Der Betriebsgewinn der Groupe Minoteries SA (GMSA) ging gegenüber dem Vorjahr von 6 Mio. CHF auf 5,1 Mio. CHF zurück. «Mit gemischten Gefühlen haben wir das Unternehmensergebnis 2019 zur Kenntnis genommen», lautet denn auch der Kommentar in der Medienmitteilung.

«Im Vergleich zum weiteren industriellen Umfeld ist die Ertragslage unserer Unternehmung wohl knapp – bis unterdurchschnittlich –, reflektiert aber die ökonomische Realität entlang der agrarischen Wertschöpfungskette, die unter einem bisweilen als unerträglich empfundenen Wettbewerbsdruck zu leiden hat», heisst es weiter. Trotzdem sei es gelungen, die Bilanzstruktur weiter zu stärken, was in einem Eigenkapitalanteil von 75.7 % zum Ausdruck komme.
Weiter Sorgen bereiten den Verantwortlichen die Brot- und Backwarenimporte. Die gegenüber dem Schweizer Franken immer schwächere Gemeinschaftswährung der EU mache die Landesgrenzen durchlässiger, was die Einfuhr von weitgehend konsumfertigen Brot- und Backwaren antreibe. Dieser Druck von «aussen» habe sich gleichermassen auf alle Kundensegmente – mit einer Rückkoppelung auf die 1. Verarbeitungsstufe (Müllerei) – übertragen, die sich ihrerseits mit der eindrücklichen Phalanx von dezidiert auftretenden Getreideproduzten konfrontiert sehe. Der Warenaufwand ist denn auch trotz der überdurchschnittlichen Ernte gegenüber dem Nettoumsatz nur unwesentlich gesunken, und zwar von 69.7 % (2018) auf 68.3 % (2019).
«Wenn die unternehmerischen, gesamtwirtschaftlichen – von uns nicht beeinflussbaren – Risiken (z.B. Währungskonstellation, Grenzbewirtschaftung etc.) steigen und gleichzeitig die Margen einem permanenten, kaum erträglichen Druck ausgesetzt sind, weil die nachgelagerten Verarbeitungsstufen respektive die Konsumenten glauben, dass die Nahrungsmittel nichts mehr kosten dürfen, müssen von der GMSA entsprechende Massnahmen eingeleitet werden», heisst es in der Medienmitteilung. Das Niveau der – zumindest im Grundsatz – mit hohen Risiken behafteten Kundenausleihungen betrage nur noch einen Bruchteil gegenüber früheren Jahren. «Weil wir nicht die Rolle eines Finanzdienstleisters einnehmen können/wollen», begründet GMSA den Entscheid. Vom Segment der «technischen Mehle/Fabrikmehle», die einem zolltechnischen Sonderstatus unterworfen sind, habe sich die GMSA ab dem 2. Semester 2019 – und dies trotz der bedeutenden Mengen, die sie in den Vorjahren generierten – aus Risikoüberlegungen bewusst verabschiedet (zumindest vorläufig).
Zugenommen haben die Abschreibungen um rund 10 %. Dies habe massgeblich mit den weitgehend abgeschlossenen Investitionsvorhaben in der Bruggmühle Goldach und der Moulins de Granges zu tun.

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