Gastreferent am 133. SBC-Kongress in Bern war der am Vorabend ernannte 1. «Ambassadeur du pain et du chocolat», der erfolgreiche Reisemanager André Lüthi, CEO der Globetrotter Group.

Mit «liebe Kolleginnen und Kollegen» begrüsste der ehemalige Bäcker-Confiseur die Kongressteilnehmenden, und unter dem Titel «vom Bäcker-Confiseur zum erfolgreichen Reiseunternehmer» nahm er sie mit auf eine inspirierende und packende Bilder-Reise, die in seiner Kindheit startete, von seiner Lehre in unserer Branche berichtete und im Hier und Jetzt gipfelte.

Mit dem Reisevirus infisziert wurde André Lüthi bereits in jungen Jahren. 1984 machte er sein Hobby zum Beruf. 1987 startete er bei Globetrotter. Seit rund fünf Jahren ist er Verwaltungsratspräsident des Globetrotter Travel Service AG und CEO der Globetrotter Group AG.

Lüthi schilderte in seinem Referat unter anderem wie er den grossen Firmen-Imagewandel vollbrachte: Das damalige «Birkenstock-Image» ist Vergangenheit, heute steht das Unternehmen für massgeschneiderte Reisen für alle Bevölkerungsschichten. «Wir bauen Reisen zusammen, jede sieht anders aus.» Zu den rund 135 000 Kundinnen und Kunden zählen auch zahlreiche Geschäftsleute, junge Gebliebene und Senioren.

Mut statt Businesspläne

Globetrotter beschäftigt 450 Mitarbeitende, besitzt 14 Firmen und erzielt einen Umsatz von 254 Mrd. CHF. Mittlerweile buchen dort über 120 Unternehmen ihre Geschäftsreisen sowie 23 Sportverbände, darunter Swiss Olympic. «Wir sind organisch gewachsen. Das war nie geplant», erklärte der 58-Jährige, für den Mut und Leidenschaft viel wichtiger sind als Marketingkonzepte und Businesspläne. «Wir stehen für eine Reiseform, nicht für Kaufkraft.» «Reisen statt Ferien» heisst denn auch der Slogan von Globetrotter.

Parallelen zu unserer Branche

André Lüthi, der 2012 zum Unternehmer des Jahres erkoren worden ist, zeigte in seinen Ausführungen Parallelen zu den Bäckern-Confiseuren auf. «Auch in unserer Branche bläst uns ein kühler Wind entgegen!» Er zeigte als Vergleich eine Aufnahme von einer Reise an den Nordpol, wo er mit eisigen Temperaturen zu kämpfen hatte. Das Online-Geschäft verändert den Markt. «Wenn man sich nicht darauf einstellt und sich damit auseinandersetzt, hat man verloren.» Wichtig sei, dass die alten Kulturen nicht vergessen gehen. Diese Werte bewahren und mit der Digitalisierung verknüpfen, das sei der Weg. «Wir machen das, was das Web nicht kann, den Menschen ins Zentrum stellen. In diesem Zusammenhang erwähnte er die unentbehrliche Leidenschaft: «In dir muss brennen, was du in andern entzünden willst!» Dies habe er am «Grand Prix des artisans boulangers-confiseurs» gespürt.

Strassenkinder-Hilfsprojekt

Mit Herzblut engagiert sich André Lüthi auch bei verschiedenen Hilfsprojekten, so bei der von alt Bundesrat Adolf Ogi ins Leben gerufenen Stiftung «Freude herrscht» und bei einem für Strassenkinder in Kathmandu (Nepal). Dieses ist von der seit Jahren dort lebenden Schweizerin Nicole Thakuri-Wick ins Leben gerufen worden und wird vor Ort von ihr betreut. «Was Nicole Thakuri-Wick leistet, ist gewaltig!» Alle Honorare für seine Auftritte fliessen in dieses Projekt. Auch der SBC hat den Betrag für das Referat von André Lüthi am Kongress dorthin überwiesen.

Das Postkonto: 87-311900-9, Strassenkinder Hilfswerk NAG

www.nagnepal.org

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