Am 26. September stimmt das Schweizer Volk über die 99 %-Initiative ab. Der Zentralvorstand lehnt die Volksinitiative der Jungsozialisten ab. Sie verursacht höhere Steuern und gefährdet die Zukunft der KMU und damit der gewerblichen Bäckereien-Confiserien.

Die Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern», die sogenannte «99 %-Initiative» der Jungsozialisten, will die reichsten
1 % der Bevölkerung stärker besteuern. Vor allem für die KMU wären die Folgen gravierend: KMU sind in der Regel in Form einer Aktiengesellschaft (AG oder GmbH) organisiert, von denen es derzeit etwa 200 000 gibt. Das heisst, die Anteile des Unternehmens werden von einer oder mehreren Personen gehalten. Sehr häufig handelt es sich dabei um Familienunternehmen. Die Annahme dieser Initiative hätte zur Folge, dass die KMU stärker besteuert würden.

Die Teilbesteuerung von Dividenden wird von den Linken immer wieder in Frage gestellt. Sie negieren dabei den Fakt, dass die unternehmerische Tätigkeit bereits heute stark und auch doppelt besteuert wird. Diese wird einerseits auf der Ebene des Unternehmens (Gewinn- und Kapitalsteuer) und
andererseits auf der Ebene des Unternehmers oder Anteilseigners (Einkommens- und Vermögenssteuer, ergänzt durch Erbschafts- und Schenkungssteuer) besteuert.

Erheblich mehr Steuern

Bei einer Nachfolgeregelung wird der über die Jahre aufgebaute Wert der Firma (Kundschaft usw.) übertragen. Heute erfolgen etwa 92 % aller Nachfolgeregelungen bezahlt. Das heisst, der Käufer vergütet den Wert des Unternehmens. Unternehmerinnen und Unternehmer sind meist auf eine entgeltliche Nachfolgeregelung angewiesen, da sie ihren zukünftigen Lebensunterhalt ganz oder teilweise aus dem Verkaufserlös finanzieren müssen.
Schon heute hapert es bei Nachfolgeregelungen. Bei einer Annahme der 99 %-Initiative wird es noch heftiger. Studien zeigen, dass die Initiative den Wert des Unternehmens in einer Nachfolgeregelung um 26 bis 58 % senkt. Der Grund dafür ist die Besteuerung des Kapitaleinkommens um 150 % – so hat es die Initiative vorgesehen. Denn gemäss dieser ist jede entgeltliche Nachfolgeregelung ein Fall von Kapitaleinkommen.

Studien zeigen, dass die Initiative den Wert des Unternehmens in einer Nachfolge­regelung um 26 bis 58 % senkt.


Noch deutlicher: Die Unternehmerin, die ihre Firma an die Nachfolge verkauft, muss den Verkaufspreis um 39 bis 165 % erhöhen, um die neue Steuer abzugelten. Mit einem höheren Verkaufspreis wird es aber unwahrscheinlicher, überhaupt eine Nachfolge zu finden. Der höhere Kaufpreis erschwert den jüngeren Berufsleuten die Übernahme einer Firma.

Das Resultat ist klar: Die KMU bezahlen die Zeche und werden in der Sicherung ihrer Zukunft massiv benachteiligt.

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