Ich heisse Stefano Ponti, bin 20 Jahre alt und wohne in Tremona (TI). Zurzeit bin ich im dritten Lehrjahr als Bäcker-Konditor in «La Bottega del Fornaio di Giuseppe Piffaretti» in Mendrisio.

Anfang September 2019 habe ich eine einwöchige Schnupperlehre absolviert und von diesem Moment an wusste ich, was ich beruflich machen und mit meinem Leben anfangen möchte. Damals war ich ein Junge, der keine klaren Vorstellungen davon hatte, was er tun wollte. Das Schnuppern hat mir sehr geholfen, die Arbeitswelt zu verstehen und zu erfahren, wie man sich in der Welt der Arbeitnehmenden und «Erwachsenen» zurechtfindet.

Nach der Schnupperwoche, welche ich mit grossem Enthusiasmus und Engagement absolviert hatte, bot mir Giuseppe Piffaretti die Möglichkeit, meine Ausbildung in seinem Unternehmen zu machen. Ich hatte gemischte Gefühle. Aber ich war vor allem begeistert, denn es war meine erste Berufserfahrung und ich freute mich auf den Schritt in die Arbeitswelt.

Am Anfang, und auch jetzt noch, wirkten die Arbeitszeiten auf mich etwas beängstigend. So früh anzufangen, kann belastend sein. Aber wenn man erst einmal mit dieser begonnen hat, merkt man die Müdigkeit gar nicht mehr und jeder Job «hat seine positive Kehrseite».

Diese Arbeit belohnt dich mit dem, was du kreierst, erfindest und lernst. Wenn man ein fertiges Produkt vor sich hat, das man gut vorbereitet hat, gibt es kein besseres Gefühl, als zufrieden zu sein, was man erstellt hat. Natürlich wäre ich ohne die Hilfe meiner Arbeitskollegen, meines Vorgesetzten und jener von Giuseppe Piffaretti nicht so weit gekommen.

Die Schule

Ein sehr wichtiger Aspekt dieser Ausbildung ist die Schule. Die Lehrer*innen unterstützen einen bei der Ausbildung sowohl in didaktischer als auch in sozialer Hinsicht. Es gibt viel zu lernen, aber ohne eine schulische Grundlage versteht man die Arbeit und alles, was dahinter steckt, nicht. Die Lehrkräfte Marco Pasotti, Marco Zandonella und Nikita Valentini sind mit Leib und Seele dabei, wenn es darum geht, ihr Wissen über die Arbeit weiterzugeben. Die Schule ist hochmodern: Wir haben eine Backstube mit allen möglichen Maschinen und Werkzeugen, wie in einer richtigen Bäckerei-Confiserie.

Meine Freizeit

In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit dem Lernen für die Schule, treffe mich mit meinen Freunden für einen Spaziergang durch die Innenstadt und fahre Velo, was mir hilft, meinen Kopf freizubekommen und zu entspannend. Wenn ich keine dieser Aktivitäten unternehme, verbringe ich Zeit mit meiner Familie oder ruhe mich aus. Durch meine Ausbildung habe ich gelernt, wie ich meine Freizeit gestalten und was ich ausserhalb der Arbeit tun kann.

Leidenschaft und Hingabe

Meine Arbeit hat mich reifer werden lassen. Ich habe gelernt, mich zu verbessern, meinen Charakter zu entwickeln und kein Kind mehr zu sein. Zu Beginn meiner Lehre, als ich noch nicht mit meinen Händen den Teig berührte, glaubte ich, nicht den richtigen Weg eingeschlagen zu haben und ich gab mir keine Mühe, meine Arbeit zu erledigen. Doch als ich anfing, mich mehr in der Arbeitswelt zu bewegen und meine eigenen Produkte zu kreieren, ging es mir besser. Heute bin ich in der Backstube fast völlig unabhängig. Aller Anfang ist schwer. Mit Leidenschaft und Hingabe macht mir diese Arbeit jedoch jeden Tag mehr Spass.

Ein Tipp für diejenigen, die noch keine Ausbildung begonnen haben, ist, so viele Schnupperlehren wie möglich zu machen und sich über die eigenen Vorstellungen klar zu werden, ob der Traumberuf wirklich das Richtige für einen ist.

Es ist nicht immer einfach, eine Ausbildung zu machen. Wichtig ist, dass man das findet, was man wirklich gerne macht. Sich auf einen Weg ohne Ziel zu begeben, ist sinnlos – man muss sich anstrengen.

Stefano Ponti Bäcker-Konditor im 3. Lehrjahr
La Bottega del Fornaio di G. Piffaretti Sagl-Mendrisio

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