Lisa Frunz, Verantwortliche für den Detailhandel beim SBC, hat einen Kommentar zum wegweisenden Projekt Verkauf 2022+ verfasst. Es gehe um die Förderung des Nachwuchses, um ein Mittragen zum Erhalt unserer gewerblichen Bäckerei-Confiserie, hält sie darin fest.

Ja, es gibt gewisse Vorbehalte von unseren Mitgliedern gegenüber dem nationalen branchenüber­greifenden Projekt Verkauf 2022+. Auch wir in der Kommission Grundbildung hätten beispiels­weise gerne die Schultage anders geregelt.

Vorteil für Ausbildungsbetriebe

Neu sind die Schultage pro Woche 1,5 / 2 / 1 (1. / 2. / 3. Lehrjahr). Dies ist jedoch ein Vorteil für uns Ausbildungsbetriebe, da wir die Lernenden im dritten Lehrjahr mehr im Geschäft haben!

Unterricht viel praxisbezogener

Der schulische Unterricht wird neu gestaltet. Die Fächerorientierung fällt weg. In der Schule kommt anstelle dessen die Handlungskompetenz zum Tragen. Diese konzentriert sich auf die für die Bewältigung des Berufsalltags notwendigen Kompetenzen. Damit rückt der Unterricht näher an die Praxis der Lernenden im Lehrbetrieb. Dieses Konzept wird Lernenden mit praktischen Fähigkeiten sehr entgegenkommen.

Demokratischer Entscheid

Unsere Branche war in der Organisation Bildung Detailhandel Schweiz (BDS) nur eine von 28 Ausbildungs- und Prüfungs-Branchen, wo Beschlüsse demokratisch gefasst werden. Wir bedauern es sehr, dass wir die Allgemeine Branchenkunde (ABK) nun in zwei zusätzlichen ÜK-Tagen (bisher 60 Lektionen) in der Richemont Fachschule einbauen müssen. Leider konnten wir uns unter anderem in diesem Punkt nicht durchsetzen.
Doch ich bin mit den Mitgliedern der Kommission Grundbildung fest überzeugt, dass die Lernmethode, die in der Richemont Fachschule angewendet wird, für die Lernenden ein Gewinn ist und sie viel mehr Fachwissen mit ins Berufsleben nehmen werden; berufsbezogener Unterricht ist ein Vorteil.

Wir haben uns eingesetzt

Wir haben uns für unsere Branche eingesetzt und tun es immer noch! Und wir sind überzeugt, dass alle Ausbildungsbetriebe auch mit Verkauf 2022+ weiterhin ausbilden können. Aber dazu brauchen wir die Unterstützung und das Mitziehen von allen, den ZV-Mitgliedern, den Kantonalvorständen und vor allem auch von den Ausbildungsbetrieben. Nur gemeinsam schaffen wir dieses Projekt. Es lohnt sich nach wie vor, Lernende auszubilden – mehr denn je! Es lohnt sich für die gewerbliche Branche, aber auch für jeden einzelnen Betrieb.

Ein wunderschöner Beruf

Die Kommissionsmitglieder und ich haben in den letzten Jahren der Vorbereitung auf Verkauf 2022+ sehr viel Herzblut hineingesteckt. Ich mache das sehr gerne für meinen wunderschönen Beruf Detailhandelsfachfrau in der Branche Bäckerei-Confiserie, den ich seit 1983 mit Leidenschaft ausführe. Schlussendlich geht es um die Förderung unseres Nachwuchses, um ein Mittragen zum Erhalt unserer gewerblichen Bäckerei-Confiserie.

Fazit: Unser Beruf bleibt gleich, aber mit den neuen Handlungskompetenzen und den verbesserten Abstimmungen zwischen den Lern­orten wird die Qualität noch mehr gewährleistet.

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