Zwei Jahre lang hat das Dorfmuseum Alter Bären in Konolfingen (BE) die Sonderschau «Chorn-Mähl-Brot» präsentiert. Mit viel Leidenschaft, Herzblut und Fachwissen hat das Museumsteam zusammen mit zahlreichen engagierten Helfeden und Branchenfachleuten eine sehenswerte Ausstellung zusammengestellt. Diese gab Einblick in die Jahrtausende alte Geschichte des Getreideanbaus und des Brotes. Es wurde der Prozess dokumentiert, wie ein Brot entsteht und der abwechslungsreiche Beruf des Bäcker-Konditor-Confiseurs von gestern und heute vorgestellt. Zahlreiche Schaustücke von Profis und Lernenden sowie Arbeitsgeräte verdeutlichten die Vielfalt dieses bedeutenden Handwerks. Aufgezeigt wurden ebenfalls die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Produktion und im Verkauf.

Der grosse betriebene Aufwand ist mit einem alle Erwartungen übertreffenden Publikumsaufmarsch belohnt worden. An den total 77 Öffnungstagen haben total 2652 Personen das Museum besucht. Insgesamt sind 57 Spezialführungen für Vereine und Gruppen organisiert worden, ebenso haben zahlreiche Schulklassen die Ausstellung besucht. Weiter sind mit einem mobilen Holzbackofen mehrere Backtage sowie Aktivitäten mit Kindern wie Lebkuchen garnieren durchgeführt worden. Als Mitbringsel erhielt jeweils jeder Besucher ein Urdinkel-Mütschli, was aneinandergereiht die stattliche Länge von 260 Metern ergeben hätte.

Der pensionierte Bäckermeister und Bäckerei-Konditorei-Fachlehrer Peter Schüpbach, der mit seinem grossen Beziehungsnetz hauptverantwortlich für die gelungene Brotschau war, führte die Besucher jeweils durch den Bäckereiteil und vermochte sie mit seiner Leidenschaft für den Beruf zu begeistern. Er zog denn auch ein positives Fazit: «Es waren zwei spannende Jahre, ich hatte wunderbare Gespräche mit den Besuchern und konnte ihnen viel Fachwissen rund um das Brot sowie Verständnis für die gewerbliche Bäckerei vermitteln.» Etwas gab «Pesche der Beck» beim Besuch von am Ende ihrer Schulzeit stehenden Klassen dennoch zu denken: «Viele Schüler haben absolut keinen Bezug mehr zum Brot und keine Ahnung, wieviel Arbeit und Knowhow hinter dessen Herstellung steckt.» Für diese Ignoranten wie für sämtliche Besucher konnte die Konolfinger Brotschau viel wertvolle Aufklärungsarbeit vermitteln.

Am Abschlussevent war man sich unter allen Mitwirkenden einig: diese Ausstellung ist rundum gelungen und wird kaum mehr zu toppen sein!

Besuch der Bäcker-Radsportler

Als eine der letzten Gruppen haben die Teilnehmenden an den früheren Rad-Weltmeisterschaften der Bäcker-Confiseure die Ausstellung besucht. An insgesamt 28 Weltmeisterschaften hat die Schweizer Nationalmannschaft in verschiedenen Alterskategorien insgesamt 151 Medaillen, wovon 46x Gold, gewonnen. Ein paar der treusten Radsportler haben dieses letzte Treffen gewünscht, da das Radteam nun aufgelöst werden muss. Der langjährige Landesverantwortliche Ernst Kobel kann das Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen und der Schweizerische Bäcker-Confiseurmeister-Verband SBC ist nicht gewillt, die Aufgabe des Koordinators zu übernehmen. Alle Bäcker-Radsportler danken Ernst Kobel für seinen grossen Einsatz und wünschen ihm für die bevorstehenden Therapien alles Gute!

Auch die Bäcker-Radsportler waren von der Sonderausstellung «Chorn-Mähl-Brot» total begeistert und genossen ihre Zusammenkunft im Dachstock des historischen Gebäudes bei einem garnierten Teller und einem feinen Dessert.

Markus Tscherrig

Abschlusstreffen der Bäcker-Confiseur-Rad-WM-Teilnehmenden an der Brotausstellung in Konolfingen.
Peter Schüpbach führt seine sportlichen Berufskollegen durch die Brotschau.

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