Die ehemalige Churer Nationalrätin Brigitta M. Gadient hebt in diesem Blog die Schweizer Brot-Vielfalt hervor und zeigt auf, weshalb sich die Schweiz dadurch gegenüber dem Ausland abhebt.

Die Schweiz verdankt ihren Charakter ihrer Vielfalt. Das gilt erst recht fürs Brot. Jeder Kanton hat seine eigenen traditionellen Sorten. Unzählige sind mir durch den Kopf gegangen, als ich diese Zeilen schreiben wollte. So viele, dass ich sie in der hier gebotenen Kürze nie und nimmer hätte erwähnen können. Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn ich beispielsweise das St. Galler Brot weggelassen hätte, damit das Walliser Roggenbrot Platz gehabt hätte. Oder wenn ich nur vom Tessiner Brot geredet und dafür die «Bärner Ankezüpfe» weggelassen hätte. Da hätte ich Krach mit einem ganzen Kanton bekommen. Gar nicht zu reden davon, wenn das Bündner Birnbrot fehlte oder der Puschlaver Ring, der dank dem «Schellenursli» sogar in die Literatur Eingang gefunden hat. Da ginge ganz Graubünden auf mich los.

Sogar das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten, das EDA, hat unsere Brote entdeckt und informiert auf seiner Webseite unter dem Titel «Die Schweiz entdecken» darüber. Gut so! Im Gegensatz zum italienischen Ciabatta oder zum französischen Baguette sind unsere Brote im Ausland nämlich kaum bekannt. Kunststück, bei 200 verschiedenen Sorten! Aber sollen die anderen getrost ihr Einheitsbrot haben, bei uns geht Vielfalt eben vor. Geniessen wir sie umso mehr, und gewinnen wir damit auch die Herzen bzw. Mägen unserer ausländischen Gäste. Dank unseren Bäckerinnen und Bäckern!

Brigitta M. Gadient ist ehemalige Nationalrätin der BDP. Sie ist Juristin und u. a. Präsidentin der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur.

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