An der Qualitätstagung von swiss granum wurde über eine gute Erntequalität, interessante Tests und Marketinganstrengungen für Inlandprodukte berichtet.

Die Qualitätstagung von swiss granum, der Branchenorganisation für Weizen und Ölsaaten, präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Verein Schweizer Brot jährlich im November Informationen zur Erntequa­lität, zu den Sortenversuchen bei Weizen und zu weiteren branchenrelevanten Themen – diesmal zur Mehrwertstrategie (Artikel unten).

Gute Erntequalität

Andreas Dossenbach, Leiter Qualitätssicherung, Labor und Fachtechnische Beratung von Richemont, schilderte die Resultate der von Richemont im Auftrag von swiss granum durchgeführten Labortests und Backversuche mit Weizen der neuen Ernte. Gegenüber dem Vorjahr sind die Feuchtglutengehalte und die Wasseraufnahme etwas tiefer, die Krume wird heller, die Malzzugabe kann etwas reduziert werden (Verarbeitungshinweise im Kasten).
Den wiederholt heissen Sommer veranschaulichte Dossenbach mit dem Aufsetzen eines Rangerhuts zum Schutz vor der Sonne, wie ihn Landwirte vielleicht bald bräuchten.

Forschung und Innovation

Thomas Weisflog von swiss granum präsentierte die Resultate der Sortenprüfungen von Weizen. Diese zeigen, dass einige neue Sorten im zweiten oder wie Rosatch bereits dritten Anbaujahr sehr vielversprechende Resultate aufweisen und im Frühjahr 2020 in die Liste empfohlener Sorten aufgenommen werden dürften. Die Sorte Piznair schnitt dabei global (Laborwerte plus Backversuche) gar besser ab als alle mitgetesteten aktuellen Referenz­sorten. Kandidaten für die Kategorie Top sind auch Rosatch und Diavel.
Bei einem Posten Getreide gibt es stets je etwa 15 % Körner mit besonders hohem bzw. tiefem Proteingehalt. Dominic Meyerhans erklärte, wie die Meyerhans Mühlen seit fünf Jahren die Einzelkorn-Proteinsortierung testen (www.meyerhans-muehlen.ch/proteinsortierung). So entstanden Mehle mit besonders hohem bzw. tiefem Eiweissgehalt. UrDinkel-Brote mit mehr und Biskuits mit weniger Protein ergaben in Tests bei Richemont bessere Labor- und Backresultate. An abgegebenen Gottlieber Hüppen konnten die Tagungsgäste dies selbst prüfen.
Sieben Informationsstände von Zulieferfirmen ergänzten den Anlass. Die nächste Tagung ist am 17. November 2020.

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