Margrit Saudan-Zurbuchen ist Mitinhaberin der Saudan-Zurbuchen SA in Freiburg und Detailhandels-Verantwortliche des Kantons in unserer Branche. Für sie ist klar: Verkauf und Produktion ergänzen sich und müssen unbedingt zusammenarbeiten, damit ein Betrieb Erfolg hat.

Manchmal würden die Männer von der Produktion gerne mal den Frauen vom Verkauf den Kopf abbeissen! Mein Mann hat es zum Glück noch nicht geschafft!

Nun komme ich zum Thema: Die Produktion und der Verkauf gehören zusammen. Es muss kommuniziert und die Neuigkeiten müssen untereinander ausgetauscht werden. Nur die Verkäuferinnen wissen, was die Kunden wünschen, und auch nur die Produktion weiss genau, was in Brot und Patisserie usw. enthalten ist. Dass aber am Schluss das Ladenpersonal die tollen haus­gemachten Produkte verkauft, ist noch nicht in jeder Bäckerei-Konditorei klar!

Wenn man so Sprüche hört, wie: «Na ja, die im Laden haben es einfach. Nur ein wenig Brötli verkaufen, das ist wirklich nicht schwierig. Das kann ja jeder!» Aber nein, das gerade nicht – nicht jede Frau und jeder Mann sind geeignet für den Verkauf. Oder haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, schon mal einen Bäcker gesehen, der den ganzen Tag lacht?

Auch das richtige Platzieren der tollen, feinen Produkte ist extrem wichtig. Bei uns werden diese den ganzen Tag bis am Schluss verschoben und neu platziert. Wenn man manchmal gegen Abend in eine Bäckerei geht, sieht man meistens sofort, wo der beste Verkaufspunkt in einer Vitrine ist. Denn meistens ist diese Stelle leer!

«Geschätzte Berufskolleginnen und -kollegen, bitte nehmt die ganzen Bonbons und Chupa-Chups neben den Kassen weg und stellt hausgemachte Spezialitäten hin.»
Was mir zu denken gegeben hat, war letzthin meine Tochter. Als wir ein wenig auf Reisen in der Schweiz waren, war sie hungrig und wollte ein Brötli. Toll, gerade an unserer Strasse sah ich ein Bäckersignet. Wir gingen hinein und blieben bei der Kasse stehen. Ich sah hinter der Verkäuferin noch Brötli. Gut dachte ich, die Weiterreise ist gerettet. Aber auf einmal hat mir meine kleine Tochter zugeflüstert: «Mama, wir gehen. Das ist keine Bäckerei. Das ist ein Kiosk, und ich möchte ein Brötli.»

Geschätzte Berufskolleginnen und -kollegen, bitte nehmt die ganzen Bonbons und Chupa-Chups neben den Kassen weg und stellt hausgemachte Spezialitäten hin. Die Kinder finden die Bonbons auch in der hintersten Ecke des Ladens. Natürlich wird dann auch noch die Mutter durch den ganzen Laden gehen, denn die Kinder kommen ja meistens nicht von alleine zurück von den Süssigkeiten.

Seien Sie stolz auf Ihre Produkte, nur Sie können knusprige, tolle regionale Gebäcke produzieren und verkaufen – wenn alle vom Verkaufsteam das Produkt probiert haben und überzeugt davon sind. So ist es ganz sicher, dass dieses verkauft wird.

Der Aspekt der Einzigartigkeit ist soooo wichtig.

Margrit Saudan liebt die Natur, ihre Kinder, ihren Mann und bewegt sich total gerne. Zehn Jahre lang arbeitete sie als Konditor-Confiseurin in der Schweiz und auf einem Kreuzfahrtschiff. Natürlich war da viel Bewegung drin. Nun ist sie stolz, seit zwölf Jahren in ihrer Bäckerei (Boulangerie Saudan-Zurbuchen SA) im Verkauf zu arbeiten. «Es ist ein total spannender Beruf, und keine Minute ist gleich wie die andere», betont sie. Jeden Tag ist auch der Röstigraben Deutsch –  Französisch ein Thema. Seit diesem Jahr ist sie die Verantwortliche für den Detailhandel ihrer Branche im Kanton Freiburg.

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