Zwischen Bier und Brot besteht eine jahrtausendealte Verbindung.

Das erste Bier entstand wohl per Zufall aus vergorener Brotsuppe. Lange Zeit wurde Bier nach dieser Art hergestellt, bis die Germanen erstmals Getreide vermälzten und aus diesem Malz Bier brauten. Die Bierherstellung war damals dem Mystischen nahe, da unbekannt war, wie genau der Alkohol ins fertige Bier gelangte. Allgemein bekannt war jedoch, dass das Bierbrauen in der Nähe von Bäckereien besonders gut gelang. Brauereien und Bäckereien hatten (und haben) viele Gemeinsamkeiten. Beide Betriebe benötigten einen Ofen, verarbeiteten gemahlenes Getreide und waren auf Temperaturkontrollen angewiesen. Und am wichtigsten: die Sporen der Hefe aus der Bäckerei verbreiteten sich im Raum und brachten das Bier rasch zur Gärung. Die Bierhefe (lat. Saccharomyces cerevisiae) wird auch Bäckerhefe genannt und kann sowohl zum Brotbacken wie auch zum Brauen benutzt werden. Umgekehrt erhielten Bäckereien im 18. Jahrhundert Hefen aus den Brauereien zur Herstellung von Broten mit fein-süsslichem Geschmack.

Die Verbindung zwischen Bäckerei und Brauerei, Brot und Bier blieb jedoch bis heute bestehen. Es gibt verschiedene Gastronomiebetriebe, welche das Konzept aufgriffen und die Beziehung der beiden Lebensmittel zelebrierten. Bäckereien bieten Bierbrote und Bier-Sommeliers empfehlen passende Biere zu den verschiedenen Brotsorten.

Marcel Kreber

Marcel Kreber (* 1969) arbeitete nach dem Studium zum Juristen in verschiedenen Bereichen und ist seit 2008 Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes.

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