An der ersten Brot-Sommelier-WM an der iba in Düsseldorf (D) Ende Mai erreichten die Schweizer Teilnehmer Urs Röthlin und Alfred Bau den dritten und vierten Platz. Erster und Zweiter wurden zwei deutsche Brot-Sommeliers.

Von links: Alfred Bau (4. Platz) mit Coach Peter Kasimov und Urs Röthlin (3. Platz).

Das Training der beiden Branchenkollegen Urs Röthlin (Fredy’s, Baden AG) und Alfred Bau (Brotvernissage, Frauenfeld TG) hat sich gelohnt: An der ersten Weltmeisterschaft der Brot-Sommeliers schaffte es Röthlin auf den dritten Podestplatz, Bau verpasste das Treppchen mit dem vierten nur knapp. Die Spitze wurde von den deutschen Mitstreitern Michael Kress (1. Platz) und Christopher Heger (2. Platz) beansprucht.

Nervös vor Ort

«Während dem Wettkampf habe ich die Teilnahme teilweise bereut, da meine Nervosität extrem gross war», gesteht Urs Röthlin gegenüber Panissimo. Aber warum stellte sich der Branchenmann dieser Herausforderung? «Ich wollte mich mit den anderen Brot-Sommeliers messen. Viele von ihnen kenne ich persönlich und ich wusste, dass es ein schöner Tag werden würde», meint er.

Alfred Bau (mit Mütze) am Finale der ersten Brot-Sommelier-WM an der iba in Düsseldorf (D).

Ein anderes Ziel verfolgte sein Mitstreiter Alfred Bau: «Die Brot-Sommelier-WM ist die perfekte Gelegenheit, dem handwerklich hergestellten Brot eine medienwirksame Plattform zu geben.» Mit seiner Teilnahme wollte der Thurgauer diese vergrössern – was geklappt zu haben scheint. «Das Echo mit der Teilnahme an der Brot-Sommelier-WM war riesig», berichtet «Freddy» Bau und Urs Röthlin pflichtet ihm bei. «Es gab zahlreiche Zeitungsberichte im Raum Baden sowie einen TV-Beitrag auf Tele M1

Herausforderung Aroma-Challenge

Wie eingangs geschildert, mussten sich die beiden dieses Echo erst erkämpfen. 45 Brot-Sommeliers aus 12 Ländern nahmen am Wettkampf teil, wobei deren 16 für das Finale an der iba eingeladen wurden. Die Finalist/innen gingen aus einer Onlinerunde im Vorfeld der Grossveranstaltung hervor. An der Messe erfolgten zwei mal drei Aufgabenstellungen vor Publikum. Es galt unter anderem internationale Brotsorten Ländern zuzuordnen, ein Brot-Quiz zu lösen und verschiedene Aromen korrekt zu erschnüffeln. «Die Aroma-Challenge war eine echte Herausforderung, da die Düfte sich schnell verflüchtigt haben», meint etwa Alfred Bau. Auch Urs Röthlin blieb diese Teilaufgabe in Erinnerung. «Ich musste mehrmals riechen, bis ich ein feines Aroma erkennen konnte.»

Besonders die Aroma-Challenge war gemäss Alfred Bau und Urs Röthlin (Bild) knifflig.

Dass die beiden diese Aufgabe gemeistert haben, davon zeugen die Platzierungen im vorderen Viertel. Neben Medaille und Diplom sei die Schweizer Delegation mit einem Koffer voller positiver Erinnerungen von der iba heimgereist, wie Röthlin und Bau betonen. Besonders bleibe ihnen auch die Vorbereitungszeit und das Engagement ihres Coaches: «Wir haben uns sehr über die Trainings gefreut, die Peter Kasimov für uns vorbereitet hat», so der Drittplatzierte und sein Kollege ergänzt: «Das gemeinsame Training war eine Bereicherung. Unser Dank gilt Peter Kasimov, der uns hervorragend gecoacht hat.»

Premiere an der iba

Im Rahmen der internationalen Bäckerei- und Konditoreifachmesse iba in Düsseldorf (D) wurde erstmals eine Brot-Sommelier-Weltmeisterschaft abgehalten. Die dreiköpfige Wettkampfjury bestand aus Michael Kleinert (ZHAW Wädenswil), Sternekoch Johann Lafer und Bernd Kütscher (Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks). 2027 soll die zweite Brot-Sommelier-WM an der iba in München (D) stattfinden.

Diego Schwerzmann

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