Die Bäckerkrone 2023 wird am 13. Juni im Rahmen des 137. Kongress des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands (SBC) verliehen. Der vom Schweizerischen Hefeverband (SHV) gestiftete Preis zeichnet innovative und vorbildliche Bäckereien-Confiserien aus. Die Jury, bestehend aus je drei Vertretern des SHV und des SBC, hatte in diesem Jahr die Qual der Wahl aus 61 vorgeschlagenen Betrieben. Sie nominierte drei Unternehmen für die Auszeichnung.
BECK MAIER, LAUFENBURG (AG)
Roman Maier (Geschäftsführer) und Gregor Maier (Produktionsleiter) führen das 1898 gegründete Familienunternehmen in der fünften Generation, zusammen mit Onkel André Maier (Finanzen und Projekte) und Petra Baumgartner (Bereichsleitung Filialen). Sie beschäftigen über 200 Mitarbeitende und betreiben zehn Bäckerei- und Café-Filialen. Beck Maier vertraut und setzt auf seine Mitarbeitenden; dies zeigt sich zum Beispiel in einer offenen Kommunikation, einem Bekenntnis zur Ausbildung von Lernenden sowie einem transparenten Zeitmanagement. Gleichzeitig ist Nachhaltigkeit ein Schwerpunkt; der Bau einer PV-Anlage im April 2023 bildete dazu den Auftakt. Aktuell wird die Möglichkeit geprüft, um überschüssige Energie in Form von Wasserstoff zu speichern. Auch gastronomisch sorgt Beck Maier für innovativen Genuss, etwa mit Menüs in Weck-Gläsern. Gregor Maier engagiert sich im Vorstand des Aargauer Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes und im Vorstand des Richemont-Clubs. Zudem bringt er sich anlässlich einer Weiterbildung im Pilotprojekt «Food Save Management in der Bäcker- und Confiseuren Branche» ein.
beck-maier.ch
LA BOTTEGA DEL FORNAIO, MENDRISIO (TI)
Der Gründer des Panettone World Cup (PWC), Giuseppe Piffaretti, ist mit seinen preisträchtigen Panettone-Kreationen in der Branche über die Schweizer Grenze hinaus ein Begriff. Bekannt ist er auch aus dem Tessiner Fernsehen, ebenso ist er in den italienischen Medien und in der «New York Times» regelmässig mit dem Panettone PWC ein Thema. Seine Konditorei-Confiserie «La Bottega del Fornaio» in Mendrisio lockt viele Feinschmecker*innen aus Nah und Fern an. Auch als Berater seines Kantonalverbandes hat sich Giuseppe Piffaretti verdient gemacht. Sein enormes Wissen über fluffige Panettoni und Colombes gibt «Mastro Piff», wie er auch genannt wird, ebenfalls an den Branchennachwuchs weiter, zum Beispiel an der Fachschule Richemont in Luzern und an der Chocolate Academy in Zürich sowie an vielen anderen prestigeträchtigen Orten in ganz Europa. Im März 2023 erhielt der Gran Maestro der Cavalieri del Buon Pane aus den Händen von Bundesrat Guy Parmelin die renommierte Auszeichnung «Kulinarische Meriten Schweiz».
labottegadelfornaio.ch
BREAD A PORTER, BERN (BE)
Das Mastermind in der Backstube bei Bread à Porter heisst Patrik Bohnenblust. Er ist Sauerteigspezialist und einer von wenigen Brot-Sommeliers in der Schweiz. Der Brotprofi tüftelt laufend an neuen Innovationen und sorgt damit für Aufmerksamkeit bei Kund*innen und in den Medien. Seine Brotkreationen tragen einprägsame Namen wie «Ligu Lehm», «Chueflade» und «Bsetzi». Sie alle werden in der einzigen verbliebenen Backstube in der Berner Altstadt produziert und in zwei Verkaufsstellen angeboten. Besondere Zutaten reizen den Tüftler; so lancierte er unter anderem ein Gin-Brot, mit Gin-Trester aus einer lokalen Brennerei. Ein weiteres Beispiel: Patrik Bohnenblust bot zur Weihnachtszeit den Münsterstollen an, ein Christstollen aus Sauerteig, der im Keller des altehrwürdigen Berner Münsters gereift hatte. Der Branchenmann gibt auch Kurse, beispielsweise bringt er Laien die Feinheiten und Vorzüge von Sauerteig mit viel Leidenschaft und Humor näher. Sein jüngster Wurf: Eine Tour du pain in der Stadt Bern …
bread-a-porter.ch
Christian Bärtschi
WAS IST DIE BÄCKERKRONE?
Ideenreichtum, Professionalität, Begabung und ausserordentliches Engagement – dafür steht die mit 15 000 CHF dotierte Bäckerkrone. Der SBC und der Schweizerische Hefeverband (SHV) verleihen den vom SHV gestifteten Preis bereits zum elften Mal. Mit der «Bäckerkrone» werden Bäckerinnen und Bäcker sowie Confiseure und Confiseurinnen prämiert, die sich durch soziales, wirtschaftliches, fachliches oder ökologisches Denken und Handeln auszeichnen. Der aktuelle Preisträger ist Daniel Amrein, «eigenbrötler Backwerke GmbH», in Wauwil (LU).
baeckerkrone.ch
VIER FRAGEN AN DANIEL AMREIN ZUR BÄCKERKRONE
HERR AMREIN, HAT DER GEWINN DER BÄCKERKRONE 2022 IHREN BERUFSALLTAG VERÄNDERT?
Wir waren schon vorher schweizweit bekannt, es nahm aber eine andere Dimension an: So hatten wir viele Blindbewerbungen und Leute, die unbedingt zu uns arbeiten kommen wollten. Speziell ist auch, dass wir nun regelmässig Anfragen für Praktikas von Köchen haben, die bei uns das Brotbacken lernen wollen. Wir arbeiten dabei mit Andreas Caminada zusammen.
WAS BEDEUTET(E) DER GEWINN DER BÄCKERKRONE FÜR SIE?
Wir sind ja eher etwas in der Aussenseiterrolle, deshalb war es für uns wie eine Art «Ritterschlag». Es war und ist eine schöne Bestätigung, dass unsere Art bzw. unser Weg auch Zukunft hat!
ÜBER WELCHE GRATULATION HABEN SIE SICH AM MEISTEN GEFREUT?
Es gab einen Haufen Gratulationen. Auffällig war, dass wir seither auch in Deutschland und Österreich bekannt sind und von da Anfragen und Einladungen erhalten. Zuletzt von den Holzofenkursen «Rauris» in Österreich. Diese internationale Aufmerksamkeit und der Bekanntheitsgrad freuen mich sehr! Ich erhielt auch viele Gratulationen aus der Branche sowie von Leuten, die gleichzeitig ihren jeweiligen Dorfbeck lobten.
WELCHE TIPPS HABEN SIE FÜR ZUKÜNFTIGE BÄCKERKRONE-GEWINNERINNEN UND -GEWINNER?
Sie sollen ruhig stolz auf die Auszeichnung sein und die Bäckerkrone auch bewerben. Man sollte nicht zu bescheiden sein und selbst ein wenig investieren. Wir haben zum Beispiel unser Fahrzeug mit dem Logo der Bäckerkrone beschriftet und haben dieses auch online genutzt. Zudem haben wir Kleber gedruckt und diese auf unsere Brotsäcke geklebt.