Vera Sabbatini ist siebzehn Jahre alt und befindet sich im letzten Lehrjahr der Ausbildung zur Konditorin-Confiseurin bei Münger 1923 SA in Paradiso (T). Wie ist sie zu diesem Ausbildungsbetrieb gekommen? Angefangen hat alles in jungen Jahren und mit einer grossen Leidenschaft für die Konditorei.

Seit meiner Kindheit habe ich eine Leidenschaft für die Konditorei: Süsses kreieren, Rezepte sorgfältig befolgen, die Hände in den Teig stecken, …

Als ich in der Oberschule anfing, mir Gedanken darüber zu machen, was ich nach der obligatorischen Schulzeit machen wollte, war für mich sofort klar, dass ich nicht weiter studieren, sondern eine Lehre absolvieren würde. Ich machte mehrere Praktika, um mir die Berufe, die mich interessierten, näher anzuschauen. In meinem Herzen war die Entscheidung jedoch klar: Konditorin war der Beruf, der mir am meisten Spass bereitete und der mir entsprach. Ein handwerklicher, präziser und kreativer Beruf.

Eine Zeichnung – eine Ausbildung

Doch wie bin ich zur Konditorei Münger gekommen? Das ist eine besondere Geschichte, die ich gerne teilen möchte:
In der vierten Klasse gab mir mein Lehrer eine Hausaufgabe auf: «Versuche, einen Ort in der Stadt Lugano zu zeichnen, an den du dich erinnerst und der dich glücklich macht.»

Also zeichnete ich die Konditorei Münger. Ich erinnere mich, dass ich dort oft mit meiner Grossmutter dort hinging, nachdem ich den Nachmittag in der Stadt verbracht hatte. Sie kaufte mir immer ein ‚Meitlibei‘ als Zvieri.

Über Kontakte gelang es mir, diese Zeichnung an die Inhaberin Isa Münger zu schicken.

Kurz darauf rief sie mich an, um mir mitzuteilen, dass ich in Zukunft, wenn ich mich für einen Beruf in diesem Bereich interessierte, die Möglichkeit hätte, ein Praktikum in ihrem Unternehmen zu absolvieren. Einige Monate später wurde diese Zeichnung in ein Plakat verwandelt und im Schaufenster aufgehängt. Wie es das Schicksal so will, wurde das Praktikum einige Jahre später Tatsache, und die Entscheidung war für mich klar: Im September 2021 begann ich also meine Ausbildung in diesem Betrieb.

Unterstützung und Kenntnisse

Von Anfang an habe ich mich sowohl mit meinen Kollegen als auch mit meinem Ausbilder Stefano Palestra sehr gut verstanden. Mit viel Geduld haben sie mir das Handwerk beigebracht und mich unterstützt. Ich finde, dass dies ein Arbeitsplatz ist, der umfassend das Fachwissen und die Produkte vermittelt, die man kennen muss, um eine gute Basis in der Konditorei zu besitzen.

Viele Leute, die von meiner Wahl der Ausbildung erfahren, sind erstaunt, wie mir ein Beruf mit so unbequemen Arbeitszeiten sowie Wochenend- und Feiertagsarbeit gefallen kann. Jedes Mal antworte ich mit einem Lächeln im Gesicht, dass es ein schöner Beruf ist und er mich vor allem glücklich macht. Man muss zwar einige Opfer bringen, aber ich wache jeden Morgen glücklich auf und denke daran, was mich im Laufe des Tages erwartet.

Den eigenen Leidenschaften folgen

Was mich an diesem Beruf am meisten befriedigt und fasziniert, ist die Möglichkeit, ausgehend von den Grundlagen, die ich bei der Arbeit und in der Schule gelernt habe, meine eigenen Rezepte zu kreieren, bei denen ich Kombinationen von Geschmäckern und Texturen erarbeite.

Zum Schluss liegt mir viel daran mitzuteilen, dass es wichtig ist, immer den eigenen Leidenschaften und eigenen Träumen zu folgen. Egal, wie schwierig es sein wird oder wie viele Opfer man bringen muss, wenn man mit einem Lächeln zur Arbeit geht, werden die Entbehrungen wettgemacht.

Vera Sabbatini

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