Digitale Lösungen sind längst auch dort angekommen, wo der Kakao wächst. Auf einer meiner Reisen in Ghana zeigte mir ein Bauer stolz sein Handy. «Damit bekomme ich mein Geld direkt ausbezahlt», sagte er. Gemeint war Mobile Money, das dort weit verbreitet ist. Unsere Projektpartner können damit Prämien für hochwertigen Kakao oder für mehr Biodiversität direkt an die Bauernfamilien überweisen.
Das Geld kommt ohne Umwege an – und kann in die Ausbildung der Kinder, in die Gesundheit oder in neue Kakao-Setzlinge investiert werden.
Seit 2017 bringt die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao Schokoladenhersteller, Handel, Forschung, Zivilgesellschaft und Bund an einen Tisch. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Kakao unter sozialen und ökologisch verantwortungsvollen Bedingungen produziert wird. Im Zentrum stehen die Kakaobauernfamilien in Afrika und Lateinamerika. Denn nur wenn es ihnen gut geht, wird der Nachwuchs die Plantage weiterführen – und nur dann kann ein Praliné, das Schweizer Confiseure kunstvoll herstellen, wirklich nachhaltig sein.
Wir freuen uns, dass der SBC als Mitglied unsere Ziele teilt. Unsere Vision: Jede Confiseurin, jeder Confiseur soll erzählen können, von welchem Schoggibauern der Kakao in seinen Pralinés stammt. So wird jedes Praliné, ein rundum genussvolles Erlebnis, welches den Ansprüchen der Kundschaft gerecht wird, zusätzlich zu einem Teil einer gemeinsamen Geschichte: Schweizer Handwerkskunst trifft auf Kakao im Ursprung, angebaut von Schoggibauern in Westafrika und Lateinamerika.
Christian Robin
Foto: zvg
Christian Robin ist Geschäftsleiter der Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao. Zuvor war er 14 Jahre beim SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) tätig, unter anderem als Leiter der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz in Peru.
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