Emotionen, Handwerk und Regionalität im Laden vereinen – dies war das Ziel beim Umbau der Bäckerei- Konditorei Schenk in Süderen im Emmental. Die Investitionen haben sich gelohnt: Seit der Eröffnung Ende Januar hat sich die Kundenzahl geradezu verdoppelt.

Es sei «e Cher här» seit dem letzten Umbau, erzählt Beat Schenk, es müssen wohl 50 oder 60 Jahre her sein, seit der letzten grossen Renovation. Anfang Jahr hat er den Betrieb von seinen Eltern Marianne und Hans Schenk übernommen, und Anfang Januar wurde mit den Arbeiten gestartet.

Brot wie zu Gotthelfs Zeiten

Das Ergebnis ist frappant: Ein heimeliger, stilvoll umgebauter Laden, in welchem der Kunde das traditionelle Handwerk dank einer eingebauten Vitrine zur Backstube live miterleben kann. Absoluter Blickfang ist dabei der 120-jährige Holzbackofen. Das Brot wird wie zu Gotthelfs Zeiten hergestellt. «Das machst du mit keinem Pülverchen wett», erklärt Beat Schenk. Das Einfeuern des Backofens alleine verlangt meisterliches Geschick. «Wir zeigen Handwerk pur. Die Kunden erfahren, dass mehr dahinter steckt als Gipfeli krümmen und Weggli machen.»

Neu hat es im Laden integriert auch ein kleines, gemütliches Café. Der junge Betriebsinhaber stand zu Beginn dem Vorschlag von Catarina Jost-Pfister, Geschäftsführerin von Pfister Ladenbau AG, welche vom Konzept bis zur Fertigung den Umbau betreut hat, skeptisch gegenüber. Doch dies sei definitiv der richtige Entscheid gewesen. Das Café ist beliebt. Oft habe es gar zu wenig Sitzplätze. Vor allem am Samstag sei es zum Treffpunkt geworden. «Ich bin extrem zufrieden, es hat sich gelohnt.»

Speziell sind die neuartigen Brotkörbe hinter der Verkaufstheke. Diese haben sich bewährt. Die Brotkrümel können problemlos entfernt werden. Hat es gegen Abend nur noch wenig Ware, hat der Kunde trotzdem nicht das Gefühl der Leere.

Tische aus altem Bodenholz

Auf die Nachhaltigkeit wurde beim Umbau besonders Wert gelegt: Für Bank, Tische, das Geländer und die Verkleidung der Theke wurde das alte Bodenholz im Lagerraum verwendet. Die Bankkissen sind überzogen mit alten Kaffeesäcken.

Die grösste Herausforderung war die Raumhöhe. Es wurde viel gepröbelt und gebastelt, um nur wenige Millimeter an Höhe zu gewinnen. Eine ästhetisch ausgezeichnete Idee hatte der Elektriker: Er integrierte die Lichtröhren in die Stahlträger, die mit Altholz ­verkleidet sind und sich harmonisch in den Laden einfügen.

«Der Vergleich früher und jetzt – das sind Welten», stellt ein äus­serst zufriedener Beat Schenk fest. Wichtig auch: Die Arbeitsabläufe in dieser kleinen zur Verfügung stehenden Verlaufsfläche (ca. 40 m2) stimmen auch nach den Umbauarbeiten optimal.

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