Der Zentralvorstand hat am 20. Februar in Bern getagt. Nachfolgend die Themen und Beschlüsse in Punkten:

Politik

  • Gesamtarbeitsvertrag (GAV): SBC-Direktor Urs Wellauer und Edgar Ehrbar (GAV-Verhandlungsdelegation) informierten über den aktuellen Stand beim neuen Gesamtarbeitsvertrag 2019, der am 1. Januar in Kraft getreten ist.
  • «fait maison»/Branchenvereinbarung: Der ZV hat den zweiten Entwurf der Branchenvereinbarung zuhanden des Kongresses mehrheitlich gutgeheissen.
  • Frühlingssession: SBC-Direktor Urs Wellauer will mindestens ein- bis zweimal pro Session persönlich unter der Bundeshauskuppel sein Netzwerk pflegen. «Wir werden uns verstärkt dafür engagieren, für den Verband das Beste aus einer gegebenen Situation zu holen», betonte er.
  • Bundesgesetz über zuckerhaltige Produkte und für einen beschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln mit hohem Energiegehalt: Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-SR) hat dazu Nein gesagt. Das Thema wird in der Frühlingssession behandelt. Urs Wellauer äussert sich zuversichtlich, dass dieses Begehren im Parlament abgelehnt wird. Zucker wird übrigens im FBK-Forum ein Thema sein.
  • Radio- und Fernsehgebühren: Der Verband unterstützt die Forderungen, die Abgabe für Radio- und Fernsehgebühren für Unternehmen zu streichen. Vor diesem Hintergrund hat Nationalrat Gregor Rutz eine Parlamentarische Initiative eingereicht, welche die ständerätliche Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-SR) nach der Frühlingsession beraten wird.
  • Zersiedelungsinitiative: Urs Wellauer ist froh, ist die radikale Zersiedelungsinitiative abgelehnt worden. Ein Spaziergang sei dies nicht gewesen, startete diese doch mit grosser Zustimmung und Sympathie in den Abstimmungskampf.
  • Fair-Preis-Initiative: Die Volksinitiative ist im Januar 2018 formell zustande gekommen. Der Bundesrat empfiehlt sie zur Ablehnung. Er erachtet das Kernanliegen der Initianten als berechtigt, die vorgeschlagenen Massnahmen aber nicht als zielführend und insgesamt schädlich für den hiesigen Werkplatz. Deshalb hat er einen indirekten Gegenvorschlag in die Vernehmlassung geschickt, die am 21. 11. 2018 abgeschlossen wurde. An dieser hat sich der SBC auch beteiligt. Formell hat der Bundesrat bis zum Frühjahr 2020 Zeit für die Ausarbeitung des indirekten Gegenvorschlags.
  • Einweg-Plastik-Verbot: In der EU wird Einweg-Plastik künftig verboten. Dies dürfte auch in der Schweiz auf die Agenda kommen, befürchtet Urs Wellauer. Betroffen ist vor allem das Geschäft mit To-go-Produkten. Die nachhaltige Verpackung war im «panissimo» Nr. 4 (22. Februar) Schwerpunktthema.
  • Salzstrategie: Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wird in Bezug auf die Salzstrategie eine Kontrollstudie bei etwa 100 gewerblichen Bäckereien-Confiserien durchführen. In Deutschland ist die Reduktionsstrategie bei Zucker, Fett und Salz ebenfalls beschlossen worden. Massnahmen werden nach Studie ins Auge gefasst.
  • Ampelsystem: Der Druck hat sich massiv erhöht, seit die Lebensmittelindustrie freiwillig kennzeichnet. Der Verband werde sich gegen jegliche weitere Deklaration wehren, betonte Urs Wellauer.
  • Eidgenössische Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz»: Der Verwaltungsrat des SBC wird sich an einer der nächsten Sitzung mit dieser Initiative befassen. Die Abstimmung dazu ist erst 2020.

Informationen aus der SBC-Geschäftsleitung

  • Fachlehrervereinigung: Anfang Jahr trafen sich Silvan Hotz und das Management-Team mit dem Präsidenten der Fachlehrervereinigung, Marco Decol. Fakt ist, dass die FLV Probleme hat, Personen für den Vorstand zu gewinnen und bereits über eine Auflösung der Organisation diskutiert wurde. Kurzfristig konnten jedoch drei Personen als Vorstandsmitglieder gefunden werden. Trotzdem ist eine gewisse Passivität seitens der Fachlehrer festzustellen. Beispielsweise verzeichnet die FLV bei Weiterbildungskursen nur noch wenig Teilnehmende. Zum Teil unterrichten die Fachlehrer noch mit veralteten Lehrmitteln.
  • Medien-Leitfaden: Neu steht den SBC-Mitgliedern im Intranet ein Medien-Leitfaden zur Verfügung. Darin wird unter anderem erklärt, was die Inhalte einer Medienmitteilung sind, wann eine Medienkonferenz angebracht ist und wann. Zudem hat es unter anderem Empfehlungen im Umgang mit den Medienschaffenden.

Reorganisationsprozess «Reload»

  • Nach engagierter Diskussion hat der Zentralvorstand in einer Konsultativabstimmung mit 23 gegen 13 Stimmen entschieden, «Reload» am diesjährigen Kongress zu präsentieren und über die neue Organisationsform verbunden mit einer Statutenänderung abstimmen zu lassen.
  • Die ZV-Delegierten haben die Möglichkeit, bis zum 6. März weitere Fragen im Zusammenhang mit «Reload» dem SBC-Präsidenten Silvan Hotz zu stellen. Die Fragen werden an der Zentralvorstandssitzung vom 2. Mai beantwortet und diskutiert werden.
  • Die Zusammensetzung eines künftigen Verwaltungsrates wird ebenfalls an der kommenden ZV-Sitzung diskutiert und ein Wahlvorschlag zuhanden des Kongresses verabschiedet werden.
  • Anpassung Buchhaltungssoftware SBC/Richemont: Die Anpassung ist erfolgt, teilte Richemont-Direktor Reto Fries mit. Das heisst, die Kontenplan-Struktur und damit die Struktur der Bilanz und der Erfolgsrechnung der Fachschule und des SBC sind nun identisch. Damit ist eine bessere Übersicht gewährleistet und zukünftig können die konsolidierte Rechnung und das Budget einfacher erstellt werden.

Kampagnen/Events

  • Demenz-Kampagne #vollpersönlich: Der SBC ist mit den Echos zur Demenz-Kampagne #vollpersönlich von Pro Senectute und Alzheimer Schweiz zufrieden. Ende März wird über eine allfällige weitere Durchführung diskutiert.
  • Dreikönigswettbewerb: 2019 haben 193 Betriebe mitgemacht. 2018 waren es 227. Der Rückgang dürfte hauptsächlich auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass dieser Feiertag auf einen Sonntag fiel, erklärte Urs Wellauer.
  • Genusskalender: Die Bestellungen für den Genusskalender liegen für 2018 bei gut 120›000 Exemplaren, 2017 waren es 132›000 Exemplare. Die Tendenz ist hier ebenfalls rückgängig. Der VR hat für die Produktion 2020 und 2021 grünes Licht erteilt. Bis Ende 2020 muss entschieden werden, wie es mit dem Genusskalender weitergehen soll.
  • FBK 2019+: Der Standverkauf ist noch nicht definitiv abgeschlossen. Highlight werden das FBK-Forum sowie das FBK-Rendez-vous am Montag, 18. März mit Cordelia Hagi und SBC-Ambassadeur André Lüthi sein. Zudem wird es beim SBC-Stand ein Café geben, das von Cafetier Suisse betrieben wird.
  • Kongress und Grand Prix: Der ZV hat die Traktandenliste für den Kongress 2019 genehmigt. Die SBC-Mitglieder werden im «panissimo» Nr. 10 (17. Mai) über die Traktanden am Kongress informiert werden. Am Kongress wird als Gastredner der bekannte Publizist Ludwig Hasler auftreten. Nach der erfolgreichen Premiere 2018 wird am Vorabend des Kongresses der Grand Prix des artisans boulangers-confiseur stattfinden.

Finanzen

  • Einsparungen: Der ZV hat folgende Einsparungen gutgeheissen: Durch die Absage der Imagekampagne werden CHF 90 000 eingespart. Weitere Einsparungen: Interne Gestaltung des Jahresberichts CHF 3 000, Reduktion Sponsorenbeitrag an Swiss Bakery Trophy von CHF 30 000. auf CHF 25 000 (jährlich CHF 2 500), Reduktion des jährlichen Beitrags an das Sekretariat der Romandie um CHF 12 000 und an das Sekretariat Tessin um CHF 4 000. Das sind insgesamt Einsparungen in der Höhe von CHF 111 500. Mit der Zusammenführung von ZV und VR ab Sommer 2019 – vorausgesetzt «Reload» wird angenommen – gibt es weitere Einsparungen im 2019 von mindestens CHF 30 000 und im darauffolgenden Jahr von mindestens CHF 100 000.
  • Weitere Einnahmen: Weitere Entlastungen des Budgets sind vom Verwaltungsrat beschlossen worden, so die Erhöhung der Mahngebühren sowie die konsequente Durchsetzung des Sockelbeitrags von CHF 550 für Mitglieder, die mehrere Firmen besitzen. Für Immobilienfirmen müssen künftig CHF 250 bezahlt werden. Postagenturen sind beitragsfrei.
  • Liegenschaften: Grundsätzlich sind die Immobilien des SBC eine gute Investition. Die Ausnahme bildet die Liegenschaft Hofmatte in Kirchberg. Dort braucht es noch eine vertiefte Analyse.
  • Beitragssystem: Die SBC-Geschäftsstelle hat schweizweit an alle Mitglieder ein Erhebungsformular im Zusammenhang mit dem Beitragssystem verschickt. Weniger als 30 % sind erst zurückgeschickt worden. Die Geschäftsstelle wird nachfassen. SBC-Finanzchef Martin Schnyder wies darauf hin, dass es ohne diese Daten nicht möglich sein wird, ein neues, möglichst gerechtes Beitragssystem zu erarbeiten. Ausserdem rief er alle Präsidenten dazu auf, den Mitgliedern mitzuteilen, dass sie gemäss Statuten dazu verpflichtet sind, diese Daten an den Verband zu liefern.

Bildung

  • Diplomlehrgänge: Richemont erfreut sich einer gesteigerten Nachfrage an Diplomlehrgängen. Mit dem neuen GAV unterstützt Richemont ebenfalls Ungelernte mit CHF 800.
  • Höhere Berufsprüfung (HBB): An der Info-Veranstaltung HBB haben 24 Interessierte teilgenommen. Richemont-Direktor Reto Fries geht davon aus, dass in der Deutschschweiz im Sommer 2019 ein neuer Kurs gestartet werden kann. Dank diesem Interesse konnte ebenfalls ein zusätzlicher Mitarbeiterführungs-Lehrgang gestartet werden.
  • HBB Westschweiz: Hier hat es nur sechs Anmeldungen. Treffen keine weiteren ein, muss die Durchführung um ein weiteres Jahr verschoben werden.
  • Re-Zertifizierung: Mitte Januar konnte die Richemont Fachschule erfolgreich die Re-Zertifizierung des EduQua mittels eines externen Auditors von der schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS abschliessen.
  • Jahresrechnung 2018: Reto Fries informiert, dass die Richemont-Jahresrechnung in ähnlichem Rahmen ausfallen wird wie 2017, das heisst positiv und besser als budgetiert. Die Details folgen an der kommenden ZV-Sitzung.
  • Internationale Kurse: Erstmals findet im Sommer ein einwöchiger Verkaufskurs für die spanischen Berufskollegen des Richemont Clubs statt. Eine dritte Schule in Spanien, in Malaga, möchte Richemont-Kurse anbieten.
  • Sauerteigkongress: Am 9. Mai findet in Luzern der 1. Internationale Sauerteigkongress statt. Es haben sich bereits 200 Personen angemeldet. Die Schweiz sei bisher allerdings noch nicht gut vertreten, bedauerte Reto Fries. «Sauerteig ist ein Stück Seele des Bäckers», betonte er und rief die ZV-Mitglieder auf, das Thema ernst zu nehmen und am Anlass teilzunehmen.
  • Leitfaden Hygiene/ASA: Ab 2020 gilt für SBC-Mitglieder für die ASA-Leitlinie für eine gute Verfahrenspraxis das Obligatorium. Nicht-Mitgliedern sind die Leitlinien nicht mehr zugänglich. Der Kongress muss dazu noch grünes Licht geben.
  • Zukunftsträger 2019: Noch fehlen Bewerbungen für den Zukunftsträger. Peter Signer, Bildungsverantwortlicher beim SBC, und Urs Köppel, Zukunftsträger 2016, riefen die ZV-Delegierten auf, ihre Mitglieder für eine Teilnahme zu motivieren. «Dieses Projekt ist Image-Pflege an vorderster Front!»
  • Detailhandel: An der Chefexpertinnen-Sitzung vom 8. Januar waren erstmals auch die Vertreter/innen der Romandie dabei. Zu reden gaben neben den Themen QV 2019, Verkauf 2022 + und die Kommissionsarbeit, auch die Schweizer Meisterschaften und der 2-Jahres-Rhythmus der SwissSkills. Am 23. Januar fand die Veranstaltung «Beurteilung und Selektion am Übergang Sek I – Sek II» statt (siehe www.d-edk.ch/node/115).
  • SwissSkills: Künftig werden die branchenübergreifenden Schweizermeisterschaften, die SwissSkills, zentral an einem Ort alle zwei Jahre stattfinden. Der ZV gab dazu grünes Licht. Gleichzeitig wird darauf verzichtet, in den Jahren dazwischen an der Richemont brancheninterne Meisterschaften durchzuführen.
  • Internationale Wettbewerbe: Der VR hat entschieden, ausschliesslich an den WorldSkills teilzunehmen.

SBC-Institutionen

  • Ausgleichskasse panvica Lohnbescheinigungen Hotline: Erstmals führte panvica im Zusammenhang mit den Lohnbescheinungen eine Hotline. Das Angbot wurde im «panissimo» und in einem der Dezember-Rechnung beigefügten Info-Blatt bekannt gegeben. Über 160 Anfragen gingen ein. «Es ist ein Bedürfnis», stellte Marco Berwert, der in der SBC-Geschäftsleitung für das Ressort Versicherungen verantwortlich ist.
  • panvica Statistik Lohnbescheinigungen: Im Dezember 2018 sind 1 853 Lohnbescheinungen an die SBC-Mitglieder verschickt worden. Bis 18. Februar waren 1 674 eingegangen, ausstehend waren noch 179, verarbeitet waren 932. Der Versand der gesetzlich vorgeschriebenen Busse in der Höhe von CHF 750 erfolgt am 15. März 2019.
  • panvica Nachfolge Marco Berwert: Die Amtszeit von Marco Berwert als Geschäftsleitungsmitglied und Verantwortlicher für die Sozial- und Personen- Versicherungen, endet aufgrund der Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren am diesjährigen Kongress. Als Nachfolger wird den Delegierten der Aargauer Kantonalpräsident Dominik Frei vorgeschlagen. «Wir haben einen sehr guten, engagierten Kandidaten gefunden», freut sich Marco Berwert.
  • SBC Treuhand: Urs Wellauer weist darauf hin, dass die Generalversammlung am 8. März in Erlinsbach stattfinden wird. Er pries das Tool SBC Time an, welches an der FBK vorgestellt werden wird: «Eine moderne und günstige, GAV-taugliche Lösung!»

Das könnte Sie auch interessieren

«Rendez-vous FBK» mit Mut und Kreativität