer*innen, die nicht im Einsatz sind, gibt es ein Beschäftigungsprogramm. So besuchte Juliana Thöny an ihren freien Tagen die Produktion der Confiserie Speck in Zug und den Chocolatier Aeschbach in Root (LU). Sie habe spannende Bekanntschaften mit den internationalen Teilnehmenden gemacht. Das Band um ihren Hals ist voller Pins, aus fast jedem beteiligten Land eines. Und was ist ihre Strategie für die beiden Wettkampftage? «Vollgas geben und geniessen», lautet ihre spontane Antwort.

Juliana Thöny

VON SHANGHAI NACH LUZERN

Die Berufsmeisterschaften hätten Mitte Oktober in Shanghai (China) stattfinden sollen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mussten die Organisatoren die Berufsweltmeisterschaften jedoch Ende Mai absagen. Was für das SwissSkills National Team wie eine bittere Pille schmeckte, hatte sich in Zuckerwatte verwandelt: Es wurde in Windeseile ein dezentrales Ersatzformat aus dem Boden gestampft, unter dem Titel «WorldSkills Competition 2022 Special Edition». Die Schweiz richtet das grösste Kontingent der Wettkämpfe. Sie führt 13 von 60 Meisterschaften durch. Dass die dezentralen WorldSkills stattfinden können, ist nicht zuletzt dem Engagement der Schweiz zu verdanken.

Claudia Vernocchi


Impressionen + Informationen: worldskills.richemont.swiss
Am Sonntag, 16.10., kann die Siegerehrung ab 16.45 Uhr per Live-Stream
unter worldskills.richemont.swiss/de/live-stream verfolgt werden.

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