Als ich mit der Lehre angefangen habe, nahm ich mir vor, möglichst viele Kundennamen zu kennen. Denn ich persönlich finde es sehr schön, wenn man ein Geschäft betritt und die Verkäuferinnen und Verkäufer meinen Namen wissen.

Seit 2015 führe ich also eine Liste mit Namen unserer Kunden. Hinter jeden neu erlernten Namen schreibe ich zwei bis drei Merkpunkte, was mir besonders an den Kunden aufgefallen ist. Das sind zum Teil äussere Merkmale, Produkte, die sie häufig kaufen, oder an welchen Wochentagen diese Kunden bei uns einkaufen. Diese Liste sollte jedoch nie in den Verkaufsraum gelangen. Es ist schnell einmal passiert, dass eine solche Liste auf den Boden fällt und ein Kunde seinen Namen mit gewissen Merkmalen darauf findet. Für alle Beteiligten kann das sehr unangenehm sein …

Doch warum ist das Kennen der Namen in einem Fachgeschäft so wichtig? Ich denke, es gehört schon fast ein bisschen zu einem Fachgeschäft dazu, dass man zumindest die Stammkunden beim Namen nennen kann. Doch auch fürs Gewinnen von neuen, vielleicht eines Tages Stammkunden, ist es sehr wichtig. Alles wirkt viel familiärer, und der Kunde fühlt sich gut aufgehoben. Der Einkauf ist ein Erlebnis und man freut sich, in die Bäckerei-Konditorei oder Confiserie zu gehen, in der man immer freundlich und mit Namen begrüsst wird. Hinzu kommt, kennt man erst einmal den Namen, entstehen mit der Zeit auch kleinere Gespräche. Man erfährt mehr vom Gegenüber und der Kunde weiss, dass er auch mal mit Sorgen zu uns kommen und den ersten Frust bei uns deponieren kann, wenn es die Zeit zulässt.

Für mich sind genau diese, ob positiven oder auch negativen Konversationen im Alltag sehr bereichernd. Sie machen einen grossen Anteil aus, weshalb ich meinen Beruf so gerne ausübe!

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