Nina Eggenberger kam 2012 aus der USA zurück und startete ihre Ausbildung als Detailhandelsfachfrau beim Beck Lyner in Winterthur-Wülflingen. Die Stelle war ein Glücksgriff – zwei weitere folgten schon bald.

Als ich im Sommer 2012 aus den USA nach Hause kam, war mir noch nicht klar, wie meine Zukunft aussehen könnte und welche Ausbildung ich starten werde.
Ich sah online eine offene Stelle beim Beck Lyner in Winterthur-Wülflingen. Da ich in diesem Dorf aufgewachsen bin, wollte ich mein Glück versuchen und mich bewerben. Mir wurde schon immer gesagt, dass ich gut und viel reden kann. Also dachte ich, eine Ausbildung im Verkauf könnte genau zu mir passen und ein Glücksgriff sein. Ich hatte vorher noch nie in diesem Bereich geschnuppert oder mich über diesen Beruf erkundigt.

Nach nur einem Schnuppertag und der Zusage für die Ausbildung war mit klar, dass ich viel Freude an diesem Beruf haben werde. Doch wie viel, war selbst mir nicht bewusst.

Mehr als nur «Grüezi und Adie»

In meiner dreijährigen Ausbildung erkannte ich, wie kreativ und vielfältig dieser Beruf ist. Es ist mehr als nur «Grüezi und Adie». Wer mit Freude dabei ist und einen guten Ausbildungsbetrieb hat, kann all seinen kreativen Gedanken freien Lauf lassen. Und wenn man so viel Glück hat wie ich, bekommt man noch gute Vorgesetzte mit tollen Tipps und Tricks dazu.

Nach meiner Ausbildung wollte ich unbedingt einmal in Zürich arbeiten und einen neuen Betrieb kennenlernen. Diese Entscheidung brachte mich in die Confiserie Sprüngli beim Hauptbahnhof Zürich. Nach nur zwei Jahren Erfahrung wusste ich, dass ich lieber in einem kleineren Betrieb, der näher an den Mitarbeitenden ist, arbeiten möchte.
Was mich zu meinem nächsten Glücksgriff brachte. Ich bewarb mich mit 22 Jahren blind für die Stelle als Filialleiterin in der neuen Filiale von Beck Lyner, dem Gnuss-Egge in Winterthur. Ich durfte zum Vorstellungsgespräch und bekam die Stelle. Nach Unterzeichung des Arbeitsvertrags habe ich mir selbst das Ziel gesetzt, die Vorstellungen meines Chefs zu übertreffen, weshalb ich tagtäglich mein Bestes gab. Ich wollte an jeder Sitzung top vorbereitet sein und immer alle Informationen haben.

«Wer mit Freude dabei ist und einen guten Ausbildungsbetrieb hat, kann all seinen kreativen Gedanken freien Lauf lassen.»

Verkaufsleiterin mit 24 Jahren

Diese Bemühungen zahlten sich aus. Im Januar 2019 bot mir Peter Lyner die Stelle der Verkaufsleitung im Beck Lyner an. Mit nur 24 Jahren wurde ich Verkaufsleiterin, was mich sehr stolz macht. Diese Stelle war mein Traum und mein dritter Glücksgriff. All diese Glücksgriffe passierten mir beim Beck Lyner, weshalb ich es mir zum Ziel setzte, diesen Betrieb mit allem zu unterstützen und alles zu geben, damit der Verkauf bestmöglich funktioniert.

Im Sommer 2019 begann ich gleichzeitig als Verkaufsleiterin und die Ausbildung zur Branchenspezia­listin in der Richemont Fachschule. Ich wusste, dass dies ein hartes Jahr werden würde, aber mit genügend Unterstützung werde ich die Herausforderung meistern können.

Die harte Arbeit zahlte sich aus

Die Jahre 2019/2020 waren so speziell und voller neuer Dinge, dass ich es alleine nicht geschafft hätte. Als Corona auftauchte, war es für uns alle im Betrieb nicht einfach. Wir wussten nicht, wie wir damit umgehen sollten und welche Massnahmen wir nun treffen mussten. Doch Betriebsinhaber Peter Lyner stellte schnell ein Schutzkonzept auf, das für uns alle umsetzbar war.

Dieses ganze Jahr konnte ich nicht ohne die Unterstützung jedes einzelnen Mitarbeitenden meistern. Insbesondere die Filialleiterinnen und Peter Lyner waren täglich eine Stütze, und so konnte ich mich auf meine Ausbildung und Aufgaben als Verkaufsleiterin konzentrieren. Im November 2020 kam dann die erfreuliche Nachricht, dass ich mit der Note 5,2, als eine der zwei Besten im Detailhandel, abschliessen durfte. Womit sich die harte Arbeit ausgezahlt hat.

Mehr als nur eine Beförderung

Ich hätte mir keinen besseren Betrieb aussuchen können, um meine Karriere zu starten. Von Tag eins an wurde ich immer unterstützt und durfte meine Ideen einbringen. Dies war für mich etwas vom Wichtigsten. Denn, wenn man in jungen Jahren schon gefördert wird und einem als Auszeichnung für die geleistete Arbeit eine Führungsstelle angeboten wird, ist dies mehr als nur eine Beförderung, es ist ein Vertrauensbeweis. Genau das brauchen die jungen Menschen heute: Vertrauen.

«Wenn man schon früh in jemanden investiert und sich darauf einlässt, zahlt es sich eines Tages aus.»


In vielen Betrieben bekommt man unter 25 nicht einmal eine Stelle als Filialleiterin, doch ich erhielt sie mit 22, und mit 24 war ich Verkaufsleiterin. Genau das macht einen guten Betrieb aus. Mein eigener Glücksbetrieb. Denn wenn man schon früh in jemanden investiert und sich darauf einlässt, zahlt es sich eines Tages aus. Ich kann mir nicht vorstellen, in einem anderen Betrieb als beim Beck Lyner pensio­niert zu werden. Dies ist noch weit weg, aber von etwas so tollem Abschied zu nehmen, kommt für mich nicht in Frage. Ausserdem habe ich noch so vieles geplant für den Beck Lyner, und ich freue mich tagtäglich, dass ich diese Herausforderung angenommen habe.

Die Jungen früh fördern

Wir müssen in unserer Branche die Jungen schon ganz früh, ab der Schnupperlehre, fördern und ihnen zeigen, wie toll unser Beruf im Verkauf einer Bäckerei-Konditorei sein kann. Nicht nur an der Front, sondern insbesondere was alles noch hinter den Kulissen, im Atelier oder in der Produktion passiert, und die Nachwuchsleute daran teilnehmen lassen. Weil ich die Chance hatte, in einem so grossartigen Betrieb die Ausbildung zu absolvieren, wurde mir schnell klar, wie vielseitig diese Branche und der Beruf Detailhandelsfachfrau sein kann. Und dass ich mich richtig entschieden habe, diese Lehre zu machen.

Glücksgriffe geschehen, dies ist mir nun mehr denn je klar. Dass aber gleich drei im selben Betrieb passieren, hielt ich für unwahrscheinlich. Doch genau das war der Fall. Ich wäre nicht da, wo ich jetzt bin, wenn ich mich für den Weg als Kleinkindererzieherin entschieden hätte, ganz bestimmt wäre daraus auch etwas Tolles geworden, aber ich wäre nie in den Genuss dieser Branche gekommen.

Ich bin tagtäglich dankbar, dass ich diesen Job ausüben und dies meine Berufung nennen darf. Der Glückgriff im 2012 hat mir den Weg in meine Zukunft eröffnet.

Nina Eggenberger

Sommer 2011 bis Sommer 2012: Austauschjahr in den USA mit High-School-Abschluss
Sommer 2012 bis Sommer 2015: Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau, Beck Lyner in Winterthur
September 2015 bis Juli 2017: Detailhandelsfachfrau in der Confiserie Sprüngli im Hauptbahnhof Zürich
August 2017 bis August 2018: Ausbildung zur Hochzeitsplanerin
September 2017 bis Juni 2019: Filialleiterin Beck Lyner, Gnuss-Egge in Winterthur
Oktober 2018: Berufsbilder-Kurs
Seit Juni 2019: Verkaufsleitung Beck Lyner
August 2019 bis November 2020: Berufsprüfung Detailhandel

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