Das erste Quartal der Lernenden mit Ausbildungsbeginn 2017 ist schon vorbei. Im zweiten Quartal werden sie mit dem Tool «Learndoc» konfrontiert. Damit die Arbeit mit diesem Tool einen effektiven Mehrwert bringt, können Sie einige Möglichkeiten nutzen. Sie werden sich als hilfreich erweisen.

Wahrscheinlich werden es die Lernenden und die meisten Berufsbildner am Anfang noch nicht so sehen … Je näher das Qualifikationsverfahren (QV) rückt, desto logischer scheint die getane Arbeit.

– Erstellen bzw. definieren Sie im 1. Lehrjahr die Produkte für die Produkteliste. Die Produktelisten befinden sich auf www.forme-deine-zukunft.ch > Dokumente > Produktion > EFZ oder EBA (es sind nicht dieselben Blätter).

– Bestimmen Sie aus diesen Produkten die notwendigen Halbfabrikate und erfassen Sie diese in einer Liste.

– Die Lernenden sollen bei jedem Herstellen eines Halbfabrikates einen «Strich» machen, so haben Berufsbildner und Lernende Übersicht, wie viele Male ein Produkt bzw. Halbfabrikat schon geübt wurde und welche eben nicht.

– Definieren Sie als Berufsbildner, wie viele Rezepte der Lernende pro Monat aufnehmen muss. Zum Beispiel pro Monat fünf Produkte bzw. Halbfabrikate bis am 25. des Monats, egal ob Ferien, ein Überbetrieblicher Kurs (ÜK) oder Feiertage in dieser Zeit enthalten sind. Die Lernenden sollen lernen, sich zu organisieren.

– Der Lernende trägt in einer Liste die Produktenamen pro Monat ein, die Sie als Berufsbildner im Betrieb einsehen können. So ist es einfacher, die Produkte zu kontrollieren.

– Fehlerhafte Rezepte und deren Beschriebe gehören bis zum nächsten 25. korrigiert.

– Die Lernenden sollen die betriebsüblichen Chargengrössen aufnehmen und für das QV eine umgerechnete Kopie erstellen.

– Denken Sie daran, dass es Produkte gibt, die evtl. nur eine ganz kurze Zeit in Ihrem Sortiment sind. Darum sollten die entsprechenden Fotos sofort gemacht werden. Hilfe für die Präsentation bekommen Sie sicher aus dem Verkauf (Rezept-Foto). Die Fotos der einzelnen Arbeitsschritte für die Learndoc muss der Lernende selber machen und beschriften.

– Es macht Sinn, auf dem PC einen eigenen Ordner für Produktefotos zu machen, so weiss der Lernende, wo sie zu holen sind.

– Die Lernenden müssen ihre Erfahrung in der Learndoc festhalten. Was sind die Punkte, auf die speziell geachtet werden muss? Was muss ich tun, um einen Fehler nicht zu wiederholen? Was ist passiert, dass das Produkt nicht optimal wurde? usw.

Dieses Festhalten der Erfahrung ist kein Wunsch von Richemont oder vom SBC. Es ist eine gesetzliche Auflage (Berufsbildungs-Gesetz BBG), die erfüllt werden muss. Sie ist gleich anzusehen wie das Betriebstagebuch eines Schreiner-Lernenden. Sollten Sie als Berufsbildner in der Anwendung unsicher sein, so fragen Sie den Fachlehrer, ob Sie bei der Instruktion der Learndoc auch dabei sein können.

Die erwähnten Tipps und Tricks sind eine möglicher Weg, wie vorgegangen werden kann. Haben Sie gute Erfahrungen gemacht, so teilen Sie uns das mit. Je mehr gute Erfahrungen bekannt sind, desto eher wird ein Lösungsweg dabei sein, der einem entspricht. Durch Ihre Vorbildfunktion und mit einer positiven Einstellung zu den geforderten Auflagen stecken Sie Ihre Lernenden an. Ich wünsche allen weiterhin viel Freude beim Umsetzen und Ausbilden.

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