Im November finden die SwissSkills, dieses Jahr dezentral als Championships, in der Richemont Fachschule in Luzern statt. Wegen Corona ist alles etwas anders. Der SBC-Wettkampfverantwortliche Daniel Nyfeler über die Vor- und Nachteile sowie die zusätzlichen Herausforderungen dieses Formats.

Sicher sind Sie enttäuscht, können die SwissSkills nicht in geplanter Form stattfinden …
Ja, obwohl es absehbar war und ich in der momentanen Situation volles Verständnis dafür habe. Ich bin sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, den Wettkampf in der Fachschule Richemont trotzdem durchführen zu können. Die SwissSkills, wie wir sie vor zwei Jahre erleben durften, bieten die Chance, wertvolle Werbung für die Berufslehre zu machen und unsere schönen Berufe einem breiten Publikum vorzustellen.

«Besonders schade ist es um die Jugendlichen, welche diesen gewaltigen Einblick in die Vielfältigkeit der Berufslehren verpassen.»

Besonders schade ist es um die Jugendlichen, welche mitten in der Berufswahl stehen. Durch die Absage verpassen sie diesen gewaltigen Einblick in die Vielfältigkeit der Berufslehren.

Was sind aus Ihrer Sicht die Vor- und Nachteile eines dezentralen Wettbewerbs?
Den einzigen Vorteil, welchen ich sehe, ist, dass es während dem Wettkampf ruhiger sein wird und die Kandidatinnen und Kandidaten dadurch konzentrierter arbeiten können.
Jedoch macht genau dieser Ausschluss der Öffentlichkeit auch den grössten Nachteil aus. Diese besondere Atmosphäre, die Unterstützung der Freunde und der Familie vor Ort, die Zuschauer und das ganze Drumherum mit dem enormen Medienrummel sowie den grossen Feierlichkeiten werden fehlen. Durch die dezentrale Form wird diesem Wettbewerb die Wichtigkeit und die Wahrnehmung genommen. Von der SwissSkills-Organisation werden wir zwar medial unterstützt, aber auch dies wird, wie der ganze Wettkampf, bescheiden sein.

Welche zusätzlichen Herausforderungen stehen den Teilnehmenden bevor?
Es könnte sein, dass im November dauernd mit Masken gearbeitet werden muss. Daher empfehle ich den Teilnehmenden, mit Maske zu trainieren.

Welche Schwierigkeiten traten und treten bei der Organisation auf? Worauf gilt es zu achten?
Da der Wettkampf schon mehrmals in diesem Rahmen ausgetragen wurde, gab es rein organisatorisch keine Schwierigkeiten. Auch dürfen wir auf sehr kulante Sponsoren zählen. Trotz der viel kleineren Form unterstützen sie uns stark. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

Wie überall musste ein Schutzkonzept erstellt werden, und dieses gilt es einzuhalten. Dasjenige der Fachschule Richemont ist sehr gut ausgearbeitet. Damit gewährleisten wir zum jetzigen Stand die Durchführung. Am meisten bedaure ich, dass es keine Schlussfeier im herkömmlichen Rahmen geben wird.

«Es macht enorm Freude, so viele junge Berufsleute zu sehen, die für ihren Beruf – ihre Berufung – leben und sich voll einsetzen.»

Was heisst das «keine Schlussfeier»?
Doch, es wird eine Schlussfeier geben. Durch den Anlass führt Moderatorin, Schlagersängerin und Ambassadrice du pain et du chocolat Linda Fäh. Sie wird diesem Schlusspunkt des Wettbewerbs den entsprechenden Glanz verleihen. Jedoch wird auch hier kein Publikum dabei sein dürfen. Angehörige und Freunde werden fehlen. Die Schlussfeier und Rangverkündigung werden per Livestream im Internet übertragen. Am Freitag, 13. November um 16 Uhr beginnt die Feier mit den Siegerinnen und Siegern.

Wie beurteilen Sie die diesjährigen Kandidatinnen und Kandidaten im Allgemeinen?
Ich durfte am Info- und Teamtag in der Fachschule Richemont die Teilnehmenden kennenlernen. Die Bereitschaft und Motivation sind gross und es macht enorm Freude, so viele junge Berufsleute zu sehen, die für ihren Beruf – ihre Berufung – leben und sich voll einsetzen.

«Je ein/e Bäcker-Konditor/in und Konditor-Confiseur/in kann sich bei diesem Wettkampf für eine Teilnahme an den WorldSkills 2021 in Schanghai qualifizieren. Dies ist bei den meisten Kandidatinnen und Kandidaten klar das Ziel und motiviert sie zusätzlich.»

Ich bin überzeugt, dass es wiederum einen Wettkampf auf höchstem Niveau und hervorragende Produkte und Resultate zu bewundern gibt.

Daniel Nyfeler
Der Präsident der Wettbewerbskommission des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands (SBC), Daniel Nyfeler, hat «Bäckerblut» und führt in dritter Generation die Bäckerei- Konditorei-Confiserie Dorfbeck Nyfeler AG in Aarwangen (BE).

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