Landwirt und Lohnunternehmer Werner Rüttimann ist überzeugt, dass die Getreideimporte mit der Swissness-Vorlage eingedämmt werden können.

Wenn Schweiz draufsteht, dann sollte auch Schweiz drin sein. Mit dieser klaren Formel wurde vor einiger Zeit für die Swissness-Vorlage geworben. Sie hat neu definiert, was als «Swiss made» bezeichnet werden darf. Die klare gesetzliche Regelung soll Konsumentinnen und Konsumenten vor Swissness-Beschiss schützen.
Das ist gut so und muss sicher auch für unsere schweizerischen Brotspezialitäten gelten.
Nun ist es aber so, dass die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz immer mehr mit Auflagen erschwert wird. Mit weiteren Düngereinschränkungen und einem Verbot von Pflanzenschutzmitteln würde die Getreideproduktion stark heruntergefahren. Doch es geht nicht alleine um die Menge. Für gutes Brot braucht es Getreide von ausgezeichneter Qualität. Ohne gezielten Pflanzenschutz können wir eine gleichbleibend hohe Qualität nicht gewährleisten. Vielleicht muss man dann einfach mehr importieren. Doch ist das sinnvoll? Ich glaube nicht. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis kein Getreide mehr, sondern Aufbackbrot importiert wird. Wir Bauern werden dann zu Landschaftsgärtnern und die Bäcker zu «Aufbäckern». Das kann nicht das Ziel sein.
Unser gemeinsames Ziel muss sein: «Schweizer Brot braucht Schweizer Getreide» Ich bin überzeugt, dass die meisten Schweizer Konsumenten das befürworten.

Werner Rüttimann ist Landwirt und Lohnunternehmer. Seine Betriebsgemeinschaft produziert rund 260 Tonnen Getreide pro Jahr, ausserdem pflegt er etwa 200 Hektaren Getreide von Landwirten, die diese Arbeit outsourcen.

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