Liebes Tagebuch, liebe Leser/innen

Zum Glück kann ich Euch noch etwas vom letzten Jahr erzählen. Momentan verbringe ich meine Zeit im Krankenhaus, worüber es eher wenig zu erzählen gibt. Darum erfährt Ihr heute etwas über eine Schokomoussetorte, welche ich für den hochgelobten Gastvater von meiner Cousine Sina machen durfte. Eduardo, seine Frau Elane und seine Tochter Leticia sind über die Festtage aus Brasilien eingeflogen.
Ich persönlich konnte sie leider nicht kennenlernen. Aber als ich die «Bestellung» entgegengenommen habe, habe ich meine Tante und gleichzeitig Patentante etwas ausgequetscht. Sie hat nämlich gesagt, ich solle meiner Fantasie freien Lauf lassen. Deshalb wollte ich mir ein Bild von Eduardo machen. Sie hat ihn als sehr lebensfrohen, unglaublich liebe­vollen und lustigen Mann be­schrieben. Er sei in Brasilien als Pizzabäcker tätig, habe gern Gesellschaft und sei natürlich wahnsinnig begeistert gewesen von der WM 2018. Er liebe Schokolade und alles Schweizerische wie Fondue und Raclette.
Mir kamen sofort Ideen in den Sinn. Ein Lagerfeuer mit einem Fondue darüber in der Mitte eines Fussballfeldes, worauf Brasilien gegen die Schweiz antritt. Um das Lagerfeuer herum sitzt Eduardo mit Freunden und alle lachen. Gute Idee, oder nicht? Hmm. Beim zweiten Mal darüber nachdenken habe ich das Ganze zusammengefasst. Mindestens drei Leute mit lachendem Gesicht, und es soll zu erkennen sein, dass sie Fondue essen. Des Weiteren, ein Lagerfeuer mit Fonduekessel darüber und «Brotstückli» im Fondue. Vielleicht noch ein Glas Wein oder ein Bier, ein Fussball und Tore. Das alles wollte ich modellieren. Ist ja gut zum Üben. Aber es braucht enorm viel Zeit, wenn man noch nicht wirklich viel Erfahrung damit hat.

Manchmal ist weniger mehr
Da ich dies in der Freizeit machen wollte und Weihnachtszeit war, habe ich mich dann für eine etwas einfachere Alternative entschieden. Einen Satz, den ich auch erst gerade wieder von meinem Berufsschullehrer gehört habe: Manchmal ist weniger mehr. Nach diesem Motto habe ich die Torte dann auch fertig gemacht. Auf dem Bild seht Ihr von links nach rechts Elane, Eduardo, Sina und Leticia neben der Torte. Alle vier sind am lachen. Und das heisst für mich: Ziel erreicht.

Happy New Year

31. Dezember 2018 / 1. Januar 2019

Marcia mit Freunden am Silvesterabend…
… und auf der Tanzfläche.

Hallo, liebes Tagebuch, hallo liebe LeserInnen

Das alte Jahr ist fast vorbei und das neue Jahr hat fast begonnen. Wie auch viele andere konnte ich das neue Jahr mit Freunden einweihen. Wir haben uns dafür entschieden, den Abend mit Mini-Pizzas aus dem Raclette-Öfeli und selbst gemachtem Tiramisu zu beginnen. Am Tisch sassen zwei Köche, zwei Bäckerinnen und eine Bäckereifachfrau. Ich habe leider vergessen, ein Beweisfoto zu machen, aber unsere Pizzen haben wirklich unglaublich professionell ausgesehen! Und unsere Hände waren überhaupt nicht klebrig. Auch der Tisch war nicht voll Mehl.

Als wir fertig gegessen hatten, haben wir nach einem Spiel gesucht. Zuerst haben wir Elferraus gespielt und danach ging es richtig los. Eine der Bäckerinnen, Ans, ist Niederländerin. Sie hat Ramona über die Festtage besucht. Deshalb haben wir uns alle Mühe gegeben, uns auf Englisch zu unterhalten. Da wir alle solch fleissige Englisch-Lernende sind, haben wir uns anschliessend für die Junior-Version von Tabu entschieden. Wenn es nicht der lustige Versuch war, etwas auf Englisch zu beschreiben, dann waren es die abstrakten Hand- und Fussbewegungen, die zu Hilfe gezogen worden sind, welche unsere Lachmuskeln zum Schmerzen gebracht haben. Aber ich muss sagen, es ist erstaunlich, wie wenig Zeit es braucht, bis man das Schulenglisch wieder hervorgekramt hat und es halbwegs verständlich verwenden kann.

Pünktlich um 23.30 Uhr sind wir schliesslich in einem Klub eingetroffen, in dem eine 90er-Silvesterparty gefeiert wurde. Etwa um 23.50 Uhr wurde es richtig eng auf der Tanzfläche. Jedoch verkleinerte sich die Menschendichte schlagartig nach 00.00 Uhr. Auf dem Bild live von der Tanzfläche ist zwar nicht viel zu erkennen, doch das ist auch nicht wichtig. Was wirklich zählt ist, dass wir Spass hatten. Und diesen hatten wir! Abschliessend kann ich diese Nacht als nichts anderes als eine perfekt gelungene Silvesternacht bezeichnen!

Familie

06. Januar 2019

Liebes Tagebuch, liebe LeserInnen

Krank sein ist nicht toll. Aber einen Lichtblick gibt es, wenn man noch eine Familie um sich hat, die nicht davonlaufen kann, auch wenn man vielleicht noch ein wenig ansteckend ist. Aber um dies klarzustellen: Ich habe eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) und Migräne, was beides nicht ansteckend ist. Ich bin wirklich sehr müde, aber den ganzen Tag im Bett zu verbringen, ist manchmal auch kontraproduktiv. Deshalb sind meine Mutter und mein kleiner Bruder zu mir gekommen, und wir haben zusammen «Rummikub» gespielt. Ein Spiel, welches meine Familie vor längerer Zeit für sich entdeckt hat. Es ist eigentlich recht simpel, und trotzdem ist es manchmal knifflig. Auch wenn der Grund für diesen «Spielnachmittag» nicht so toll war, ich freue mich jedes Mal, wenn wir mal Zeit finden, als Familie zusammenzusitzen. Es muss nicht lange sein und auch nicht ein Riesen-Event. Doch für mich bedeutet Familie Zuhause. Meine Familie erinnert mich von Zeit zu Zeit daran, wer ich bin und dass das alles ist, was ich sein muss. Wenn es nötig ist, holen sie mich auch mit Freuden wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Danke für den Berner Honig-Haselnussbär

07. Januar 2019

Guten Abend liebes Tagebuch und liebe LeserInnen

Heute habe ich mit meiner Familie zu Mittag gegessen. Zum Dessert haben wir den Berner Honig-Haselnussbär, welchen ich als Neujahrs-Geschenk vom «panissimo» erhalten habe, gegessen. Als fruchtige Begleitung hat mein Vater noch flambierte Ananasstücke mit Schlagrahm gemacht. Als kleine Impression habe ich für euch ein Bild gemacht . Es ist immer wieder schön zu sehen, was durch die Zusammenarbeit von mir und meinem Vater so rauskommt. Heute hatte er die Idee, ich das Wissen und wir alle zusammen ein leckeres Dessert. Und an diese Stelle passt gerade mein Dankeschön an das «panissimo». Ich habe mich riesig gefreut, als ich in der Post ein Päckli mit unbekanntem Absender hatte. Noch mehr Freude hatte ich, als ich gelesen habe, von wem es stammt und was es ist. Durch diese Geste habe ich schon jetzt, ganz am Anfang, das Gefühl ein Teil des «panissimo»-Teams zu sein.

Weihnachtsbäckerei und Neujahrsgrüsse

14. Januar 2019

Schmelzmänner
Glücksschweine

Als ich vorhin von Freizeit gesprochen habe, kam mir in den Sinn, dass ich ja trotzdem noch Zeit gefunden hatte, um etwas Spezielles zu machen. Meine Mutter machte mit mir und meinen zwei Brüdern immer Weihnachtsgeschenke. Inzwischen sucht sie nach Ideen, welche essbar sind. Damit die Beschenkten sicher Freude daran haben und das Geschenk nicht nur herumsteht. Dieses Jahr hat sie ein Bild von verlaufenden Schneemännern auf Schokokeksen gefunden. Auch hierbei wurde ich zu Rate gezogen. «Marciaaa, weisst du welche Schokolade man dafür braucht?» – «Ja, am besten Scrivosa, Schreibschokolade. Und ja, ich habe solche zu Hause.» – «Und Marcia, dieses weisse, kannst du das auch machen?» – «Ja, das ist eine Eiweissspritzglasur, kann ich machen.» Das tönt jetzt ein Bisschen fies. Aber ich habe es im lustigen Sinne so gesagt. – An einem Sonntagnachmittag haben wir dann Zeit dafür gefunden. Auch hiervon habe ich ein Bild gemacht. Ich muss sagen, mir hat es Spass gemacht, mit meiner Mutter und eigentlich auch mit meinen nicht anwesenden Brüdern (aber psst!), ein wenig Weihnachtsbäckerei zu spielen. Und am Ende haben uns auf drei Blechen süsse Schmelzscheemänner angeschaut.

Ich selbst habe das Gelernte aus der Schule dann nochmals nachgemacht. Wir haben dort Glücksschweine modelliert. Also habe ich für mich nochmal sechs Stück nachmodelliert und diese sogleich als Neujahrsgeschenke verwendet. Ich denke, als ich sie verschenkt habe, hat sich einmal mehr gezeigt, wieso ich diesen Beruf so mag. Die Freude, welche die Beschenkten hatten, als sie nur schon dieses einfache, kleine aber selbstgemachte Schweinchen bekommen haben, ist, was ich am Ende eines erfolgreichen Tages erreicht haben möchte. Und sind wir ehrlich, fast niemand ist traurig wenn er/sie ein paar wunderbar leckere Kalorien verputzt.

Spitalfreundschaft

15. Januar 2019

Marcia und ihre Spitalfreundin.

Guten Morgen liebes Tagebuch, guten Morgen liebe LeserInnen

Inzwischen geht es mir wieder so gut, dass ich doch etwas über den Spitalaufenthalt schreiben kann. Ich hatte das Glück, in ein Zimmer mit einer sehr aufgestellten und netten Dame, Karin, zu kommen. Von Vorteil war, dass wir mit ähnlichen Symptomen eingeliefert wurden. So haben wir die erste Zeit wenig geredet und zusammen gewartet, bis es uns besser ging. Als es uns dann besser ging, haben wir auch immer mehr zusammen gespasst. In unserem Zimmer hängt ein Bild von einem bizarren Etwas. Bei den Bildern seht ihr ein Foto davon, damit ihr auch etwas zum Begutachten habt … Jedes Mal, wenn wir wieder darauf geschaut haben, haben wir gerätselt, was es sein könnte. Mein erster Gedanke war, dass es ein Fisch ist. Ihr erster war, dass man darin nichts erkennen kann. Beim nächsten Mal haben wir uns dann darauf geeinigt, dass da ein fliegendes Ohr mitten im Bild zu sehen ist. Als ich das Bild einer Freundin gesendet habe, hat sie gesagt, es sähe aus wie ein Blumenkohl. Darauf hatte ich die Idee, das Gemälde könne auch eine Blume mit einer Schnecke darauf darstellen, welche in einer Pfütze steht. Als nächstes hat Karin einen Chabis gesehen und ich habe mir gedacht, es könne auch ein schreiendes Gesicht hinter einem bunten Chaos sein. Später haben wir nochmals diskutiert und wieder hatte Karin eine gute Idee. Da könnte auch ein Ohr sein, in welches ganz viele bunte Geräusche hineingehen oder einfach viele Dinge hinaus. So nach dem Motto «rächts ine, links use».

Neben solchen Gesprächen gab es auch die kurz und bündige Frage: Und wie geht es dir gerade? Dies finde ich noch schön, einfach zwischendurch nach dem aktuellen Stand gefragt zu werden. Und es war für uns beide okay, dann einfach wieder da zu liegen oder ein Morgen-, Mittags-, Abends-, Mitternachtsschläfchen zu halten ist ein bisschen mühsam. Wir haben uns so bald als möglich abwechslungsweise auf kleine Spaziergänge durch die Station begeben. Eine hat immer gewartet, damit sie Auskunft geben konnte, falls die andere gesucht wird. Aber trotzdem hat man sich am Ende des Tages nicht genügend ausgepowert, um die Nacht durchzuschlafen, und während des Tages ist man auch nicht top fit.

Damit man durch den Tag doch noch etwas mehr zu tun hat, gibt es hier von Zeit zu Zeit etwas zu essen. Ich muss sagen, auch ich bin von diesem Essen begeistert. Da wir im Spital sind, denke ich mir, dass hier sehr gesund gekocht werden muss. Und schon dieser kleine Fakt hat mich dazu gebracht, jeden Tag meinen Teller komplett aufzuessen. Das hat am Wetter zwar nicht viel geändert … Wobei: Ich sehe gerade aus dem Fenster, und siehe da, der Boden draussen fängt schon an zu trocknen. Das perfekte Wetter, um wieder nach Hause zu gehen. Finde ich, findet Karin und haben die Ärzte schliesslich auch so empfunden. Vorhin kam die Visite und hat sowohl Karin als auch mir mitgeteilt, dass wir beide nach dem Mittag nach Hause dürfen. Ich denke, es gilt für mich und für Karin, wenn ich sage, dass wir uns beide darauf freuten, noch ein letztes Mal zusammen zu Mittag zu essen. Niemand kommt gerne ins Spital, und am Anfang ging es mir wirklich nicht gut, doch mit der Zeit kam die Besserung, und schlussendlich habe ich meine erste Spitalfreundschaft geschlossen und hatte dadurch trotzdem die Möglichkeit, ein paar Witze zu machen und zu lachen.

Ende gut, alles gut. Bis zum nächsten Mal.

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