Ein Drittel aller Bäckereien-Confiserien in der Schweiz kooperiert mit Too Good To Go, der Bewegung gegen Lebensmittelverschwendung. Der Schweizerische Bäcker-Confiseurmeister-Verband (SBC) freut sich über das nachhaltige Engagement seiner Mitglieder. Um dieses weiter zu fördern, werden der SBC und Too Good To Go zukünftig enger zusammenarbeiten.

Nutzerinnen und Nutzer der App haben gemeinsam mit knapp 1000 Bäckereien-Confiserien über 630 000 Mahlzeiten vor der Verschwendung gerettet.

Der SBC und seine Mitglieder setzen sich mit verschiedenen Massnahmen gegen Lebensmittelverschwendung ein. Die App von Too Good To Go ist eine davon.

Über 630 000 Mahlzeiten gerettet

Seit Start von Too Good To Go in der Schweiz im Juni 2018 haben die Nutzerinnen und Nutzer der App gemeinsam mit knapp 1000 Bäckereien-Confiserien über 630 000 Mahlzeiten vor der Verschwendung gerettet. «Ein Drittel aller Bäckereien-Confiserien in der Schweiz haben sich der Bewegung von Too Good To Go bereits angeschlossen», sagt SBC-Direktor Urs Wellauer. «Das zeigt deutlich, wie sehr den Betrieben – und damit auch unseren Mitgliedern – die Reduktion von Lebensmittelverschwendung am Herzen liegt.»

«Wir werfen Brot aus ethischen Gründen nicht gerne weg, denn ‹Hartes Brot ist nicht hart – kein Brot zu haben, ist hart›.»
Roger Mohn, Bäckerei Mohn

In einem kurzen Video erzählen Partnerbetriebe von ihrer Erfahrung mit Too Good To Go. «Das Ziel von uns Gewerbetreibenden ist, dass wir so wenig wie möglich wegwerfen müssen. Too Good To Go ist eine super Dienstleistung, um Lebensmittelverluste zu reduzieren, sagt Roger Mohn, Inhaber und Geschäftsleiter der Bäckerei Mohn. Er ergänzt: «Wir werfen Brot aus ethischen Gründen nicht gerne weg, denn ‹Hartes Brot ist nicht hart – kein Brot zu haben, ist hart›. An dieser Denkweise müssen wir vielleicht wieder etwas festhalten. Die Arbeit, die wir reinstecken, gebe ich lieber günstiger, als dass ich sie wegschmeisse.» Auch die Confiserie Bachmann verwendet die App. Dazu Aurel Bachmann, Inhaber und Geschäftsleiter: «Ich glaube, jetzt ist es Zeit für neue Ideen. Jeder hat es derzeit schwierig, wir auch. Too Good To Go hat sehr viel Erfahrung in diesem Bereich.»

Eine von vielen Lösungen

Der SBC informiert seine Mitglieder regelmässig über mögliche Massnahmen, um die Verschwendung von Essen zu reduzieren. «Wir empfehlen unseren Mitgliedern, Massnahmen gegen Food Waste zu ergreifen», unterstreicht Urs Wellauer. Neben Too Good To Go gebe es viele weitere Möglichkeiten. «Wir raten unseren Mitgliedern, Lebensmittel an Hilfsorganisationen abzugeben, mit Unternehmen wie der Äss-Bar zu kooperieren oder selbst aktiv zu werden wie zum Beispiel mit ‹am 2. Tag die 2. Chance für 2 CHF› oder ‹Merz vom Vortag›.»

«Mit der App von Too Good To Go machen Bäckereien-Confiserien unverkaufte Lebensmittel doch noch zu Einnahmen und sprechen neue Kundinnen und Kunden für den regulären Verkauf an.»
Alina Swirski, Too Good To Go Schweiz

Das Prinzip von Too Good To Go ist einfach: Betriebe erfassen die übrig gebliebenen Lebensmittel auf der App und stellen sie am Ende des Tages zu einem Überraschungspäckli zusammen. Nutzerinnen und Nutzer reservieren und bezahlen letztere direkt über die App und holen sie zu einem vordefinierten Zeitpunkt ab. «Mit der App von Too Good To Go machen Bäckereien-Confiserien unverkaufte Lebensmittel doch noch zu Einnahmen und sprechen neue Kundinnen und Kunden für den regulären Verkauf an. Und das Wichtigste: Sie tun etwas Gutes für die Umwelt», zeigt Alina Swirski, Country Managerin von Too Good To Go Schweiz, die Vorteile auf.

Bäckereien-Confiserien, die sich für eine Partnerschaft entscheiden, wird die Jahresgebühr vom 59 CHF im ersten Jahr erlassen. Ein Über­raschungspäckli wird für für ein Drittel des Orginalpreises verkauft, davon fliessen CHF 2.90 an Too Good To Go.

Interessierte Bäckereien-Confiserien können sich jetzt unter toogoodtogo.ch/swissbakerde anmelden.

Über Too Good To Go

Mehr als ein Drittel aller produzierten Lebensmittel wird verschwendet. In der Überzeugung, dass produziertes Essen auch konsumiert werden soll, kämpft das dänische Unternehmen Too Good To Go seit seiner Gründung 2016 mit der gleichnamigen App gegen Lebensmittelverschwendung. Die kostenlose App verbindet Bäckereien, Restaurants, Supermärkte und weitere gastronomische Betriebe mit Nutzerinnen und Nutzern. Die User sehen auf der App, in welchen Betrieben in ihrer Nähe Lebensmittel übrig geblieben sind, können diese zu einem reduzierten Preis reservieren und als Überraschungspäckli retten. So kann wertvolles Essen doch noch verkauft werden – und alle gewinnen dabei: der Betrieb, die Nutzer/innen und die Umwelt. Aktuell ist die Bewegung in 14 europäischen Ländern aktiv, seit Sommer 2018 auch in der Schweiz vertreten und expandierte im September 2020 in die USA. Bereits über 60 000 Partnerbetriebe sind auf der App, über 3300 davon hierzulande. Mehr Informationen unter toogoodtogo.ch.
Nebst der App hat Too Good To Go die Initiative «Oft länger gut» für Produkte mit Mindesthaltbarkeitsdaten zusammen mit verschiedenen Produzenten eingeführt, um Verbraucher/innen für den Umgang mit Haltbarkeitsdaten zu sensibilisieren und die Lebensmittelverschwendung in Haushalten zu reduzieren.

Details unter oftlaengergut.ch.

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