Brot ist in der Schweiz v. a. morgens und abends ein wichtiger Teil des Essens. Es stammt zumeist von der Migros und vom Beck. Der Konsum geht leicht zurück.

Dies ergab eine im Herbst 2016 vom Link Institut im Auftrag des Vereins Schweizer Brot erhobene telefonische Kundenbefragung zum Kauf- und Konsumverhalten sowie zur Wahrnehmung von Schweizer Brot. Befragt wurde eine repräsentative Auswahl von 1036 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz. Die wichtigsten Ergebnisse sind:

  • Brot ist ein zentraler Bestandteil des Schweizer Ernährungsplans, jedoch im Trend leicht rückläufig.
  • Die grosse Mehrheit der Befragten geht von einem hohen Konsumanteil von Schweizer Brot aus.
  • Flexible und bewusste Konsumierende sind gleichermassen affin für Brot, zeigen aber ein unterschiedliches Konsumverhalten.

99 % der Befragten essen Brot. 83 % bewerten Schweizer Brot als sehr positiv. Bei 63 % blieb der Brotkonsum in den letzten zwei Jahren gleich, bei 26 % nahm er ab und bei 11 % zu. Als Einkaufsort (Mehrfachnennungen möglich) nannten 74 % die Migros, 71 % die Bäckerei, 55 % Coop, 16 % Tenkstellenshops, 13 % Markt/Bauernhof, 12 % Volg, je 9 % Aldi und Lidl und 8 % Denner. 16 % backen Brot häufig selber.

Zum Zmorge und Znacht

Brot wird am meisten und zu mehr Mahlzeiten konsumiert als alle andern untersuchten Backwaren (darunter Brötchen, Gipfeli und Toast), Zopf am zweithäufigsten, aber zu weniger verschiedenen Mahlzeiten. Während die allermeisten der 51 %, die täglich frühstücken, dazu auch Brot essen, sind es bei Zwischenmahlzeiten und beim Nachtessen etwas weniger und bei den 55 %, die täglich ein Mittagessen einnehmen, noch etwa die Hälfte.

Drei Konsumentengruppen

Die Befragten lassen sich in drei ähnlich grosse Gruppen aufteilen:

  • Flexible (35 %) sind mehrheitlich männlich, lieben Brot von Weiss bis Vollkorn und essen es zu jeder Gelegenheit. Sie kaufen Brot zu 41 % in der Migros, zu 25 % beim Beck und zu 19 % bei Coop.
  • Bewusste (34 %) sind mehrheitlich weiblich und essen regelmässig Brot. Als Gesundheitsbewusste kaufen sie vor allem Vollkornbrot und zahlen für gutes Brot auch gerne etwas mehr. Sie kaufen es zu 41 % beim Beck, zu 32 % in der Migros und zu 13 % bei Coop.
  • Indifferente (31 %) messen Brot in der Ernährung weniger Beachtung bei, achten aber auf eine ausgewogene Ernährung und setzten eher auf Vollkornbrot. 37 % kaufen Brot in der Migros, 26 % beim Beck und 22 % bei Coop.

In der Deutschschweiz dominieren die Flexiblen und Bewussten mit je gut 36 % vor den Indifferenten mit 27,5 %, in der Westschweiz die Indifferenten mit 43 % vor den zwei andern Gruppen mit je rund 28,5 %.

Unterschiede nach Sprachregion

Die Hauptmahlzeiten werden in der Deutsch- und Westschweiz meistens täglich, ein Znüni oder Zvieri meistens nur einige Male pro Woche eingenommen (Grafik unten). In der Deutschschweiz essen 73 % täglich oder mehrmals pro Woche ein Zmorge, 71 % ein Zmittag, 80 % ein Znacht und 46 % eine Zwischenmahlzeit. In der Romandie sind es 77 %, 73 %, 79 % und 36 %. Die Romands nehmen damit häufiger ein Zmorge, aber weniger oft eine der meist nicht täglichen Zwischenmahlzeiten und besonders weniger oft ein Znüni zu sich als die Deutschschweizer/innen.

Frisch, nah und knusprig

Die wichtigsten Kaufkriterien sind Frische, Nähe des Einkaufsorts und Knusprigkeit, aber auch die Mehlsorte, die Swissness, die Auswahl und andere Argumente wurden oft genannt.

Fürs Image von gutem Schweizer Brot wurden neben Geschmack, Auswahl, Frische und Qualität auch deren Erhältlichkeit beim Beck bzw. im Detailhandel oft genannt. In dieser Grafik wird die Häufigkeit der Nennung mit der Länge der Säulen, die Wichtigkeit für ideales Brot jedoch mit der Reihenfolge der Kriterien dargestellt.

Schweizer Brot wird geschätzt

Schweizer Brot wird nach wie vor als wichtiges Grundnahrungsmittel angesehen und hat ein gutes Image, wird aber weniger mit gesundheitlichen Aspekten assoziiert. Schweizer Brot wird gegenüber ausländischem von 56 % als vertrauenswürdiger, von 55 % als frischer, von 54 % als geschmacklich besser und von 53 % als qualitativ hochwertiger bezeichnet. Die Werbekampagne des Vereins Schweizer Brot (damals noch Schweizerische Brotinformation) wurde mit 57 % am meisten in der Bäckerei gesehen. Je 44 % nannten den Laden und das Fernsehen, 40 % das Plakat, 32 % ein Printinserat.

90 % der Befragten gaben an, inländisches Brot zu konsumieren, aber doch immerhin 10 % ausländisches. Der Einkaufstourismus und Backwarenimporte haben ihre Folgen. Der Verein Schweizer Brot, in dem auch der SBC Mitglied ist, setzt darum auf eine verstärktes Propagieren der Swissness.

Um einen weiteren Rückgang des Brotkonsums zu verhindern, lässt sich aus der Studie folgern, dass besonders bei den Konsumentengruppen der Flexiblen und Bewussten Potenzial besteht. Erstere sprechen besonders auf emotionale, letztere auf gesundheitliche Aspekte von gutem Brot an.

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