Die Energie, der Fachkräftemangel, die Revision der Lebensmittelinformationsverordnung, die Bildung und der Gesamtarbeitsvertrag GAV sowie der stetig zunehmende, belastende administrative Aufwand waren u.a. Thema am Treffen der kantonalen und regionalen Präsidenten- und Sekretär*innen von Anfang März in Basel.

SBC-Präsident Silvan Hotz blickte in seiner Begrüssungsrede auf ein mit Energiekrise, Fachkräftemangel und grassierender Inflation herausforderungsreiches Jahr zurück, das aber auch mit tollen Highlights gespickt war: Der Goldmedaillengewinn in der Konditorei-Confiserie von Juliana Thöny an den WorldsSkills in der Richemont Fachschule in Luzern und der Bronzemedaille von Vera Stocker in der Bäckerei-Konditorei.

Ebenfalls erwähnte er den stimmungsvollen Event «Fest der Feste» im Freilichtmuseum Ballenberg, an welchem der Waadtländer Kantonalverband mit dem «Fête des moissons» einen wichtigen Beitrag für unsere Branche leistete. Gefreut hat Silvan Hotz zudem die Tatsache, dass nach zwei Jahren Pandemie der SBC-Kongress erstmals wieder vor Ort in Bern stattfinden konnte und persönlich Begegnungen möglich machte.

Kongress und Vorabendprogramm
In diesem Zusammenhang wies er auf den diesjährigen Kongress hin, der am 13. Juni in Bern stattfinden wird. Am Vorabend wird es neu einen Netzwerkanlass auf dem Berner Hausberg, dem Gurten, geben. Er rief die Präsidenten und Sekretär*innen auf, ihre Mitglieder zu motivieren, daran teilzunehmen. siehe Artikel vom 10. März

24. April: Zukunftstag Verkauf
Ebenfalls rief Silvan Hotz am Tag der Frau (8. März) die Branchenfrauen auf, am ersten Zukunftstreff Verkauf, der am 24. April in der Richemont Fachschule in Luzern stattfinden wird, teilzunehmen. Er äusserte in diesem Zusammenhang einmal mehr seinen grossen Wunsch, dass mehr Frauen im Zentralvorstand beisitzen würden.

Teilnehmen an Umfrage über Zukunft
Seit Anfang Jahr ist die Umfrage zur Fünfjahresprüfung aktiv. Noch bis zum 20. Mai kann sich jede / jeder dazu äussern. Zwar haben sich Branchenmitglieder gemeldet, aber noch nicht genügend. Peter Signer, verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Produktion, rief die Anwesenden auf, in ihren Kantonen und Regionen die Mitglieder zu einer Teilnahme an dieser zukunftsweisenden Umfrage zu motivieren.

Verkauf 2022+ – Konvink ist wichtig
Im vergangenen Herbst wurde mit Verkauf 2022+ gestartet. Zurzeit wird die Schulung der bestehenden und neuen Expertinnen für das QV Verkauf 2022+ organisiert. Die Schulungsdaten werden demnächst aufgeschaltet. Mit der Einführung von Verkauf 2022+ ist auch das neue Online-Lehrtool Konvink im Einsatz. Schulungen für das Lernmittel Konvink werden immer noch angeboten. Interessierte können sich bei ihrer kantonalen Chefexpertin melden, welche bei genügend Anmeldungen einen Termin lokal mit Markus Zimmerli, Vizedirektor der Richemont Fachschule in Luzern, organisieren wird.

Lisa Frunz, zuständig für den Bereich Detailhandel beim SBC, äusserte ihr grosses Bedauern, dass die Bandbreite der Akzeptanz für Konvink bei den Berufsfachschulen (BFS) von «sehr gut» bis fast zum «Boykott» reiche. Einerseits sei ein grosses Engagement und Freude zu spüren, andererseits aber auch der Wunsch zurück zum Alten. «Wir wollen eine Bildung, dank der unsere Lernenden und Lehrabgänger*innen arbeitsmarktfähig sind. Wir brauchen die Vernetzung mit sämtlichen Partnern!»

Zu schaffen macht den Verantwortlichen ebenfalls, dass leider ein Konkurrenzprodukt angeboten wird, das nur auf Deutsch erhältlich ist und nicht die geforderten Handlungskompetenzen aller drei Lernorte beinhaltet. Dieses Konkurrenzprodukt sei nur für die Berufsschulen angedacht, so Lisa Frunz. Das heisst, dieses müsse zusätzlich zu Konvink gekauft werden. Konvink decke aber bereits alles ab. Erschwerend zum Unterbinden dieses Produktes kommt hinzu, dass die BFS kantonales Hoheitsgebiet sind und ein Durchgreifen praktisch unmöglich ist.

Bei Fragen stehe die Richemont Fachschule mit Vizedirektor Markus Zimmerli gerne zur Seite, informierte Lisa Frunz. Info für Berufsbildnerinnen

Richemont Fachschule
Reto Fries, Direktor der Richemont Fachschule warb für die höchst attraktiven Preise bei den Aus- und Weiterbildungskursen, dies dank der Subventionierung durch die Paritätische Kommission Bäcker-Confiseure pkbc. Ab Mai startet an der Richemont Fachschule in Luzern ein neuer Lehrgang für Filialleiterinnen und -leiter.

2023 finden keine Jahresthemenkurse statt, dies weil man aufgrund des Fachkräftemangels mit einer zu geringen Beteiligung gerechnet hat. Ab 2024 soll es wieder Jahresthemenkurse geben, jedoch nach neuem Konzept.

SBC Treuhand auf Kurs
Die IT-Migration der SBC Treuhand in die Gastroconsult Gruppe verläuft, gemäss Direktor Markus Künzli, nach Plan. Eine Vereinfachung der Prozessabläufe soll das Verhältnis Aufwand und Ertrag zusätzlich optimieren. Erfreulich sei, so Künzli, dass Neukunden gewonnen werden konnten, obwohl auch bei der SBC Treuhand der Strukturwandel in der Branche zu spüren sei. Markus Künzli zeigte kurz die aktuelle Situation in unserer Branche auf: Zwar konnten die Umsätze gesteigert werden, doch würden die Preiserhöhungen sowie die höheren Personalkosten Wirkung zeigen. Er rief die Mitglieder auf, mutig die Preise zu erhöhen, um die Marge halten zu können. Artikel Markus Künzli

Panvica: Connect benutzen
Nach einer turbulenten Zeit, werde das Panvica-Schiff wieder auf Kurs gebracht. Panvica-Präsident Roland Räber äusserte sich zuversichtlich – «Panvica weist einen Deckungsgrad von über 100 % auf» – und versprach im Herbst ein erstes Fazit zu ziehen. Er forderte die kantonalen und regionalen Präsidenten und Sektretär*innen auf, Connect, das neue, praktische online-Tool von Panvica aktiv zu nutzen und damit Zeit zu sparen. Panvica Connect

Rechtsdienst
Harisa Reiz, verantwortlich für den SBC-Rechtsdienst und stellvertretende Direktorin, erläuterte die aktuelle Situation bei den GAV-Verhandlungen und über die Verwendung der AVE-Beiträge. Sie versicherte, dass die pkbc die Gelder pflichtbewusst und gesetzeskonform verwende. Zudem werde die pkbc jährlich vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) geprüft. «Betreffend die Verwendung der AVE-Gelder gab es keine Beanstandungen.»

Häufige Fragen, die Harisa Reiz von Mitgliedern gestellt werden, greift sie auf und veröffentlicht diese auf Merkblättern im Intranet, mit Hinweis im Panissimo und im Newsletter.

Energie
SBC-Direktor Urs Wellauer-Boschung erläuterte an der Konferenz die komplexen Hintergründe und Auswirkungen der Energiepolitik und damit der Strompreise in der Schweiz. Er warnte im Zusammenhang mit der Energiemangellage: «Nachdem wir diesen Winter gut über die Runden kommen werden, stehen in künftigen Wintern weitere grosse Herausforderungen bevor!»

Urs Wellauer-Boschung wies u.a. auf die im vergangenen Herbst durchgeführte Energieumfrage bei den Mitgliedern (Link) und wies darauf hin, dass der SBC bei der Energie-Sparallianz mitmacht. Der Verband werde sich weiterhin stark für seine Mitglieder einsetzen, doch dämpfte Wellauer-Boschung gleichzeitig die Hoffnungen: Der SBC könne die Energietarife, wenn überhaupt, dann nur geringfügig beeinflussen.

Im Weiteren berichteten Silvan Hotz und Urs Wellauer-Boschung über die Diskussionen zur BVG-Reform und die Anpassung der Lebensmittelinformationsverordnung (Stretto 4). Zurzeit wertet der Bundesrat die Vernehmlassung von Stretto 4 aus. Vorgesehen wäre, die Verordnung im Herbst in Kraft treten zu lassen, doch rechnen die Verantwortlichen, dass dies erst Anfang 2024 der Fall sein wird.

Nachwuchs- und Dreikönigskampagne
Im Herbst wird die dritte Welle der nationalen Nachwuchskampagne des SBC gestartet. SBC-Direktor Urs Wellauer-Boschung forderte die Kantonal- und Regionalverantwortlichen auf, das Werbematerial für die diversen Events zu nutzen. Speziell für sie ist eine Guideline geschaffen worden. Link Guideline. Weitere Informationen: forme-deine-zukunft.ch; sarah.rosch@swissbaker.ch.

Seit 2022 fährt der SBC eine neue Dreikönigskampagne. Die Zahl der teilnehmenden SBC-Mitglieder ist tief. Der Zentralvorstand des SBC hat sich klar zu einem dritten Anlauf bekennt. Eine Arbeitsgruppe wird sich dem Thema annehmen. Es sei der umsatzstärkste Tag der Branche, wurde der Entscheid begründet. Diesen wolle man nicht den Grossverteilern und Discountern überlassen. Auch hier wurden die Anwesenden aufgefordert, diese Kampagne aktiv zu unterstützen. Ebenfalls ein Ja gab es vom Zentralvorstand zum Genusskalender 2025.

Beim Thema Kommunikation und Marketing wurde die Auszeichnung des Walliser Chocolatiers David Pasquier und des Tessiner Bäcker-Konditors Giuseppe Piffaretti mit dem Merite culinaire Suisse lobend erwähnt, die Themen in der Medienarbeit aufgezählt und auf die Wichtigkeit der Reportagen über Mitglieder und Informationen wie beispielsweise über die Preiskalkulation hingewiesen. Erfreulich ist auch die Öffnungsrate des SBC / Richemont Newsletters, der wöchentlich auf Deutsch und Französisch verschickt wird. Sie bewegt sich, je nach Thema, zwischen über 20 bis 47 %.   

Claudia Vernocchi

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