Ausnahmesituation in einigen Branchenbetrieben in den Bergen. Wir haben im renommierten Walliser Wintersportort Zermatt in zwei Bäckereien nachgefragt, wie sich die aktuelle Situation präsentiert.
Zahlreiche Ortschaften in den Schweizer Alpen waren bis heute Mittwoch aufgrund des erheblichen Schneefalls immer noch von der Umwelt abgeschnitten, so auch Zermatt. Sowohl bei der Bäckerei-Konditorei Fuchs wie auch bei Bäckerei-Konditorei Biner + Co. war, als wir uns telefonisch bei ihnen meldeten, allerdings keine Spur von Hektik zu spüren.
Einander helfen
Bis gestern Dienstag fehlte es an nichts. Ab heute Mittwoch war bei Biner das Halbweissmehl knapp und bei Fuchs die Hefe. Die Strasse sollte morgen Donnerstag wieder geöffnet sein. Heute Mittwoch lieferte Pistor die Ware mit dem Helikopter. Man habe immer eine gewisse Reserve, um auf solche Situationen vorbereitet zu sein, erklärte Reto Biner. Im Notfall helfe man einander auch aus, betonte er, man stehe in Kontakt.
Das Ehepaar Sandra und Philipp Fuchs war über das Wochenende verreist und konnte nicht nach Hause fahren. Die Eltern und ehemaligen Betriebsinhaber Pius und Yolanda Fuchs schauten während dieser Zeit zum Rechten. «Eine solche Extremsituation hat es schon lange nicht mehr gegeben.» In den 1970er Jahren habe man mal drei Tage lang keinen Strom mehr gehabt, erinnerte sich Pius Fuchs, vergangene Woche gab es einen dreistündigen Stromausfall.
Umsatzeinbussen wird es sicher bei den Lieferungen geben, da die Bergrestaurants nicht in Betrieb sind. Aufgrund der prekären Wetterverhältnisse blieben auch die Wochenend- und Tagestouristen aus.
Personalengpass
Engpässe verzeichnen die angefragten Betriebe beim Personal, da die im Tal wohnhaften Mitarbeitenden nicht zur Arbeit anreisen können. Dies bedeutet für diejenigen, die im Einsatz sind, eine lange Präsenzzeit.
Evakuation
Am Montag wurde das Gebiet rund um die Produktionsstätte der Bäckerei-Konditorei Biner + Co. aufgrund der erheblichen Lawinengefahr teilweise evakuiert. Während einem unserer Telefongespräche durften die Häuser nicht mehr verlassen werden.
Trotz den erschwerten Produktionsbedingungen: «In Zermatt muss niemand hungern», versicherte Pius Fuchs gegenüber «panissimo» am Telefon.
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