«panissimo» befragte den Freiburger Musiker Gustav zu Idolen, seinen Fans und seinem Lieblingsprodukt aus unserer Branche. Gustav tritt an den Feierlichkeiten der diesjährigen SwissSkills auf.

Seit 1998 hat Gustav diverse Alben herausgegeben. Er singt im Senslerdeutsch wie auch auf Französisch und Hochdeutsch. 2010 gewann Gustav die SRF-Fernsehshow «Kampf der Chöre». 2012 schrieb er für die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» von SRF3 «100 000 gouttes d’eau». «Tous Ensemble» war zudem der offizielle EM-Song des Schweizer Fernsehens für die Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich.

Waren Sie als Teenager Fan von einer Person, einem Team oder einer Band?

Klar, ich war voll der Grunge- und Hardcore-Fan. Nirvana, Soundgarden, Rage Against the Machine fand ich alle supertoll. Ich zog die gleichen Flanellhemden und verschlissenen dreckigen Jeans an wie meine Vorbilder aus Seattle und hängte genauso «No Future»-mässig in der Stadt herum wie die Jungs in den Musikvideos und liess beim Musikhören meine Wut und Aggressionen raus – wobei ich damals wie heute nicht genau weiss, auf was ich eigentlich wütend war. Die eingängige, aber doch immer relativ harte Musik hat mich damals durch meine Schulzeit begleitet. Ich war aber nie ein krankhafter Fan. Diese Bands waren eher Türöffner für meine Karriere.

Haben Sie heute ein Idol?

Ich verehre keine anderen Menschen. Es gibt welche, die ich bewundere für ihr Engagement oder für ihre Leidenschaft. Zum Beispiel Leute, die ihren eigenen Weg gehen, gegen alle Widrigkeiten ihr Ziel verfolgen, Leute, die die Welt nicht dauernd im Einzelnen betrachten, sondern eine Gesamtsicht auf die Dinge haben – für solche Menschen habe ich eine grosse Achtung. Aber sie deswegen zu verehren oder zu idealisieren, das widerstrebt mir. Jeder hat seine Stärken und Schwächen – Idole sowie der «Normalo».

Sie haben viele Fans und sind für einige auch ein Vorbild. Was heisst dies für Sie?

Ich glaube nicht, dass mich mein Publikum und meine Fans als Vorbild sehen, ich hoffe es zumindest nicht :). Es berührt mich aber, wenn ich den Leuten ein musikalischer Begleiter durch ihr Leben sein darf. Ich sehe meine Rolle mittlerweile aber nicht mehr nur als Künstler, sondern auch als eine Art Dienstleister. Ich gehe mit meinen Fans eine Freundschaft ein, gebe ihnen meine Songs und sie geben mir dafür Applaus. So sind wir beide zufrieden. So wie Anemonen und Clownfische, die können auch nicht ohne einander leben.

Von welchem Produkt aus unserer Branche sind Sie Fan?

Wenn ich in meine Lieblingsbäckerei hier in Freiburg gehe, dann könnte ich mich durch alle Regale fressen. Der Duft von Brot und süssem Gebäck macht mich komplett hirnlos. Der Besuch beim Bäcker gehört definitiv zu den schönsten und sinnlichsten Seiten des Lebens.

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