Gold und WorldSkills-Zertifikat – die WorldSkills 2019 in Kazan waren ein Erfolg. Wie geht es Weltmeisterin Sonja Durrer, wie der WorldSkills-Teilnehmenden Rahel Weber oder den wichtigen Begleitern auf dem Weg zum Weltmeisterschaftserfolg?

Sonja Durrer, amtierende Weltmeisterin Bäckerei-Konditorei

Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?
Die Wettkampftage waren lange und intensiv. Rückblickend war es eine sehr gute Erfahrung.

Wo waren die Knackpunkte?
Ein grosser Knackpunkt war das ganze Zeitmanagement.

Gab es Momente, wo Sie an sich zweifelten?
Da ich sehr selbstkritisch bin, gibt es immer wieder Momente, in denen Zweifel aufkommt.

Was ist Ihnen speziell gut gelungen?
Sehr zufrieden war ich mit meinem Healthy Bread. Optisch war es genauso, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

Was hat Sie besonders überrascht?
Natürlich die Goldmedaille. Ein überraschender und emotionaler Moment war, als ich meinen Wettkampf fertig hatte und sehr viel Leute – Schweizer Fans – vor meinem Wettkampfplatz standen. Alle haben gejubelt und mich angefeuert. Ich hätte nie mit so vielen Personen gerechnet.

Wo hängt Ihre Goldmedaille?
Sie hat einen besonderen Platz neben der SwissSkills-Medaille bekommen, zusammen harmonieren sie perfekt.

Welchen Ratschlag geben Sie den Lernenden in unserer Branche?
Es gibt sehr viele Ratschläge, welche ich geben könnte. Wichtig ist einfach, die Leidenschaft zum Beruf zu haben und viel Durchhaltewillen. Für solche Wettkämpfe braucht es zusätzlich das Interesse und den Ehrgeiz, sich mit anderen zu messen.

Rahel Weber, WorldSkills-Teilnehmerin Konditorei- Confiserie mit Zertifikat

Ihre Stimme hat gelitten …
… das kommt vom Jubeln an der Siegerehrung. Wir haben gefeiert und genossen, was wir als Team zusammen erreicht haben. So leidet die Stimme etwas darunter …

… die Stimme hat gelitten, aber im Herzen sind Sie total glücklich …
… ja, mega! Was ich in Kazan erleben durfte – gemeinsam mit dem Team – war einmalig!

Sie haben eine bemerkenswerte Nervenstärke bewiesen. Ihr Schaustück ist am ersten Tag kaputt gegangen und Sie haben trotzdem hochkonzentriert weitergekämpft.

Wie haben Sie dies geschafft?
Mein Coach Vanessa Schnyder und das ganze Team munterten mich auf und Vanessa sprach mir Mut zu: «Das kannst du nicht mehr rückgängig machen. Aber du hast noch drei Wettkampftage.» Und ich selbst sagte mir: Ich gebe nochmals Vollgas! Denn ich hatte mich so intensiv auf den Wettkampf vorbereitet und ich freute mich so sehr, die anderen Produkte herzustellen. Ich habe während diesen drei Tagen gezeigt, zu was ich fähig bin – ich bin zufrieden!

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Am Montag arbeite ich wieder. Alles andere ist offen.

Welches ist Ihre Botschaft an all die Lernenden in der Schweiz, die sich nun auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten?
Die Teilnahme an den SwissSkills und eventuell später an den WorldSkills ist eine super Erfahrung. Unser Beruf ist mega cool. Er ist kreativ, und man kann viel daraus machen.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
Die kreative Seite vor allem. Das Arbeiten mit den verschiedenen Materialien. Schaustücke und Produkte herstellen, beispielsweise aus Schokolade oder Zucker wie an den WorldSkills, die man verkaufen und mit denen man den Menschen eine Freude bereiten kann.

Wo hängt Ihr Zertifikat?
Mein Zertifikat hängt bei der SwissSkills-Goldmedaille, die ich 2018 in Bern gewonnen habe.

Weitere Stimmen melden sich im «panissimo» vom 13. September zu Wort.
Unter anderen…

  • die ehemaligen Lehrmeister, Marco Berwert (Beck Berwert, Stalden) und Roger von Rotz (Bäckerei-Konditorei-Confiserie von Rotz, Cham)
  • die Coaches, Vanessa Schyder, Urs Röthlin und Ramona Bolliger
  • die Eltern der Wettkämpferinnen

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