Die frisch renovierte Bäckerei Zuckerkuss in Islikon (TG) mit seinem kleinen, stimmigen Café befindet sich auf Erfolgskurs. Mit Kuchen am Stiel, Zimtrollen und anderen innovativen, handgemachten Köstlichkeiten lassen die kreative Jungunternehmerin Patricia Bellia-Strässle und ihr Team manch Geniesserherz höherschlagen.
Anfang 2023 übernahm Patrica Bellia-Strässle von Mario Rigazzi die Dorfbäckerei in Islikon (TG). Sie ist in der Region keine Unbekannte. Die Branchenfrau ist in Frauenfeld aufgewachsen und hat in der Bäckerei Stähli ihre Lehre als Bäcker-Konditorin absolviert. Anschliessend hat sie in verschiedenen Betrieben gearbeitet. Der Zufall brachte sie 2010 in die Bäckerei-Konditorei Rigazzi. «Hier gefiel es mir sehr gut», erinnert sie sich. Besonders behagte ihr die Arbeit in diesem kleinen Team.
Tag und Nacht gearbeitet
Die Bäckerei Rigazzi verkaufte vorwiegend Brot- und Backwaren und nur wenig Patisserie- und Confiserie-Produkte. «Ich vermisste das Süsse», erzählt die 37-jährige Betriebsinhaberin weiter. So hat sie 2013 begonnen, unter dem Namen Zuckerkuss nebenberuflich Hochzeits- und Geburtstagstorten sowie andere süsse Spezialitäten für Events zu kreieren und anzubieten.
Ihre Geschäftsidee schlug ein wie eine Bombe: Bereits im ersten Jahr wurde Zuckerkuss regelrecht überrannt. Sie hat tagsüber für ihr eigenes Unternehmen und nachts für die Bäckerei Rigazzi gearbeitet.
Zurück nach Islikon
Während der Coronazeit wuchs bei Patricia Bellia-Strässle der Wunsch, nicht nur für Events zu produzieren, sondern ein breiter gefächertes Sortiment anzubieten. Die Produktion soll vergrössert werden. Die Ostschweizerin machte sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Zur gleichen Zeit erfuhr ihr ehemaliger Arbeitgeber, Mario Rigazzi, einen harten Schicksalsschlag. Er und Patricia Bellia-Strässle standen immer in Kontakt und wenn in der Bäckerei Not an der Frau war, so sprang sie als Joker ein. «Mario kam auf mich zu und fragte mich, ob ich den Betrieb übernehmen wolle», erzählt die engagierte Geschäftsfrau beim «Panissimo»-Besuch.
Das war zu Beginn von 2022. Auf Ende Jahr fand dann die Übergabe statt. Zwischen Weihnachten und Neujahr versetzte Patricia Bellia-Strässle den Wänden im Verkaufslokal eigenhändig einen frischen Anstrich – «damit es etwas anders aussieht als bisher». Für mehr blieb keine Zeit. Von Februar bis April wurde der ehemalige Lagerraum im Untergeschoss renoviert und für die künftige Konditorei-Produktion vorbereitet. Im Mai wurden die Geräte in Frauenfeld nach Islikon transportiert. Durch eine recht schmale Luke in der Decke schleuste man diese ins Erdgeschoss.
Die lichtdurchflutete Backstube, die im Parterre neben dem Verkaufsraum steht, wurde vor rund 25 Jahren umgebaut. Diese erfuhr – mit Ausnahme neuer Lampen – vorerst keine Veränderung. Die Mitarbeitenden in der Produktion arbeiten vor einer grossen Fensterfront. Sie haben Blick auf den Parkplatz und die Strasse. «Wir haben schon so manchen spektakulären Sonnenaufgang erlebt», schwärmt Patricia Bellia-Strässle.
Der zweite Umbau
Im Sommer folgte der nächste grosse Schritt: Ein zusätzlicher Raum im hinteren Bereich des Ladens konnte dazu gemietet werden. Das Verkaufslokal und das Café wurden vergrössert und komplett renoviert.
Lesen Sie den ganzen Artikel im «Panissimo» vom 30. August 2024.
Claudia Vernocchi