Der 135. Kongress des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes (SBC) fand erstmals in seiner Geschichte virtuell statt. Der Rückblick auf ein coronageprägtes Jahr, die Finanzen und die Wahlen sowie die Ernennung eines Ehrenmitglieds standen im Zentrum.

Der 135. Kongress des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbandes (SBC) fand erstmals in seiner Geschichte virtuell statt. Der Rückblick auf ein coronageprägtes Jahr, die Finanzen und die Wahlen sowie die Ernennung eines Ehrenmitglieds standen im Zentrum.V. l.: Direktor Urs Wellauer, Präsident Silvan Hotz, Vizepräsident Jean-François Leuenberger und Finanzchef Martin Schnyder bestritten den online durchgeführten Kongress vor Ort.

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«Unser Verband, unsere gesamte Branche, war überaus gefordert», hielt SBC-Präsident Silvan Hotz rückblickend fest und zählte die wichtigsten Ereignisse wie den ersten Lockdown, die Aktion «lokal einkaufen», den Sonntagsverkauf einzig für Bäckereien-Confiserien und Apotheken (…) im Dezember und den Wermutstropfen mit den geschlossenen Cafés und Restaurants auf. Seine einleitenden Worte waren kämpferisch: «An allen Fronten haben wir für das Überleben unserer Mitglieder gekämpft. Und wir kämpfen weiter!» Als kleiner Verband mit einer eher kleinen Geschäftsstelle setzte und setze sich der SBC auf politischer Ebene stark für unsere Branche ein und erzielte mit der kürzlichen Annahme der Deklaration der Herkunft und des Verarbeitungsorts von Brot- und Backwaren durch das Parlament einen grossen Erfolg.

«Unsere Branche handelt auf politischer und behördlicher Ebene (pro)aktiv und wir werden entsprechend wahrgenommen.»
Präsident Silvan Hotz


Für dieses Jahr habe sich der SBC die Reduktion der Regulierungskosten vorgenommen. «Unsere Branche handelt auf politischer und behördlicher Ebene (pro)aktiv und wir werden entsprechend wahrgenommen», betonte Silvan Hotz

Covid setzte die Agenda

2020 sei ein intensiven Jahr gewesen, auf allen Ebenen – Organisa­tion, Politik, Bildung, Kommuni­kation, stellte SBC-Direktor Urs Wellauer in seinem Rückblick fest. Der Kongress, der im Juni 2020 hätte stattfinden sollen, wurde auf 2021 verschoben. Sitzungen wurden mehrheitlich digital durchgeführt. Die Umsetzung des Reorganisationsprojekts «Reload» geriet coronabedingt ins Stocken, die strategische Ausrichtung und die Zielformulierungen, welche die konkrete und künftige Ausrichtung des SBC und der Richemont Fachschule definieren sollen, konnte nicht wie geplant an die Hand genommen werden. In zwei strategischen Workshops konnten immerhin die Grundlagen in der Bildung und Kommunikation erarbeitet werden. Zudem wurde Anfang 2020 eine Umfrage bei den SBC-Mitgliedern gemacht. «Covid setzte die Agenda, Stand im Mittelpunkt und forderte, zusätzlich zum Tagesgeschäft, die operative und auch die strategische Ebene sehr stark. Der Krisenmodus beherrschte den Tagesablauf», so Wellauer weiter.

«Unsere Aufgabe sehe ich in erster Linie als Dienstleister für unsere Mitglieder, aber auch als Netzwerker, Bindeglied und Interessenvertreter für die Branche, zu den Ansprechpartnern in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.»
Direktor Urs Wellauer

Blick in die Zukunft

Mit dem Einzug von ein bisschen Normalität steht nun auch wieder das Tagesgeschäft im Zentrum: Die Reorganisation werde wieder an die Hand genommen und auch die Fachmesse FBKplus im Januar 2022 sei in Planung, informierte Wellauer. Wie die meisten Branchenverbände, stehe der SBC vor grossen Herausforderungen: «Unsere Aufgabe sehe ich deshalb in erster Linie als Dienstleister für unsere Mitglieder, aber auch als Netzwerker, Bindeglied und Interessen­vertreter für die Branche, zu den Ansprechpartnern in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit», unterstrich Urs Wellauer.
Silvan Hotz bedankte sich bei SBC-Direktor Urs Wellauer und seinem Team sowie bei der Richemont Fachschule mit Direktor Reto Fries an der Spitze für das grosse Engagement.

Der Kongress erteilte den Zentralvorstandsmitgliedern ohne Gegenstimme und Enthaltungen Entlastung. Die Jahresberichte 2019 und 2020 wurden ebenfalls angenommen. Am virtuellen Kongress nahmen 87 Delegierte und 43 Gäste teil.

Präsident und Zentralvorstand im Amt bestätigt

Die Delegierten bestätigten einstimmig die strategische Leitung des SBC. Dem Zentralvorstand gehören damit unter dem Präsidium von Silvan Hotz aus Baar (ZG) weiterhin die folgenden oben abgebildeten Ressortver­ant­wort­li­chen und Regionavertreter/innen an:

Silvan Hotz, Bäckerei Hotz Rust AG, Baar (ZG) Präsident

Jean-François Leuenberger, Boulangerie chez Jean-Pierre, Courtelary (JU) Vertreter Romandie/Vizepräsident

Martin Schnyder, Confiserie Roggwiller AG, St. Gallen Ressort Finanzen

Edgar Ehrbar, Rössli Beck Dörr AG, Sulgen (TG) Ressort GAV

Lisa Frunz, Bebié Konditorei Confiserie GmbH, Luzern Ressort Detailhandel

Dominik Frei, Bäckerei-Konditorei Frei AG, Nussbaumen (AG) Ressort Sozial- und Personenversicherungen

Manfred Hasler, Ueli der Beck AG, Urtenen-Schönbühl (BE) Vertreter Bern-Solothurn

Elias Läderach, Confiseur Läderach AG, Ennenda (GL) Vertreter Grossbetriebe

Peter Lyner, Beck Lyner, Winterthur (ZH) Vertreter Zürich-Schaffhausen

Wilhelm Ohnmacht, Boulangerie-pâtisserie des Planches, Montreux (VD) Vertreter Romandie

Roland Räber, Bäckerei-Konditorei-Café Jonerhof, Jona (SG) Vertreter Ostschweiz

Barbara Richner, Bäckerei-Confiserie Richner AG, Veltheim (AG) Vertreterin Basel-Aargau

Daniel Ricigliano, Pasticceria Ricigliano SA, Lugano (TI) Vertreter Tessin

Peter Signer, Bäckerei-Konditorei-Café Signer, Zizers (GR) Ressort Bildung Produktion

Franz Willi, Willi Beck AG, Sempach (LU) Vertreter Zentralschweiz/ Ressort ASA

Positive Rechnungsabschlüsse

Drei Jahre ist SBC-Finanzchef Martin Schnyder im Amt. Diese seien geprägt gewesen von Vergangenheitsbewältigung. Dieser Prozess sei nun abgeschlossen. Jetzt beginne der Neuanfang, «bei dem wir wieder agieren können und nicht nur reagieren müssen», freut sich Schnyder. Leider falle dieser Start mit der Covid 19 Pandemie wieder in eine schwierige Phase …
Martin Schnyder präsentierte die Jahresabschlüsse 2019 und 2020, da letztes Jahr der Kongress coronabedingt nicht hat stattfinden können.

Rechnung 2019

Die Rechnung 2019 konnte mit einem Gewinn von 309 234 CHF abgeschlossen werden. Das Eigenkapital beträgt nach Gewinnübertrag 4 727 590 CHF. Im vergangenen Jahr wurde ein Ausbildungs- und Wettbewerbsfonds gegründet und ein entsprechendes Reglement geschaffen, damit in Zukunft Investitionen in Anlagen oder Projekte besser und vorausschauender finanziert werden können. Dies vor allem im Hinblick auf die zu überarbeitende Bildungsverordnungen im Detailhandel (Verkauf 2022+), die 2022 nun umgesetzt wird sowie auch für die zukünftige Überarbeitung der Bildungsverordnung in der Produktion. «Nur als Erinnerung, die ersten Bildungsverordnung (Bivo) musste aus einem Liegenschaftsverkauf finanziert werden», erklärte Martin Schnyder.

Rechnung 2020

Die Rechnung 2020 weist Erträge in der Höhe von 3 044 272 CHF mit einem Gewinn von 66 559 CHF auf. Beim Fremdkapital gab es eine markante Veränderung zu 2019, diese sei auf die Fälligkeit der Hypotheken zurückzuführen, erklärte Martin Schnyder. Da diese bei Rechnungslegung innert einem Jahr erneuert werden müssen, werden sie im kurzfristigen Fremdkapital aufgeführt. Das Eigenkapital beläuft sich nach Gewinnübertrag auf 4 794 149 CHF.

Die Rechnung 2019 und 2020 wurden von den Delegierten angenommen, ebenso der Antrag das Bilanzergebnis 2019 in der Höhe von 309 234 CHF sowie dasjenige von 2020 im Betrag von 66 559 CHF auf die neue Rechnung zu übertragen.

Der Kongress hat den unveränderten Jahresbeiträgen 2022 zugestimmt. Ebenfalls wurde die Revisionsstelle, die KMU Treuhand und Revisions AG, Zürich, wieder gewählt.

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