An der zweitletzten Sitzung des Zentralvorstands vor dem wegweisenden SBC-Kongress im Juni haben die Delegierten folgende Punkte behandelt:

Tätigkeit Präsident
SBC-Präsident Silvan Hotz informierte aus seinem Tätigkeitsbereich:

KMU-Forum: Im letzten KMU-Forum wurde neben anderen Themen das Postulat von Andrea Caroni (FDP St. Gallen) Regulierungsbremse behandelt. Es hat das Ziel, die administrativen Kosten und den Aufwand für die gewerblichen Betrieben zu reduzieren. Der Bundesrat setzt in seinem Bericht vor allem auf Transparenz bei Regulierungsprozessen. Die Meinung des KMU geht gemäss Silvan Hotz diametral auseinander.
Generalversammlung CEBP: Silvan Hotz nahm Anfang Mai an der GV der European Confederation of national Bakery and Confectionery Organisations (CEBP, europäischer Bäcker- und Confiseurmeister-Verband) in Thessaloniki (GR) teil. (Bericht siehe Seite 13)
IG Grossbetriebe: Am 25. Februar haben sich Silvan Hotz und Urs Wellauer mit den Vertretern der IG Grossbetriebe getroffen. «Es war ein konstruktiver Austausch und die IG stehe hinter «Reload», erklärte Silvan Hotz.

Finanzen

  • Verbandsrechnung 2018: Martin Schnyder, Verwaltungsrat und Finanzchef des SBC, erläuterte die Verbandsrechnung 2018, die mit einem Verlust von CHF 320’056 abschliesst. Sie wurde von den ZV-Mitgliedern gutgeheissen. (siehe Artikel Seite 7)
  • Jahresrechnung Stiftung Brotkultur: Der Zentralvorstand nahm die Jahresrechnung der Stiftung Brotkultur zur Kenntnis, die mit einem Gewinn von CHF 8412 abschliesst.
  • Jahresrechnung Hilfskasse-Stiftung: Die Jahresrechnung der Hilfskasse-Stiftung schliesst mit einem Gewinn von CHF 6596 ab. Der Zentralvorstand hat sie genehmigt.
  • Jahresrechnung Richemont Fachschule: Der Stiftungs- und Verwaltungsrat der Richemont Fachschule hat die Jahresrechnung 2018 bereits genehmigt. Diejenige der Stiftung schliesst mit einem Plus von CHF 847 und jene der AG nach Abschreibungen mit CHF 2136 ab. Der ZV hat diese zur Kenntnis genommen. «Wir verzeichnen auch 2018 ein positives Ergebnis, welches an den beiden Vorjahren anschliessen kann», hob Richemont-Direktor Reto Fries hervor.

Reorganisationsprozess «Reload»

  • Kommunikation: Die ZV-Mitglieder wurden über die künftige Kommunikationsstrategie im Zusammenhang mit dem Reorganisationsprozess «Reload» informiert. «Wird «Reload» angenommen, stellt die Kommunikation für das Gelingen des Projekts einen wichtigen Pfeiler dar», betonte SBC-Kommunikationsverantwortliche Claudia Vernocchi.
  • «Reload»: Der Zentralvorstand hat für «Reload» definitiv zuhanden des Kongresses grünes Licht gegeben und die Statutenänderung, das Organisations-, das Entschädigungs- und das Beitragsreglement genehmigt. (siehe Seite 6)
  • Name neues strategisches Gremium: Die ZV-Mitglieder haben beschlossen, dass das neue strategische Gremium Zentralvorstand heissen soll.
  • Mitglieder neuer Zentralvorstand: Der ZV hat die für den Kongress nominierten Mitglieder gutgeheissen (siehe Seite 6)

Events

  • FBK 2019+: SBC-Direktor Urs Wellauer blickte kurz auf die FBK 2019 zurück und präsentierte die Ideen einer künftigen Lebensmittelmesse (Zahlen + Fakten siehe «panissimo» Nr. 6, 22.3.).
  • Kongress 2019 + 2. GP: Am diesjährigen Kongress vom 18. Juni in Bern werden neben «Reload» unter anderem auch die Branchenvereinbarung und die ASA/Leitlinie für eine gute Herstellungspraxis ein Thema sein. (Siehe Seite 5). Im Weiteren informierte Urs Wellauer die Anwesenden über den 2. «Grand Prix des artisans boulangers-confiseurs».

Politik

  • Gesamtarbeitsvertrag (GAV): Edgar Ehrbar (GAV-Verhandlungsdelegation) informierte die ZV-Delegierten über aktuellen Stand.
  • sgv: Kammersitzung: An der Kammersitzung des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv) wurden die Jahresrechnung 2018 genehmigt und die bevorstehenden eidgenössischen Abstimmungen besprochen worden.
  • Industrielle Betriebe: Hat Artikel 5 des Arbeitsgesetztes über die Unterscheidung von industriellen und nicht industriellen Betrieben heute noch eine Berechtigung? War und wie soll dieser Artikel geändert werden? Diese Fragen wird der Berner BPD-Ständerat Werner Luginbühl in der Sommersession im Rahmen eines entsprechenden Vorstosses vom Bundesrat erfahren.
  • Revision Lebensmittelgesetz: Das eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat eine Vernehmlassung zur Revision des Lebensmittelgesetzes unter dem Titel «Strepto 3» in Umlauf geben: Darin sind unter anderem die Kennzeichnung und Informationspflicht ein Thema und die Einführung von Richtwerten für Acrylamid. Am 28. Mai findet ein Roundtable statt, wo alles erläutert werden soll. «Wir werden mit den Branchenverbänden im Lebensmittelbereich zusammensitzen und die Vernehmlassungs-Antwort gemeinsam vorbereiten», erklärte Urs Wellauer.
  • Nutriscort: Industrie, Konsumentenschutz und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) haben sich auf eine Nutriscort-Lösung auf freiwilliger Basis geeinigt. Der SBC erarbeitet zurzeit ein Argumentarium, damit der Offenverkauf und die gewerblichen Betriebe nicht zu einem freiwilligen Nutriscort «gezwungen» werden, informierte Urs Wellauer.
  • Food Waste: Auch hier setzt sich der SBC für die Freiwilligkeit ein.
  • Verbot von Einwegplastik: Im «panissimo» Nr. 4 Problematik thematisiert worden. Unsere Branche sei aktiv, «wir wollen kein neues Verbot» unterstrich Urs Wellauer.
  • Salzt: Man warte auf das Erhebungsergebnis des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), um weitere Schritte in Erwägung zu ziehen, informierte Urs Wellauer.
  • Unternehmensabgabe für Radio und TV: Es sind auf parlamentarischer Ebene mehrere Vorstösse hängig, um die Unternehmensabgaben, die zum Teil sehr hoch sind, abzuschaffen.
  • Sauberkeitsrappen in der Stadt Bern: Die Behörden der Stadt Bern planen den Sauberkeitsrappen einzuführen. Es handelt sich um eine prozentuale Abgabe für Unternehmen mit Take-away. Es handle sich hier nicht um eine Lenkungsabgabe, sondern um eine zusätzliche Gebühr, gab Urs Wellauer zu bedenken. Die Berner Bäcker-Confiseure werden gemeinsam mit den Grossverteilern die Vernehmlassungs-Antwort ausarbeiten. Die nationalen Verbände, so auch der SBC, wirken unterstützend mit. «Wird der Sauberkeitsrappen in der Stadt Bern Tatsache, wird dies ebenfalls in manchen anderen Städten eingeführt, prophezeite Urs Wellauer.

Bildung und Verwaltung

Peter Signer, VR-Mitglied und verantwortlich für die Bildung, informierte über seinen Bereich:

  • Berufsprüfungen: Bis Ende März waren die praktischen Berufsprüfungen (BP) der Produktion zu absolvieren. Ende April hat sich die HBB-Kommission zur Notensitzung des BP Kurses 2017 bis 2019 getroffen. Von insgesamt 34 Kandidatinnen und Kandidaten haben 26 die Prüfung bestanden, 8 haben nicht reüssiert. Die Erfolgsquote liegt bei 76.5 %. Bei den Bäcker-Konditoren wurden 19 Kandidaten geprüft, 11 haben bestanden, acht nicht (Erfolgsquote 57,9 %). Konditoren-Confiseure: 9 Kandidaten, 8 bestanden, 1 nicht bestanden (Erfolgsquote: 88,9 %). Branchenspezialistinnen: Alle 6 Kandidatinnen haben bestanden. Die Fachausweisübergabe findet im Rahmen des «Grand Prix des artisans boulangers-confiseurs 2019» statt (siehe Seite 9).
  • BP Westschweiz: Für die BP in der Westschweiz verzeichnet Richemont gemäss Direktor Reto Fries zehn Anmeldungen. «Somit wird dieser Kurs defintiv am 6. Mai.» In der Deutschschweiz zählte man zum Zeitpunkt der ZV 13 Anmeldungen. Reto Fries äusserte sich zuversichtlich, dass die erwartete Zahl von 20 Teilnehmenden bis im August erreicht werden kann.
  • Neue Prüfungsordnungen: Die neuen Prüfungsordnungen für die Berufsprüfungen sind seit 01. Mai 2019 in Kraft: Jetzt müssen die Kandidatinnen und Kandidaten bei den Berufskenntnissen mündlich mindestens eine Note von 4.0 aufweisen, um die Prüfung zu bestehen.
  • Prüfungsdaten: Die Branchenspezialistinnen werden ihre praktischen Prüfungen im Mai und Juni 2019 absolvieren. Die theoretischen Prüfungen werden wieder im Oktober stattfinden und die praktischen Prüfungen in der Produktion werden Januar bis März 2020.
  • ASA/Leitlinie für eine gute Verfahrenspraxis: Die Leitlinie konnte online geschaltet werden. «Es sind allerdings noch – wie fast üblich – einige IT-Aufgabenstellungen zu lösen», erklärte Urs Wellauer. Die französische und italienische Fassung ist noch nicht online.

Richemont Fachschule

Richemont-Direktor Reto Fries orientierte über Facts und Figures zum Kalenderjahr 2018:

  • Kurse: Richemont konnte gemäss Reto Fries eine positive Entwicklung bei den Diplomlehrgängen / HBB / Berufsbildner / Mitarbeiterführung verzeichnen. Im Bereich BP könne der Zuwachs der neuen Ausbildung zugeschrieben werden. Im Gegensatz gibt es bei den Tageskursen eine geringere Nachfrage bei allen Fachrichtungen.
  • Schulungen und Beratungen: Richemont erfreut sich bei den Schulungen und Beratungen über eine gute Ertragslage. «Diese bieten einen grossen Mehrwert für die Betriebe», betonte Reto Fries.
  • Lernende: Für Richemont stellen die abnehmende Zahl der Lernenden und die vermehrten Lehrabbrüche eine Herausforderung dar, so Reto Fries. Dies habe direkten Einfluss auf die Kurszahlen bei den ÜK Kursen sowie bei den Lehrmittelverkäufen.
  • Sponsoring: Richemont spürt einen Rückgang der Sponsoring-Bereitschaft bei der Rohstoffbeschaffung sowie eine Abnahme bei den Inseraten beim Fachblatt.
  • Richemont Yverdon: Am 26. März traf sich eine Westschweizer Delegation von 16 Personen in Luzern, bezüglich dem neuen Fachschul-Projekt in Yverdon (siehe panissimo vom 18. April).
  • Verkauf 2022+: Das Projekt Verkauf 2022+ werden die Ressourcen im Richemont stark fordern, informierte Reto Fries.

Wettkämpfe

  • SwissSkills: Urs Wellauer informierte über die SwissSkills-Kick-off-Veranstaltung vom 27. Februar. Es werden mehr Verbände an den kommenden SwissSkills mitmachen als 2018. Diverse kantonale Gewerbeverbände wehren sich gegen einen Zweijahres-Rhythmus und betrachten den Anlass als Konkurrenz zu ihren Nachwuchsförderungsmessen. Der Luzerner Kantonalpräsident Josef Kreyenbühl entgegnete, dass man an der kantonalen Berufsmesse im vergangenen November unmittelbar nach den SwissSkills «keinen einzigen Schüler weniger verzeichnet hat».
  • WorldSkills in Kazan: Die Kandidatinnen Rahel Steiner (Confiserie) und Sonja Durrer sind intensiv in der Richemont Fachschule am Trainieren.

Institutionen/Diverses

  • panvica Ausgleichskasse: Marco Berwert, VR-Mitglied und verantwortlich für die Sozial- und Personenversicherungen, informierte über die Statistik der Lohnbescheinigungen per 26. April 2019: Im Dezember 2018 sind von der panvica insgesamt 1853 Formulare an die Betriebe verschickt worden. Trotz schriftlichem Nachfassen wurden von 17 Unternehmungen keine Angaben eingereicht. In der Woche vom 29. April sind die gesetzlich vorgeschriebenen Bussen an die säumigen Arbeitgeber verschickt worden.
  • Genfer Bäcker-Confiseure: Urs Köppel (Romanshorn) lobte an der ZV-Sitzung das Vorgehen der Genfer Bäcker-Confiseure, welche Klage gegen den Grossverteiler Migros wegen unlauterem Wettbewerb einreichte und er wünschte sich Nachahmer. (siehe panissimo vom 17. Mai)
  • Weltrekordversuch: Thomas Christen informierte die ZV-Mitglieder, dass man am Sonntag, 2. Juni einen Weltrekordversuch mit einem 200-Meter-Zopf machen wird. Im Rahmen dieses Events wird zudem Lehrlingswerbung betrieben.
  • Demenzkampagne: Der VR hat entschieden, auf eine Wiederholung der Demenzkampagne #vollpersönlich zu verzichten. Interessierte Mitglieder können sich allerdings nach wie vor bei der Aktion beteiligen. Pro Senectute wird sich in Eigenregie an die Mitglieder wenden
  • Bäckerkrone: Das Nominationsverfahren läuft. Gemäss Urs Wellauer sollten Ende Mai die Nominierten bekannt sein.

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