An der 107. ordentlichen Generalversammlung der Pistor Holding Genossenschaft in Sursee von gestern Mittwoch ist Katharina Barmettler-Sutter, Geschäftsführerin der Bäckerei Sutter AG mit Hauptsitz in Münchenstein (BL), in den Verwaltungsrat gewählt worden. Sie ist die Nachfolgerin von Manuela Roost Müller (Bäckerei Müller in Schaffhausen). Neben einem Rekordergebnis präsentierte CEO Patrick Lobsiger an der GV einige zukunftsweisende Projekte: «Pistor ist eine Erfolgsgeschichte.»

Mit Katharina Barmettler-Sutter könne er eine kompetente und erfahrene Kandidatin für den Pistor-Verwaltungsrat vorschlagen, und vor allem jemanden aus einer Grossbäckerei, freute sich VR-Präsident Daniel Eichenberger an der Generalversammlung der Pistor Holding Genossenschaft.

Die aus dem Verwaltungsrat abtretende Manuela Roost Müller (links) und ihre Nachfolgerin Katharina Barmettler-Sutter

Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter folgten denn auch der Wahlempfehlung und schenkten der neuen Verwaltungsrätin einstimmig das Vertrauen, ebenso wie den bisherigen Mitgliedern, die zur Wiederwahl standen, Präsident Daniel Eichenberger, Vizepräsident Anton Froschauer, Antonia Signer und Marco Berwert. Komplettiert wird der Verwaltungsrat mit David Koller, Gérald Saudan und Nicolas Taillens.

Sie sei mit der Pistor sozusagen aufgewachsen, hob Katharina Barmettler-Sutter in ihrer kurzen Rede hervor. Sie habe die Entwicklung des Unternehmens miterlebt und sie freue sich, auf einer anderen Ebene bei Pistor mitgestalten zu können. Manuela Roost Müller (Schaffhausen) war zehn Jahre Mitglied des Verwaltungsrates und Präsidentin von Proback. Sie dankte für «diese tollen, intensiven, lehrreichen und ausgefüllten Jahre».

Bäckerei-Confiserie bleibt wichtiger Pfeiler

Pistor habe sich, wie viele andere Unternehmen, in stürmischen Gewässern bewegen müssen, blickte Daniel Eichenberger auf das vergangene Jahr zurück, und sie habe die Klippen sicher umschifft. Mit rund 725 Mio. Umsatz verzeichnet sie gar einen neuen Rekord. Möglich gewesen sei dies einerseits, weil die Pistor breit aufgestellt sei, beliefere doch sie neben den Bäckereien und Confiserien auch in die Gastronomie und in die Gesundheitsbetriebe. Diese Breite verleihe ihr Stabilität und Resistenz. «Als Genossenschaft investieren wir dieses Geld in die Zukunft, in die Infrastruktur, die Digitalisierung sowie in die Nachhaltigkeit und Mitarbeitenden», stellte der Berner Confiseur fest. Er hob die grosse Unterstützung von Pistor für die Branche hervor: In den letzten fünf Jahren seien 100 Mio. CHF zurückgeflossen, allein im 2022 25 Mio. CHF. «Wir sehen uns als Fels in der Brandung», unterstrich er abschliessend. Alle Redner versicherten an der GV, dass die Bäckerei-Confiserie-Branche auch in Zukunft ein elementarer Baustein in der Pistor-Strategie darstellen werde.

Verwaltungsratspräsident Daniel Eichenberger (links) und CEO Patrick Lobsiger (rechts) konnten ein Rekordergebnis präsentieren.

Sortiment auf 27 000 Artikel ausgebaut

Patrick Lobsiger schilderte an der GV sein erstes Jahr als CEO. Pistor sei ein sehr solides Unternehmen mit nur wenig Defiziten, lobte er. Es gelte allerdings, die paar Herausforderungen anzupacken und sich kundenorientiert weiterzuentwickeln. Die Migration von Mercanto, die wichtigen Infrastrukturprojekte und die Digitalisierung voranzutreiben sind drei der von ihm genannten strategischen Themen, die angestossen worden sind. Es sei ein anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr gewesen, so Lobsiger. «Wir haben unsere Chance in diesem dynamischen Marktumfeld gezielt genutzt. » 600 neue Kunden konnten gewonnen, das Sortiment auf 27000 Artikel ausgebaut und Zuverlässigkeit bei der Belieferung weiter gesteigert werden. Diese ausserordentlich guten Zahlen seien dank konsequenter Kostendisziplin, dem Aufschwung nach Corona und dem Mitwirken des Pistor-Teams erarbeitet worden.

Die Pistor-Organisation sei im letzten Jahr gleichzeitig stark belastet worden und um knapp 20 % angewachsen, erklärte Patrick Lobsiger. Die Ressourcen seien überdurchschnittlich beansprucht worden. Es gelte nun, für langfristige Stabilität zu sorgen. Dafür seien in den nächsten Jahren ein Ausbau der Dienstleistungen, die Erweiterung der physischen und digitalen Infrastruktur nötig sowie eine Investition in die Mitarbeitenden nötig. Lobsiger erwähnte dabei die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit in der Ökologie, Ökonomie und im sozialen Bereich.   

Erwartungen übertroffen

Die Erwartungen seien im vergangenen Geschäftsjahr übertroffen worden, betonte CFO Peter Steinmann. Der Umsatz der Pistor Holding Genossenschaft – sie umfasst die Pistor AG, die Fairtrade SA und die Proback AG – wuchs um 113,5 Mio. CHF und erreichte 744,7 Mio. CHF. Damit sei den Wert vor der Pandemie mit 12 % weit übertroffen worden. Der Jahresgewinn beträgt 16 Mio. CHF und hat sich gegenüber dem Vorjahr praktisch verdoppelt.

Die Pistor AG erreichte einen Rekordumsatz von 725 Mio. CHF, 18,2 % mehr als im Vorjahr. Als Hauptgrund für diesen Erfolg nannte Steinmann das organische Wachstum aller drei Standbeine Bäckereien-Confiserien, Gastronomie und Gesundheitsbetriebe. Das Segment Bäckereien-Confiserien wuchs um 20 Mio. CHF bzw. um 6 %, dasjenige der Gastronomie um 36 % (92 Mio. CHF) auf 348 Mio. CHF. Im Care-Segment beträgt der Umsatz 11 Mio. CHF. Der Jahresgewinn der Pistor AG beläuft sich auf 23 Mio. CHF. «Die Pistor hat die Pandemie überstanden», hielt Peter Steinmann abschliessend fest.

Die Proback AG blickt auf ein intensiven Jahr zurück, wurden doch 170 Beratungsmandate übernommen. Der Leistungsbeitrag der Pistor an die Proback betrug 649 000 CHF.

SBC-Präsident, Silvan Hotz, gratulierte der Pistor zu diesem Rekordergebnis und unterstrich ihre Nähe zur Branche.  

Claudia Vernocchi

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