Einladend, wohnlich und hochwertig: Das neue Café Janz mit Konditorei-Laden und Küche im Zentrumsbau von Wetzikon (ZH) verleiht ein urbanes Ambiente und passt damit zur Philosophie des Inhaberpaars Kathrin Janz und Christian Deppeler Janz.
Das Café mit Konditorei-Laden und Küche hat seit März 2025 geöffnet. Die einzige Verkaufsfiliale der Bäckerei Janz in Wetzikon (ZH) weist ein durchdachtes, modernes und gleichzeitig gemütliches Konzept auf – ein Ort mit Wohlfühlfaktor zum Geniessen der handwerklich hergestellten Produkte aus der Bäckerei, Konditorei und Confiserie.
Auf einer Fläche von insgesamt 231 Quadratmetern befinden sich ein Café, ein grosser Verkaufsladen und eine Küche. Was besonders erwähnenswert ist: Die Planung, Beratung, Bauleitung sowie die ganze Einrichtung ist vom Liegenschaftseigentümer finanziert worden. Aichinger Schweiz war für Beratung, Shop-Design und die Ausstattung das Ladens und der Küche verantwortlich.

Start der Konditorei Janz im 2016
Doch erzählen wir die Geschichte von Beginn an: 2016 wagte das Ehepaar Deppeler Janz den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm die damalige Bäckerei Hofer in Wila. Im Oktober 2020 erfolgte der Umzug der Konditorei Janz aus der früheren Bäckerei Hofer in moderne, neu erbaute Räume mit Produktion und Laden im Zentrum von Wila. 2017 übernahm die Konditorei Janz die Confiserie-Café Kofler in Wetzikon, in der Region bekannt für ihre Glacen. Das Kofler-Sortiment, insbesondere die Glacé-spezialitäten, ergänzte das bestehende Angebot auf ideale Weise. Der Mietvertrag für die Confiserie-Café in Wetzikon lief über acht Jahre.
Ins kalte Wasser gesprungen
«Wir sind überall irgendwie ‹reingestolpert›», erzählt Christian Deppeler Janz rückblickend. «Wir haben angepackt. Aber gleichzeitig mussten wir darauf achten, dass es nicht zu viel wird.» Die ersten fünf Betriebsjahre seien die härtesten je erlebten Jahre gewesen, erinnert sich Kathrin Janz, sie ist wie ihr Ehemann Konditorin-Confiseurin. Sie seien ins kalte Wasser gesprungen und waren damals bereits Eltern von zwei kleinen Kindern.
Für die beiden war klar: Nach Ablauf des Mietvertrags werden sie die Filiale in Wetzikon schliessen. Denn nach der Covid-Zeit erreichten sie dort nie mehr die früheren Umsatzzahlen. Wo hingegen in Wila sprichwörtlich die Post abging und regelmässig ein- bis zweistellige Umsatzwachstumsraten verzeichnet wurden. «Wir wollten uns auf Wila konzentrieren», erinnert sich Christian Deppeler Janz. Eine Filialisierung liege ihnen fern, ergänzt Kathrin Janz. «Wir wollen ein inhabergeführtes Unternehmen bleiben und jeden Tag bei unseren Mitarbeitenden sein.»
Ein spannendes Projekt
Doch es kam anders. Der Bauherr des geplanten neuen Zentrumsbau in Wetzikon kontaktierte Anfang 2022 Christian Deppeler Janz. Er habe ein grosses Lokal in bester Lage zu vermieten. «Schau doch mal vorbei», habe er gemeint. In der Bäckerhose sei der Zürcher Branchenmann direkt aus der Backstube ins Sitzungszimmer des Bauherrn gegangen, habe zugehört und gestaunt. «Das wäre spannend», berichtete er anschliessend seiner Ehefrau. «Wenn wir in Wetzikon bleiben, dann da.» Um die Wohnüberbauung aufzuwerten, legte der Bauherr grossen Wert darauf, dass im Zentrum eine Bäckerei mit Café betrieben wird.
Flexibler Bauherr
2023 erfolgte der Baustart. Der Bauherr zeigte sich während des gesamten Projekts sehr flexibel. So musste beispielsweise in der Küche eine grössere Lüftungsanlage eingebaut werden, was Planungsanpassungen bei mehreren Wohnungen erforderte. Oder: Während der Bauphase stellte man fest, dass das ursprünglich geplante Lager für die Bäckerei deutlich zu klein konzipiert worden war. Es wurde daraufhin erheblich vergrössert.
Treue Kundschaft
Ende Januar wurde die alte Filiale in Wetzikon geschlossen und Anfang März wurden am neuen Standort die Türen geöffnet. Viele Kundinnen und Kunden von Wetzikon nahmen in dieser Zeit den Weg nach Wila auf sich, um weiterhin bei Janz einzukaufen. «Wir hatten Riesenbestellungen, das Liefervolumen nahm um 80 Prozent zu …», freut sich Christian Deppeler Janz über die Kundentreue.
Mit der Planung und dem Bau wurde frühzeitig begonnen und das Ehepaar Deppeler Janz konnte auf ihre Erfahrungen aus dem Neubau in Wila zurückgreifen. «Von Oktober bis Februar war es sehr intensiv und dann kam noch das Weihnachtsgeschäft dazu», erinnert sich Kathrin Janz. Unabdingbares Ziel war es, vor Ostern das Geschäft zu eröffnen. Denn bereits im Februar wurden für die neue Filiale in Wetzikon zu den bisher 20 Mitarbeitenden 12 neue angestellt. Das bedeutete: deutlich höhere Personalkosten, bevor neue Einnahmen generiert werden konnten.
Grosse Fenster und viel Holz
Der Aufwand hat sich gelohnt: Entstanden ist ein stilvolles Café mit Verkaufsladen mit integriertem Verkaufsbereich. Das Inhaberpaar ist zufrieden: «Wir haben eine schöne Filiale!» Das moderne Interieur mit grossen Fensterfronten, viel Holz und Dschungelmotiven an einzelnen Wänden sowie die gemütliche Sitzgruppe laden zum Verweilen ein. Der Laden und das Café messen zusammen 120 Quadratmeter.
Die Verkaufstheke von elf Metern Länge präsentiert sich als Schaufenster der Vielfalt: feine Patisserie, gluschtige Snacks und Pralinés – alles handgemacht aus eigener Produktion, wie die beiden Branchenleute mehrmals betonen. Die Theke verfügt über eine elektrisch versenkbare Frontscheibe sowie eine einschwenkbare Etage, um die Produktpräsentation und den Warendruck entsprechend der Tageszeit und dem Wochentag zu gestalten.

Speziell ist auch das multifunktionale Glaselement in der Thekenstrecke. Dahinter können auf einem rollbaren Element die Fokusprodukte präsentiert werden. Dieses kann auch durch ein Glacevitrine oder einem weiteren Elemente mit einer Arbeitsplatte ersetzt werden.
Im Regalrahmen sind Fächer für Brotsäcke integriert. Das war ein Wunsch der Inhaberpaars und wurde so von Aichinger umgesetzt. Die Mitarbeitenden entnehmen diese in einer ergonomisch idealen Position. Direkt beim Eingang sind im Kühlregal die vielfältige Getränkeauswahl und andere Produkte gut sichtbar platziert sowie auch das Leaderprodukt des Hauses, die Kofler-Glacé.
Auch Küchenchef Danny Dickers zeigt sich sehr zufrieden. Bei der Planung der 61 Quadratmeter grossen Küche konnte er seine Änderungswünsche einbringen. Die grosse Terrasse mit dem edlen Steinboden lädt bei schönem Wetter zum Verweilen ein. Ein Wasserspiel sorgt zusätzlich für eine attraktive Atmosphäre im Aussenbereich.

«Für uns war die Ästhetik wichtig», unterstreicht Kathrin Janz, «aber ebenso elementar ist, dass alles am richtigen Ort steht, damit die Arbeitsabläufe möglichst reibungslos funktionieren.»
Qualität statt Expansion
Sind weitere Filialen geplant? Für die Unternehmenden kommt eine Filialisierung nicht infrage. Qualität gehe vor Quantität. «Wir haben uns einen Namen erarbeitet und legen grossen Wert auf Frische und Qualität – sowohl im Laden wie auch im Café», betont Christian Deppeler Janz. Es würden seit Beginn hochwertige Rohstoffe verwendet – von bekannten, meist lokalen Produzenten. «Wir wollen genau wissen, was in unseren Produkten steckt. Wir verarbeiten keine Pulver. Seit dem ersten Tag sind wir IP-Suisse zertifiziert», ergänzt Deppeler Janz. Die Konfitüren für Spitzbuben und Berliner würden noch selbst gekocht und der Blätterteig enthalte nur reine Butter. «Unser Anspruch ist es, stets die bestmöglichen Produkte anzubieten.»
Nachhaltigkeit, die weitergeht
Diese konsequente Haltung gilt nicht nur für die Produkte, sondern auch für das Team. «Wir verfolgen einen ehrlichen Auftritt und wir zahlen beispielsweise überdurchschnittlich hohe Löhne und investieren viel in die Ausbildung», so Kathrin Janz. Nachwuchs- oder Fachkräftemangel kennen sie nicht. «Unsere Lernenden sind topmotiviert und erzielen regelmässig Top-Noten. Im 2024 schaffte unsere Lernende Rachel Bosshard sogar den besten Abschluss im Kanton. Wir erhalten immer wieder Blindbewer-bungen – das zeigt, dass unsere Mitarbeitenden gerne zur Arbeit kommen.» Dieses Engagement zahlt sich aus: «Die Mitarbeitenden sind loyal», freut sich die Zürcher Unternehmerin. So werden sie zu glaubwürdigen Botschafterinnen und Botschaftern des Betriebs in der Region.
Neue Zielgruppen, neue Dynamik
Während das frühere Café Kofler eher ein älteres Publikum ansprach, überzeugt das neue, offene und helle Café nun Kundinnen und Kunden aller Altersgruppen. Im ersten Monat nach der Eröffnung sei man regelrecht überrannt worden, und die Umsatzzahlen schossen in die Höhe. Doch dann, im April 2025, kam ein erheblicher Einbruch: Eine Baustelle direkt vor der Filiale sorgte für einen Umsatzrückgang von rund 30 Prozent. Im Juli war die Baustelle zum Glück wieder verschwunden: «Im Rückblick war es vielleicht gar nicht so schlecht», meint Christian Deppeler Janz schmunzelnd. «So hatten wir die Gelegenheit, Prozesse zu optimieren und etwas durchzuschnaufen.»
Leidenschaft, die ansteckt
Die positiven Rückmeldungen der Kundschaft motivieren das Ehepaar Deppeler Janz immer wieder aufs Neue. «Auch nach Jahren spürt man die Begeisterung – das treibt uns an, es noch lange weiterzumachen.»
Kurze Fragen
Süss oder salzig?
Kathrin Janz Deppeler: salzig
Christian Janz Deppeler: salzig
Vollkornbrot oder Zopf?
kjd: Vollkornbrot und Zopf
cdj: Zopf
Dunkle oder Milchschokolade?
kjd: Milchschokolade
cdj: dunkle Schokolade
Kaffee oder Tee?
kjd: Kaffee
cdj: Kaffe
Wein oder Bier?
kjd: Wein
cdj: Bier
Italienische oder französische Salatsauce?
kjd: Französische
cjd: Französische
Lieblingsprodukt Bäckerei?
kjd: Ich liebe alles
cdj: Zopf
Lieblingsprodukt Konditorei?
kjd: Streuselküchlein
cdj: Crèmeschnitte
Lieblingsprodukt Confiserie?
kjd: Amaretti
cdj: Vanilletruffe
Berge oder Strand?
kjd: Strand
cdj: Strand
Rock oder Schlager?
kjd: Rock
cdj: Rock
Film oder Buch?
kjd: Film
cdj: Film
Romanik oder Thriller?
kjd: Romantik
cdj: Romantik
Wunsch an die Branche?
«Unsere Branche macht sehr vieles richtig und gut. Wir sind der festen Überzeugung, dass der handwerkliche Bäcker zum festen Bestandteil vieler Familien oder generell der Menschen gehört. Um dies weiter erfolgreich voranzutreiben, ist es immens wichtig, dass die Ausbildung in den Fokus aller Betriebe genommen wird. Nur wenn wir eine zeitbasierte, aufrichtige, anständige, ehrliche und fundierte Ausbildung sicherstellen, bleiben uns weiterhin genügend Berufsleute erhalten und sichern so unseren tollen Beruf und die Vielseitigkeit.»
Text und Fotos: Claudia Vernocchi / Sascha Lüthi