Die Ernährungsgesellschaft Society of Nutrition and Food Science hält fest, dass es zu Süssstoffen viele offen Fragen gebe und deren Einsatz nicht die erste Wahl sein solle.

Die Experten der Society of Nutrition and Food Science (SNFS) mit Sitz an der Universität Hohenheim (D) berichten auf ihrer Webseite www.snfs.org in Englisch über einen Dialog zum Thema «Wo Mythen und Fakten weit auseinanderliegen: Zucker, Zuckeralkohole und Süsstoffe».

Zucker nicht per se schädlich

Die Quintessenz: «Zuckerkonsum ist nicht per se schädlich, (…) ein Zuviel an Zucker stellt aber ein Risiko für unsere Gesundheit dar.» Der Konsum sei nur dann ungesund, wenn man mehr Kalorien zu sich nehme als man benötige. Als besonders problematisch stufen die Experten darum die Produktgruppe der gesüssten Getränke ein, «denn hiermit erfolgt die Kalorienzufuhr schnell und in grossen Mengen, aber nur mit geringem Sättigungssignal». Und natürlich müsse die Kariesgefahr im Auge behalten werden.
Die Fachleute der Ernährungsgesellschaft sehen nicht den Zuckererssatz durch Süssstoffe bzw. Zuckeralkohole als beste Lösung zur

«Auf ein zu deutliches Reduzieren des Zuckers reagieren die Geschmacksnerven negativ.»

Kalorienreduktion, sondern die Reduktion des Konsums von zuckerhaltigen Lebensmitteln. Dazu solle die Schwelle für die Wahrnehmung von Süssen langsam und schritt­weise gesenkt werden.
Vor starken Zuckerreduktionen warnen die Experten: «Auf ein zu deutliches Reduzieren des Zuckers reagieren die Geschmacksnerven negativ und signalisieren dem Körper, dass das Produkt nicht schmeckt.»

Viel Fragezeichen bei Süsstoffen

Zu den Effekten von Zuckerersatzstoffen, namentlich auf den Stoffwechsel und die Darmgesundheit, fehlten zum Teil Studien am Menschen – insbesondere Langzeitstudien, betonen die Experten. Diese prüften auch die Folgen des Süssmitteleinsatzes in Feingebäcken.

Probleme in der Verarbeitung

Dabei zeigten sich gleich mehrere Schwierigkeiten: Süssstoffe seien als Substrat für Hefe ungeeignet, das Gebäck bräune nicht so gut, augeschlagenes Eiweiss sei weniger stabil, die mikrobiologische Haltbarkeit verändere sich und ausser beim Einsatz von Zuckeralkoholen verändere sich das Gesamtgewicht eines Produkts. Zudem reduziere sich der Kaloriengehalt beim Einsatz von Zuckeralkoholen nicht, bloss nur der Zuckergehalt.

Zusammenfassung der Ergebnisse in Englisch: https://bit.ly/2VV7VDq

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