Die 20. Delegiertenversammlung bot neben unbestrittenen statutarischen Geschäften zahlreiche Infos, einen Ausblick auf bevorstehende personelle Änderungen und einen Überraschungsgast.

Die Rechnung 2015/16 und das Budget 2016/17 – beide mit einem leichten Plus – passierten an der von knapp 50 Personen besuchten Versammlung in Bern ebenso einstimmig wie die Déchargeerteilung an Vorstand und Sekretariat und die Genehmigung der unveränderten Mitgliederbeträge. Der neunköpfige Vorstand inkl. Präsident wurden diskussionslos in globo bestätigt, und selbst beim Verschiedenen gab es keine Wortmeldung. Alles Courant normal also? Nicht ganz.

Personelle Wechsel 2017

Präsident Guy Emmenegger wollte Ende Jahr eigentlich in Pension. Da noch kein Nachfolger zugesagt hat (entsprechende Gespräche laufen jedoch), sagte er noch für ein weiteres Jahr zu. Und er will die Interessen der Mitglieder in diesem Jahr weiterhin «mit Engagement und Elan vertreten». Dieses Jahr soll auch genutzt werden, um die Zusammensetzung des Vorstands neu zu regeln und an der nächsten DV zusammen mit den Neuwahlen eine Statutenänderung vorzuschlagen.

Eine Fülle an Informationen

In seiner Begrüssungsansprache wies Präsident Guy Emmenegger darauf hin, dass Qualität und Quantität der Weizenernte schon seit Jahren nicht mehr gleichzeitig gut waren. 2016 ist die Menge das Problem, weshalb swiss granum beim Bund ein um 30000 t höheres Importkontingent beantragte. Für die von hohen Rohstoffpreisen betroffenen Exporteure verarbeiteter Produkte ist ein das «Schoggigesetz» ablösender Ausgleich auf Kurs. Der DSM setzt sich für gute Rahmenbedingungen für seine einen Strukturwandel erlebenden Mitglieder ein.

Wie an jeder DV schilderte Ge­schäftsführer Lorenz Hirt in einem Situationsbericht mit vielen Fakten und Folien aktuelle Themen, die für die Mitglieder relevant sind. Die Brotgetreideernte fiel um 29 000 t zu tief aus, weshalb swiss granum gestaffelt über ein Jahr 30 000 t mehr Importe beantragte. Das Zustandekommen der aus Sicht der Exporteure positiven, aus Sicht der Importeure wie der Müller eher negativen Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA ist noch unsicher. Bei der Nachfolgelösung zum «Schoggigesetz» und beim revidierten Lebensmitterecht (Largo) kamen viele von der Getreidebranche eingebrachte Anliegen durch. Die komplexe Swissness-Regelung ist nach einem vom DSM in Auftrag gegebenen Gutachten vernünftig umsetzbar; die Mitglieder werden per Zirkular darüber informiert.

Nach der anspruchsvollen Materie sorgte Überraschungsgast Martin Sumi für lockere Stimmung. Der Komiker trat als Berner Oberländer Knecht auf, der manches abstruse Erlebnis zum besten gab und mit flotten Sprüchen und musikalisch für Stimmung sorgte.

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