In Rapperswil (BE) wird seit Wochen ein Kinofilm gedreht. Die Dorfbäckerei Rapperswiler Beck profitiert vom Besuch des Zürcher Filmteams. Nebst dem Kickoff-Apéro liefert die Bäckerei täglich Backwaren für 30 bis 50 Personen am Set. Für eine Szene wurden gar zwölf Torten (Bild) bestellt, welche alle exakt genau gleich auszusehen hatten.
Dass der Film in Rapperswil gedreht wird, ist einer früheren Schulfreundin von Markus Schüpbach, Inhaber der Bäckerei Rapperswiler Beck AG, zu verdanken. Sie stiess im Internet auf ein Inserat, in dem ein Haus für einen Kinofilmdreh gesucht wurde. Sie meldete sich auf das Inserat und den Filmemachern gefiel das Herrschaftshaus auf Anhieb. Kinder, Eltern und Grosseltern zogen vorübergehend aus. Das Haus wird für zwei Monate vom Filmteam für Dreharbeiten genutzt.
Lieferungen ans Set
Beni Lehmann, Produktionsleiter des Films, kam bereits vor Drehbeginn auf Markus Schüpbach zu und fragte ihn an, die Verpflegung für das Filmteam übernehmen. Ein lukrativer Auftrag, den er aber wegen Ferienabwesenheiten nicht hätte stemmen können. «Vielleicht zum Glück», meint der Inhaber der Dorfbäckerei, «denn im Gespräch mit der jetzigen Köchin, die engagiert worden ist, habe ich herausgefunden, dass das Filmteam unter verschiedenen Allergien und Intoleranzen leidet, was das Kochen zu einer Herausforderung macht.» Markus Schüpbach ist über den Besuch im Dorf glücklich. So konnten er und sein Team das Kickoff-Apéro organisieren und lernten dabei allerhand Leute und deren Funktionen kennen, die es für einen Filmdreh braucht. Für die Verpflegung bestellt die Köchin bei ihm täglich Backwaren für 30 und 50 Personen.
Für eine Szene wurden zwölf Toren benötigt. Bedingung: Sie mussten alle exakt gleich aussehen. Denn die Szene, in der die Schauspielerin ihre Hand in die Torte drückt, wurde zwölf Mal mit verschiedenen Einstellungen gedreht – so brauchte es immer wieder eine neue.
Zum Glück Bäcker
Markus Schüpbach erhielt Einblicke in die Filmwelt und ist fasziniert, wie aufwändig eine Filmproduktion ist. Nach einem Drehtag von acht bis zehn Stunden sei Filmmaterial von drei bis vier Minuten im Kasten. «Da bin ich lieber Bäcker, der nach einem Arbeitstag von neun Stunden auf ein grosses Sortiment an Backwaren blicken kann», meint der leidenschaftliche Branchenmann schmunzelnd.
Elina Laich